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Nach 9 Jahren: Müller verlässt Audi Nico Müller fährt seit 2014 für Audi - am Saisonende 2022 ist Schluss
Alexander Trienitz

Abschied: Nico Müller verlässt Audi nach neun gemeinsamen Jahren

Das DTM-Finale 2022 in Hockenheim wird für Nico Müller das letzte Rennwochenende als Audi-Pilot - Umstrukturierung im Motorsportprogramm in Ingolstadt als Grund

Das Finalwochenende der DTM-Saison 2022 am 8./9. Oktober auf dem Hockenheimring wird für Nico Müller der letzte Einsatz in Diensten von Audi. Der Hersteller aus Ingolstadt und der Rennfahrer aus Thun haben sich aufgrund der jüngsten Umstrukturierung im Motorsportprogramm von Audi auf vorzeitige Vertragsauflösung zum Saisonende geeinigt.

"Genau wie Rene Rast war Nico Müller ursprünglich als Fahrer für unser LMDh-Projekt vorgesehen", sagt Audi-Motorsportchef Rolf Michl in Anspielung auf das geplant gewesene Langstreckenprojekt, das aufgrund des verkündeten Einstiegs von Audi in die Formel 1 mittlerweile gestoppt worden ist.

2023 fährt Müller in der Formel E für das Abt-Team, das im Unterschied zu früher dann aber nicht mehr mit Audi, sondern mit Mahindra kooperiert. "Neben der Formel E sieht Nico seine Zukunft in Le Mans und im Prototypen-Rennsport. Das können wir ihm derzeit nicht bieten. Deshalb haben wir uns schweren Herzens gemeinsam entschieden, ihn ziehen zu lassen und ihm die Möglichkeit zu geben, seinen Traum zu verwirklichen", erklärt Michl.

Müller dankt Audi für vorzeitige Vertragsauflösung

Die DTM-Saison 2014 war für Müller einst das erste Jahr in Audi-Diensten. Seinen Abschied von der Marke nach neun Jahren kommentiert der Schweizer mit den Worten: "Das war eine ganz schwierige Entscheidung. Audi hat mir die Chance gegeben, in den professionellen Motorsport einzusteigen. Ich habe dem Unternehmen sehr viel zu verdanken und bin ein großer Fan der Marke und ihrer Autos."

"Auch die Zusammenarbeit mit Audi in der Schweiz war immer großartig und für mich etwas ganz Besonderes", so Müller und weiter: "Ich habe noch Ziele im Motorsport, die sich leider mit Audi nicht verwirklichen lassen."

"Durch den Einstieg in die Formel 1 gibt es bei Audi nun andere Prioritäten. Deshalb bin ich Rolf Michl sehr dankbar, dass er mir die Möglichkeit gibt, mich weiterzuentwickeln", so Müller.

Nico Müllers Audi-Karriere: Mehr als die DTM

Am Norisring-Wochenende 2016 feierte Müller den ersten seiner bislang elf DTM-Siege als Audi-Pilot. Es war damals seine erste Saison im Abt-Team, nachdem er 2014 und 2015 für das Rosberg-Team am Start gewesen war.

Dem Abt-Team blieb Müller bis Ende 2020 treu, wobei er 2019 und 2020 jeweils Vizemeister wurde. Mit der Umstellung auf die GT3-Autos zur DTM-Saison 2021 wechselte Müller zurück ins Rosberg-Team. Für dieses wird er in dreieinhalb Wochen seinen Audi-Abschied geben.

"Mein erstes DTM-Rennen mit Audi werde ich nie vergessen. Als Kind saß ich in Hockenheim beim DTM-Finale auf der Tribüne und habe die Audi-Fahrer wie Mattias Ekström bewundert. Ein paar Jahre später gemeinsam mit ihnen in der Startaufstellung zu stehen, war ein Gänsehautmoment", erinnert sich Müller.

Neben der DTM war Müller für Audi auch in anderen Rennserien aktiv, wie etwa für Einzelstarts in der Rallycross-WM (WRX) in Mattias Ekströms Rennstall EKS. Abgesehen davon gehörte der Schweizer beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2015 zum Aufgebot des siegreichen WRT-Audi.

Und im aktuellen Jahr 2022 gehört Müller im Endurance-Cup der GT-World-Challenge Endurance (GTWC) zur Fahrerbesetzung des WRT-Audi mit der Startnummer 46. Den teilt er sich mit MotoGP-Legende Valentino Rossi und mit Frederic Vervisch. Am 2. Oktober bestreitet das Trio das GTWC-Saisonfinale, die 3 Stunden von Barcelona. Eine Woche später steht für Müller das DTM-Finale auf dem Hockenheimring an.

Motorsport-Total.com

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