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Sternstunde

Bisher setzte Peugeot bei seinen Maxi-Rollern auf Motoren aus Italien. Für den Satelis II 400 RS verwenden die Franzosen eigene Antriebstechnik.

Thilo Kozik/mid

Bisher hat Peugeot bei seinen Maxi-Rollern Motorenunterstützung aus Italien eingeholt. Für den neuen Satelis II 400 RS setzen die Franzosen nun mit dem Antrieb aus dem Metropolis-Dreirad auf hauseigene Technik.

Die Modellvariante Premium RS macht aus dem eher tourigen Standardmodell mit hoher Windschutzscheibe und Sozius-Rückenlehne einen sportlicher wirkenden GT-Roller.

Erkennbar ist sie an der kurzen, getönten Sportscheibe von Zulieferer Ermax, der fehlenden Sissybar, Trittbrettern aus Edelstahl, schwarzen Felgen sowie einer Sitzbank im spezifischen RS-Look. Unter der Aufmachung, also bei Fahrwerk und technischer Ausstattung, sind die 400er-Satelliten identisch.

Mit dem neuen Motor, einem flüssigkeitsgekühlten Einspritz-Einzylinder-Viertakter mit 399 Kubik ist der Satelis der stärkste Roller dieser Klasse. Mit seinen 27 kW/37 PS und einem maximalen Drehmoment von 38 Nm kann die Konkurrenz nicht mithalten.

Diesen Leistungsvorsprung setzt der Satelis-Vierventiler aber nicht unbedingt in Sprintorgien um. Der sonor klingende Motor zeigt seine Stärke eher in Form einer deutlich spürbaren, gleichmäßigen Beschleunigung. Jeder Dreh am Gasgriff wird spontan in Vortrieb umgesetzt. Wer an der Ampel in der ersten Startreihe vorneweg preschen möchte, sollte die Drehzahl aber hoch halten. So bewegt sich der Fahrer, von Vibrationen nahezu gänzlich verschont, kraftvoll durchs Verkehrsgewühl mit dem schönen Gefühl, bei Überholvorgängen über ausreichend Reserven zu verfügen.

Auf der Autobahn schwimmt der Satelis ebenfalls locker mit, bis die Höchstgeschwindigkeit von knapp 140 km/h der flotten Hatz ein Ende setzt. Die Fahrfreude hat allerdings ihren Preis: Der Franzose ist kein Spritsparer. Der ermittelte Verbrauch liegt bei durchschnittlich 4,7 Litern auf 100 km/h, bei flotter Hatz fließen sogar deutlich über fünf Liter durch die Einspritzanlage.

Dass Peugeot ein Pkw-Hersteller ist, spürt man beispielsweise an der überdurchschnittlichen Ausstattung. Das Cockpit mit seinen beiden analogen Rundinstrumenten und dem mittig angeordneten Digitaldisplay könnten so auch in einem der Peugeot-Mittelklasseautos verbaut sein.

Über einen Mode-Knopf am rechten Lenkerende gibt es Infos zum aktuellen wie durchschnittlichen Benzinverbrauch sowie die zur Verfügung stehenden Restreichweite. Tageskilometer, Außentemperatur und Uhrzeit sind weitere nützliche Anzeigen. Die Blinker werden sowohl optisch wie akustisch in Szene gesetzt. Praktisch sind die einklappbaren, asphärischen Spiegel mit sehr guter Sicht nach hinten.

Apropos Sicht: Eine markante LED-Tageslichtleiste umrahmt die bereits aus dem Satelis 125 bekannten 55W-Halogen-Doppelscheinwerfer, die immer im Duo leuchten. Am Heck signalisieren zwei in die Haltegriffe integrierte LED-Leisten Rück- und Bremslicht. Ein 12-Volt-Anschluss im vorderen linken Handschuhfach speist zudem alle Stromfresser vom Navi bis zum Smartphone.

Der Fahrer selbst sitzt völlig entspannt auf dem gestuften Sitzpolster, mit integrierter Lendenunterstützung und gar nicht sofamäßig, sondern eher aktiv sportlich recht nah am Lenker mit voller Kontrolle über das Fahrzeug. Große Piloten finden für ihre unteren Extremitäten ausreichend Platz und Bewegungsfreiheit.

Zur Entspannung können die Füße auf den schrägen Trittbrettern der Frontverkleidung ruhen. Lediglich der hohe Durchstieg macht das Auf- und Absteigen zur Gymnastikübung. Das großzügige Staufach unter der Sitzbank nimmt neben einem Integralhelm auch noch einen Jethelm auf. Für weitere Mitbringsel bietet das Handschuhfach zusätzliche Ablagemöglichkeiten.

Neben dem kraftvollen Motor ist das Fahrwerk das zweite Highlight. Die tadellos abgestimmte 41er-Telegabel bietet in Verbindung mit den beiden hinteren, vierfach einstellbaren Federbeinen einen guten Kompromiss aus Komfort und sportlich harter Fahrweise.

Beim Einlenken benimmt sich der Satelis sehr spurstabil und neutral, das 14-Zoll-Rad vorn beweist beste Führungskräfte auch auf holprigem Untergrund. Das gleich große Hinterrad verschafft dem Franzosen trotz des durchaus stattlichen Gewichts von über 220 Kilogramm und eines Radstands von 1,5 Metern eine erfreuliche Agilität. Mühelos wedelt der Peugeot durch Wechselkurven oder umrundet plötzlich auftauchende Hindernisse.

Ausgezeichnet ist die Bremswirkung der beiden Scheibenbremsen vorne in Verbindung mit der hinteren Scheibe. So feinfühlig lässt sich kaum eine andere Anlage in dieser Klasse bedienen. Schade nur, dass ein ABS noch nicht einmal optional angeboten wird, hier sollte Peugeot schnell nachbessern.

Mit dem 400er-Motor aus dem Metropolis ist der Abstand zur breiten 300er-Mittelklasse gewahrt, selbst vor 500ern muss man keine Angst haben. Wer einen gut funktionierenden Maxi-Scooter sucht, der in allen Fahrsituationen problemlos zu beherrschen ist, liegt bei dem nagelneuen Satelis II 400 sicher richtig - egal ob Standardmodell oder RS-Variante.

Technische Daten Peugeot Satelis II 400

Automatikroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Reihenmotor, vier Ventile, ohc, Hubraum: 399 ccm, Bohrung x Hub: 94,0 x 71,0 mm, max. Leistung: 27,4 kW/37 PS bei 7 250/min, max. Drehmoment: 38 Nm bei 5 500/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohr-Rahmen, Teleskopgabel vorn, Triebsatzschwinge mit zwei Federbeinen hinten, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, Reifen vorn: 120/70-14, hinten: 140/70-14, Sitzhöhe: 784 mm, Tankinhalt: 14,0 l, Leergewicht: 222 kg, Zuladung: 178 kg, Preis: 6.499 Euro

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