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Sauber kämpft mit Solvenzproblemen

Weil offene Rechnungen nicht mehr bezahlt werden können, muss bis Ende kommender Woche ein neuer Geldgeber gefunden werden.

Beim Sauber-Rennstall wird die Luft immer dünner. Die Schweizer kämpfen schon seit einiger Zeit mit finanziellen Problemen, diese Saison ist man auch sportlich in die Krise geschlittert – nach neun Rennen hat man nur sieben WM-Punkte auf dem Konto. Wegen ausstehender Gehaltszahlungen hat Nico Hülkenberg seinen Vertrag mit Sauber gekündigt. Somit kann er das Team jederzeit wechseln, wird aber die Saison aller Voraussicht nach für die Hinwiler zu Ende fahren. Währenddessen hat Chefdesigner Matt Morris das Team bereits in Richtung McLaren verlassen.

Die Schlinge um den Hals wird immer enger, denn auch die Zulieferer verlieren die Geduld – laut Handelszeitung warten rund zwei Dutzend Kleinbetriebe auf umgerechnet 965.000 Euro. Rund 30 Rechnungen sollen seit Monaten offen sein. Angeblich ist es bereits zu Zwangsvollstreckungen gekommen.

Peter Sauber ist die Situation offensichtlich unangenehm: "Zum großen Teil gibt es Verständnis bei den Lieferanten, dass man etwas länger warten muss, bis Rechnungen bezahlt werden", erklärt der Schweizer gegenüber dem SRF die missliche Lage. "Das ist für uns äußerst unangenehm, auf jeden Fall auch peinlich."

Er gibt zu, dass die Sponsorensituation schon seit dem Rückkauf des Teams von BMW im Jahr 2009 angespannt ist – noch gibt man die Hoffnung allerdings nicht auf: "Wir sind momentan dran an großen Sponsoren. Das ist auf einem guten Weg. Das Problem ist, dass sich das in die Länge zieht. Und irgendwann beginnen die Mittel auszugehen."

Seit Wochen arbeiten Peter Sauber und seine österreichische Teamchefin Monisha Kaltenborn fieberhaft an einer Lösung, um das Unheil abzuwenden. "Eigentlich haben wir keine Luft mehr", spricht der Schweizer Klartext. "Wir hangeln uns von Ast zu Ast. Aber immerhin hangeln wir noch. Ich hoffe, bis Ende des Monats Entwarnung zu geben." Schon diese Woche fanden weitere Gespräche mit potenziellen Geldgebern aus Russland statt.

Es ist fünf vor zwölf, auch bei Ferrari steht man wegen ausbleibender Motorenzahlungen in der Kreide. Ferrari-Boss Luca di Montezemolo gilt aber als Sauber-Sympathisant; ein Verkauf des Teams wäre auch für die Italiener ein Unsicherheitsfaktor, schließlich konnte man sich der Loyalität der Schweizer auf dem politischen Bankett stets sicher sein. Deshalb gab man sich in Maranello bislang geduldig.

Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone rät Sauber dazu, sich einen Investor zu suchen: "Wenn Peter wollte, könnte er das Team verkaufen. Es ist ein gutes Team. Ich glaube, es wäre einfach, einen Käufer zu finden." Trotzdem würde er sich wünschen, dass Sauber noch die Kurve kriegt: "Ich will mir die Formel 1 nicht ohne Sauber vorstellen, im Idealfall finden sie langfristig neue Sponsoren. Selbst Unternehmen, die sie kurzfristig unterstützen, wären gut. Das Team verdient Hilfe."

Sauber selbst klammert sich an diesen Strohhalm. Sein Rennstall profitiert nach wie vor von den enormen Investitionen, die der BMW-Konzern vor einigen Jahren tätigte. Die Einrichtungen sind besser als bei vielen anderen Formel-1-Teams. Ein Verkauf kommt für den 69jährigen nur in letzter Konsequenz in Frage: "Wenn man keinen Ausweg mehr findet – und davon sind wir noch weit weg –, dann ist Verkauf ganz sicher eine Option. Man weiß natürlich nicht, was dann aus dem Team wird."

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