Triumph Daytona 675 – im Test | 10.06.2009
Drei Zylinder, fein geschliffen
Als erste Dreizylinder-Supersportlerin am Markt hat sich die Daytona 675 längst einen Namen gemacht; für heuer wurde sie verfeinert.
mid/wa
Rein äußerlich fallen die Unterschiede zum Vorgängermodell recht moderat aus, blieb doch die eigenständige Linie erhalten. Neben einem neuen Cockpit wurden auch die Scheinwerfer sowie die Scheibe modifiziert, was der sehr schmalen Daytona gut zu Gesicht steht.
Schmal is beautiful
Die kompakten Abmessungen des Dreizylinders sind ein unbestreitbarer Vorteil und sorgen gemeinsam mit dem oben um den Motor herumgeführten Leichtmetall-Brückenrahmen für ein geradezu zierliches Gesamtpaket, das sich erfreulich leicht durch die Lande dirigieren lässt - obgleich sich groß gewachsene Zeitgenossen erst an die Platzverhältnisse gewöhnen müssen.So schmal der Drilling jedoch ist, so charakterstark tritt er auf. Kernig und angenehm heiser atmet der 675 ccm große Reihenmotor durch die neu gestaltete und um zwei Kilo leichtere Auspuffanlage.
Diese endet nach wie vor zentral unter dem Soziussitz, was dem Rucksack oder der Gepäckrolle ein unverwechselbares Abgasaroma beschert.
Trio infernal
Überarbeitet wurde auch der Motor - und zwar nach Erfahrungen, die mit der Daytona in der 2008er Supersport-Weltmeisterschaft gemacht wurden.
Beispielsweise liegt das Drehzahllimit um 450 Umdrehungen höher als bisher, so dass der nun mit einem hydraulischen Steuerkettenspanner versehene Antrieb erst bei 13.950 Touren in den roten Bereich gerät.
Außerdem wurde die Kraftstoffeinspritzung modifiziert, während der Zylinderkopf mit neuen Ventilen und einem geänderten Brennraum prunkt, was in der Summe zu einem leichten Leistungszuwachs führte.
Exakt 92 kW/125 PS Leistung stehen bei unveränderten 12.600 Umdrehungen zur Verfügung, während das maximale Drehmoment von 72 Newtonmetern bei ebenfalls unveränderten 11.750 U/min erreicht wird.
Der Schaltblitz soll beim verbrauchsoptimalen Gangwechsel helfen, und das gut ausgestattete Cockpit liefert Informationen zum Kilometerstand, zum Durchschnittsverbrauch oder zur Rundenzeit auf der Rennstrecke.
Die Höchstgeschwindigkeit ist um 3 km/h auf 263 km/h gestiegen. Der Verbrauch liegt mit 6,3 Litern Super durchaus im moderaten Rahmen und ermöglicht in Kombination mit dem 17,4 Liter fassenden Tank rechnerische Distanzen von knapp 280 Kilometern.
Auf hohem Niveau bewegt sich die Daytona nicht nur in Sachen Antrieb, sondern auch in Sachen Fahrwerk. Die komplett einstellbare 41er Upside-down-Gabel sowie das hintere Zentralfederbein sind nun in High- und Low-Speed-Druckstufendämpfung einstellbar, während die neuen, radial montierten Monoblock-Zangen von Nissin tadellos arbeiten.
Nach dem radikalen Sprung vom Vierzylinder hin zum eigenständigen Dreizylinder - der grundlegende Wechsel ist den Fans noch in guter Erinnerung - hat die 12.890.-Euro teure Daytona 675 nun endlich ihren eigenen Stil gefunden. Kleine, aber feine Modifikationen genügen, um im engen Markt der Supersportler vollauf konkurrenzfähig zu bleiben.
Teststeno Triumph Daytona 675:
Supersportmotorrad mit flüssigkeitsgekühlten Dreizylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile pro Zylinder, 675 ccm Hubraum, 92 kW/125 PS Leistung bei 12.600 U/min, max. Drehmoment 72 Nm bei 11.750 U/min, 263 km/h Höchstgeschwindigkeit, elektronische Einspritzung, sechs Gänge, Sitzhöhe 82,5 Zentimeter, Tankinhalt 17,4 Liter, Leergewicht 186 Kilogramm, Zuladung 195 Kilogramm, Verbrauch 6,3 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer; Preis: 12.890.- Euro.