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Günstiges Abenteuer

Das Sondermodell Suzuki V-Strom 650XT erweitert das Einsatzgebiet der Mittelklasse-Endurofamilie - vor allem mit seinem Adventure-Design.

Thilo Kozik/mid

Bei der neuen Suzuki V-Strom 650XT sticht zunächst der unvermeidbare Schnabel der Frontverkleidung ins Auge, der bei der Suzuki allerdings direkt unterhalb der Scheinwerfer platziert ist und eher nach Flipper in Florida als nach Tiger in der Tundra aussieht.

Auch der Multireflektor-Doppelscheinwerfer und die kontrastierenden schwarzen Kunststoffteile darunter sehen so gar nicht nach Geländeritt aus und machen einen fast niedlichen Eindruck.

Neu sind auch die Speichenräder, die nicht nur gut aussehen, sondern auch aufgrund ihrer geringeren Gewichts das Handling verbessern sollen.

Tatsächlich orientiert sich die Suzuki am allgemein gültigen Credo der Reiseenduros, das da lautet: Asphalt gerne, und nur wenn's unbedingt sein muss, fahr ich auch mal ins Gelände. Allein die Kollateralschäden an der Kunststoffhülle wären schon bei einem harmlosen Umfaller beachtlich.

Daher sucht der V-Strom-Treiber sein Glück eher im befestigten Kurvengewirr. Um es dort auch finden zu können, haben die Entwickler der Reiseenduro ein echtes Tausendsassa-Aggregat mitgegeben: Der 645 cm3 große 90-Grad-Vau-Zwo beherrscht nahezu alle Gangarten. Der Vierventiler bietet den unverwechselbaren Beat eines V-Twin und mit maximal 60 Nm ein gut verwertbares Drehmoment bei niedrigen und mittleren Drehzahlen, bei hohen kommt eine leicht beherrschbare Leistung von 69 PS ins Spiel.

Dank Doppelzündung mit Iridium-Kerzen läuft der Vau vibrationsarm und ruhig, aber nicht langweilig säuselnd. Das Doppel-Drosselklappensystem SDTV optimiert die Gaseinlassgeschwindigkeit bei allen Motordrehzahlen, so dass immer die optimale Menge Kraftstoff-Luft-Gemisch in die Brennräume strömt - ein Verschlucken ist damit nicht mehr möglich.

Das breite nutzbare Drehzahlband passt für steile Bergpässe ebenso wie auf offene Landstraßen und die überfüllten Straßen der Stadt. Für eine ideale Ausnutzung der Motorenperformance sind die ersten fünf Gänge des leicht bedienbaren Sechsganggetriebes eng genug gestuft, der sechste Gang ist für komfortables Cruisen fast als Overdrive länger ausgelegt. Spezielle Führungen in der Verkleidung lenken den Fahrtwind gezielt auf den Kühler, was dessen Leistung deutlich erhöht und den Antrieb thermisch entlastet.

So steht ausgedehnten Touren nichts mehr im Weg, zumal die V-Strom 650XT auch beim Fahrkomfort nichts anbrennen lässt: Aufrecht nimmt sie ihren Fahrer in gut erreichbaren 835 Millimeter Höhe auf dem rutschfesten Polster auf, bettet ihn mit entspannten Kniewinkeln und aufrechtem Oberkörper - das Platzangebot darf durchaus als üppig bezeichnet werden.

Der Lenker liegt nah und griffgünstig genug, um die Schultern auch auf langen Etappen zu entlasten, guten Windschutz bietet die dreifache Höhenverstellung der Scheibe - allerdings müssen erst vier Halteschrauben gelöst werden, um sie in einer anderen Position zu fixieren.

Für Stabilität und Agilität sorgt der Doppelrohr-Brückenrahmen aus Aluminium und Federelemente mit maßvollen Arbeitswegen - das progressiv angelenkte Zentralfederbein ist in der Federvorspannung bequem per leicht zugänglichem Hydraulikknebel auf der rechten Seite justierbar.

Die vergleichsweise softe Abstimmung sorgt für reisetauglichen Komfort auch auf unebenem Geläuf wie Kopfsteinpflaster oder derben Asphaltversatzstücken.

Gleichzeitig legt die mit 215 Kilo vergleichsweise leichte Reisemaschine ein erfrischendes Fahrverhalten an den Tag, ohne indifferent wie besonders langbeinige Enduros zu wirken.

Leichtfüßig, mühelos und erfreulich agil huscht die V-Strom über Kurvenstrecken, macht einen beherrschbaren Heidenspaß auch dank des durchzugsstarken Antriebs. Eine Drei-Scheiben-Bremsanlage mit serienmäßigem ABS zügelt im Bedarfsfalle den Übermut effektiv unter deutlich spürbarem Pulsieren im einstellbaren Handbremshebel.

Bei der Ausstattung braucht sich die kleine V-Strom nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken: Ein umfangreiches und sehr gut ablesbares Multifunktionsdisplay mit Ganganzeige lässt sich vom Lenker aus bedienen, auch eine elektronische Wegfahrsperre ist an Bord.

Was fehlt, sind Handprotektoren, die ausgekühlte Hände verhindern und den Auftritt noch stimmiger gemacht hätten, und ein praktischer Hauptständer. Das ändert jedoch nichts daran, dass, wer unkomplizierten Fahrspaß mit charakterstarkem Motor und gutem Reisekomfort zum derzeit äußerst günstigen Tarif sucht, hier bei 8.290 Euro (Deutschland: 8.990 Euro) fündig wird.

Technische Daten Suzuki V-Strom 650XT

Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem 90-Grad-Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, vier Ventile je Zylinder, dohc, Hubraum 645 cm3, Bohrung x Hub 81,0 x 62,6 mm, max. Leistung 69 PS (51 kW) bei 8.800 U/min, max. Drehmoment 60 Nm bei 6.400 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Kettenantrieb, Aluminium-Brückenrahmen, Telegabel, Aluminium-Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein, zwei Bremsscheiben vorn, eine hinten, ABS, Reifen vorn 110/80 R 19, hinten 150/70 R 17, Sitzhöhe 835 mm, Tankinhalt 20,0 Liter, Leergewicht 215 kg, zul. Gesamtgewicht 415 kg
Österreich-Aktionspreis: 8.290 Euro (Deutschland: 8.990 Euro)

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