DTM-Rennen Spa 1: Olsen gewinnt, Auer im Pech | 10.09.2022
DTM-Rennen Spa 1: Dennis Olsen rettet trotz Regen Porsche-Sieg, Auer im Pech
Dramatisches DTM-Samstagsrennen in Spa-Francorchamps: Dennis Olsen holt seinen ersten DTM-Sieg, weil Lucas Auer nach Stopp-Panne ausscheidet - Rast starker Vierter
Start-Ziel-Sieg für Pole-Setter Dennis Olsen beim DTM-Samstagsrennen in Spa-Francorchamps. Der Norweger setzte sich trotz eines Regenschauers am Ende des Rennens gegen Winward-Mercedes-Pilot Maximilian Götz durch und holt damit nicht nur seinen ersten DTM-Triumph, sondern auch den ersten für sein SSR-Porsche-Team.
Doch hinter ihm überschlugen sich die Ereignisse: Winward-Mercedes-Pilot Lucas Auer, der sich nach dem Start an Bernhard-Porsche-Pilot Thomas Preining vor Eau Rouge vorbeikämpfte, hatte bereits Jagd auf Leader Olsen gemacht.
Doch zum wiederholten Mal patzte seine Winward-Crew beim Stopp links vorne beim Anschrauben der Radmutter, wodurch der Drittplatzierte in der Meisterschaft zunächst drei Sekunden verlor - und Olsen nach dessen Stopp vorne blieb.
Sechs Runden später schied Auer nach einem Problem mit dem linken Vorderreifen aus - wodurch er in der Meisterschaft von Platz drei auf Platz fünf zurückfällt.
Rene Rast und Mirko Bortolotti holen Punkte
Dafür machte Abt-Audi-Pilot Rene Rast einen Schritt nach vorne auf Platz zwei in der Meisterschaft: Nach einem späten Stopp kämpfte sich der dreimalige DTM-Champion, der von Platz neun gestartet war, auf Platz vier hinter Porsche-Pilot Preining nach vorne.
Grasser-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti gelang es sogar, noch mehr Plätze gutzumachen: Nach dem Start vom Platz 20 wurde der Titelkandidat immerhin Achter. Er ist nun Dritter im Gesamtklassement.
Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde gelang dieses Kunststück von Startplatz 22 nicht. Der Südafrikaner musste sich am Ende mit Platz zwölf begnügen, verteidigte aber seine Führung in der Meisterschaft. Olsen rückt nach seinem Sieg in der Gesamtwertung auf Platz vier nach vorne.
Dennis Olsen behält die Nerven
Der Porsche-Pilot ließ vom Start weg nichts anbrennen und fuhr den ersten Sieg eines Norwegers in der DTM-Geschichte ein. Doch nachdem er seinen Schatten Lucas Auer los war, musste Olsen in der Schlussphase aus zwei Gründen nochmals zittern.
Einerseits machte Auers Mercedes-AMG-Markenkollege Maximilian Götz immer mehr an Boden gut. Der amtierende DTM-Champion setzte Olsen in den letzten Runden unter Druck und hatte bei der Zieldurchfahrt lediglich 0,818 Sekunden Rückstand. Zudem setzte rund vier Minuten vor Ablauf der Zeit Regen im Bereich zwischen Start/Ziel und Raidillon ein.
Olsen behielt jedoch einen kühlen Kopf und belohnte sich mit seinem ersten DTM-Erfolg. In der Gesamtwertung klettert der SSR-Porsche-Fahrer nun bis auf den vierten Rang nach oben, hinter Sheldon van der Linde, Rene Rast und Mirko Bortolotti.
Thomas Preining mit Mega-Save!
Das Podium komplettierte Thomas Preining auf Platz drei. Dass der Österreicher das Rennen überhaupt beenden konnte, gleicht einem Wunder. Der Bernhard-Porsche-Pilot kollidierte am Start mit Auer in der berüchtigten Eau Rouge.
Ein Riesenunfall schien vorprogrammiert, doch Preining konnte den 911er irgendwie wieder einfangen. Danach zeigte er eine beeindruckende Aufholjagd, die ihm vom hinteren Ende der Top 10 noch bis auf das Podium nach vorne brachte.
Noch vor Preining lag über weite Strecken Maro Engel im GruppeM-Mercedes #88. Doch der AMG-Pilot musste seine Podiumsträume nach einer Kollision mit Rolf Ineichen, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestoppt hatte, begraben. In der Bus-Stop-Schikane verbremste sich Ineichen, ging weit und fuhr beim Wiedereinscheren Engel hinten links ins Auto.
Sofort flog ein großes Teil von einem der beiden Fahrzeuge weg. Zudem zog sich Engel einen Reifenschaden zu, weshalb er den Großteil der 7,004 Kilometer langen Runde in Schleichfahrt absolvieren musste. Engel stellte das Auto unmittelbar in der Garage ab.
David Schumacher verfehlt Punkte knapp
Eine Aufholjagd im Stile Preinings zeigte hingegen Rene Rast. Der Abt-Audi-Pilot lag nach der ersten Runde nur auf dem zehnten Platz, setzte aber mit dem Overcut auf die richtige Strategie in diesem Rennen. Rast kam relativ spät an die Box und nutzte es aus, dass seine Reifen bei gerade mal 18 Grad auf der Strecke auf Betriebstemperatur waren.
Nachdem alle Fahrer schließlich ihren Service absolviert hatten, lag Rast urplötztlich auf dem vierten Platz. Diesen verteidigte der dreifache DTM-Champion erfolgreich seine beiden Markenkollegen Kelvin van der Linde und Nico Müller.
Siebter wurde AF-Corse-Ferrari-Pilot Felipe Fraga, gefolgt von Mirko Bortolotti (Grasser-Lamborghini), der sich irgendwie noch bis auf den achten Platz nach vorne kämpfte. Bortolotti hatte in der Schlussphase im heiß umkämpften Mittelfeld die Nase vorn.
Der Austro-Italiener setzte sich schließlich gegen Marco Wittmann (Walkenhorst-BMW) und Nick Cassidy (AF-Corse-Ferrari) durch, die sich die letzten Punkte sicherten. David Schumacher lag lange in den Punkterängen und wurde am Schluss noch auf den elften Platz durchgereicht. Knapp dahinter fuhr Gesamtleader Sheldon van der Linde als Zwölfter ins Ziel.