Rene Rasts Audi-Aus schlägt Wellen | 18.08.2022
Rene Rasts Audi-Aus schlägt Wellen: So reagieren Wegbegleiter und Rivalen
Während Rene Rast nach der Bekanntgabe der Trennung von Audi zur tollen Karriere beglückwünscht wird, müssen sich die Ingolstädter auch Kritik gefallen lassen
Der Abgang von Werksfahrer Rene Rast bei Audi mit Saisonende löste nicht nur bei den Fans heftige Diskussionen über die Motorsport-Strategie der Ingolstädter aus, sondern sorgte auch bei ehemaligen Wegbegleitern für Reaktionen. Während viele Piloten zur einzigartigen Karriere bei Audi gratulierten, die Rast mit drei DTM-Titeln krönte, gab es auf 'Instagram' auch kritische Zwischentöne.
Ex-Audi-Sportchef Dieter Gass bedankte sich bei Rast und dessen Manager Dennis Rostek für die gemeinsame Erfolgsära: "Ihr wart immer loyale und extrem zuverlässige Partner auf und neben der Strecke. Das waren Zeiten, als man sich am Telefon über etwas einigen konnte - und wusste, dass es genau so wie vereinbart passieren würde."
Nachsatz: "Ich hatte das Glück, euch kennenzulernen und mit euch zu arbeiten. Und ich habe das Glück, dass ich noch ein paar andere kenne, die auch immer noch so denken und handeln."
"Danke Audi": Wofür bedankt sich Lucas di Grassi?
Eine mögliche Anspielung auf Gass' Aus als Audi-Sportchef nach der DTM-Saison 2020: Der Ex-Toyota-Mann, unter dessen Führung in der Class-1-Turbo-Ära 2019 und 2020 große Erfolge eingefahren wurden, ging damals von seinem Verbleib aus, wurde aber gegen seinen Willen abgesetzt und durch Julius Seebach ersetzt.
Aber auch das Statement von Lucas di Grassi kann unterschiedlich aufgefasst werden. "Danke Audi! Und willkommen in Klub", schreibt der Brasilianer, der im Vorjahr noch Teamkollege von Rast beim Formel-E-Team der Ingolstädter war. Der 38-Jährige, der Audi 2017 den einzigen Formel-E-Titel beschert hatte, wurde im Vorjahr ähnlich wie Mike Rockenfeller einfach fallengelassen.
Während ihm das Abt-Team, mit dem Audi das Formel-E-Projekt umsetzte, zum Abschied zwei Gaststarts in der DTM schenkte, wurden di Grassis Verdienste nicht auf besondere Weise mit einer Pressemitteilung gewürdigt. Auch ein offizieller Abschied blieb aus. Ist das Dankeschön an Audi also ironisch zu lesen?
Und verweist di Grassi auf den Klub der fallengelassenen Audi-Piloten? Alles deutet jedenfalls darauf hin, dass Rast in Zukunft bei McLaren in den "Formel-E-Klub" zurückkehren wird und dann wieder auf seinen Ex-Teamkollegen treffen wird, der von Venturi zu Mahindra wechselt.
Audi-Kollege Mies: Geht Rast zu Alpine in die Formel 1?
Das will zumindest Audi-Pilot Chris Mies nicht wahrhaben. Er spekuliert auf 'Instagram' scherzhaft: "Gehst bestimmt zum Alpine-F1-Team." Eine Anspielung auf die Turbulenzen um Nachwuchstalent Oscar Piastri, der trotz der Zeit im Nachwuchsprogramm der Franzosen nun lieber für McLaren fahren würde.
Wo Rast in Zukunft fahren wird, ist auch bei seinem Ex-Audi-Rivalen Laurens Vanthoor Thema, der seit 2019 für Porsche fährt und nach dem DTM-Jahr 2022 in Zukunft Teil des Porsche-LMDh-Programms ist. "Gratulation zu dem, was du erreicht hast", schreibt der Belgier. "Aber bitte komme nicht zu Porsche."
Vanthoor ist nicht der einzige DTM-Rivale, der sich bei Rast meldet. Während BMW-Werksfahrer Marco Wittmann per Emoji Beifall spendet, schreibt Audi-Werksfahrer-Kollege Nico Müller, mit dem Rast 2019 und 2020 um den Titel kämpfte: "Glückwunsch Rakete & auf viele weitere Begegnungen!"
Legende Pirro wäre gerne mit Rast gefahren
Porsche-Werksfahrer Thomas Preining wünscht "alles Gute für das nächste Kapitel" und Abt-Kumpel Kelvin van der Linde, der mit Dennis Rostek den gleichen Manager hat, beglückwünscht Rast zu seiner Audi-Karriere: "Du kannst stolz sein auf alles, was du erreicht hast. Ich bin happy, einige dieser Erinnerungen mit dir teilen zu können."
Die beiden wurden 2014 im ADAC GT Masters gemeinsam Meister. Aber nicht nur aktuelle Audi-Asse haben sich bei Rast gemeldet, sondern auch Legenden der Marke mit den vier Ringen.
Während Mattias Ekström zum "guten Kapitel" in Rasts Motorsportleben gratuliert, schreibt Ex-Le-Mans-Sieger Emanuele Pirro: "Was für einen Weg bist du gegangen! Du hast überall, wo du gefahren bist, deine Spuren hinterlassen. Ich bin happy und stolz, dass du ein großer Kapitel im Geschichtsbuch von Audi Sport geschrieben hast - und es tut mir Leid, dass wir nie ein Auto geteilt haben."
Wie Rast auf das enorme Echo nach seiner Bekanntgabe reagiert? "All eure Kommentare, Nachrichten und Anrufe von gestern hauen mich um", zeigt sich der 35-jährige Mindener in einem 'Instagram'-Posting gerührt. "Danke euch!"