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Formel 1: News

Haas startet 2015 – oder erst 2016

Nachdem Gene Haas die FIA-Lizenz für sein neues Formel 1-Team erhalten hat, begibt er sich auf Fahrersuche: Wagt Danica Patrick ein spätes F1-Debüt?

Die wichtigste Hürde ist schon überwunden - NASCAR-Teambesitzer Gene Haas hat die Lizenz von der FIA bekommen und kann ab 2015 mit seinem Team in der Formel 1 antreten. Jetzt beginnt die spannende Planungsphase für Haas Formula LCC, die neben der Entscheidung, ob man schon im kommenden Jahr oder erst 2016 bereit für die Königsklasse ist, und der Suche nach einem Motorenlieferanten auch die Personalplanung der Amerikaner betrifft. Für die dabei zu vergebenden Cockpits gibt es sogar schon eine wage Vorstellung.

"Wir hätten gerne einen erfahrenen Formel-1-Fahrer", eröffnet Haas. "Vielleicht sogar jemanden, der sich schon mit den neuen Motoren-Regelungen auskennt, da hat sich ja im Vergleich zum vergangenen Jahr viel geändert." Doch neben der Erfahrung soll auch frisches Blut aus den Vereinigten Staaten dafür sorgen, dass das heimische Publikum von dem Projekt Formel 1 überzeugt wird. "Außerdem würden wir sicherlich gerne einen jungen amerikanischen Fahrer verpflichten", fügt der Teamgründer deshalb hinzu. "Das wäre eine ideale Situation."

Namen kann der Präsident von Hass Automation jedoch noch nicht nennen. "Im Moment haben wir das noch nicht eingegrenzt", erzählt der 61-Jährige. "Ich weiß, dass bei uns schon einige Bewerbungen und Interessensbekundungen eingegangen sind, aber wir haben noch nichts Konkretes ausgearbeitet - bis auf die Tatsache, dass wir ein Auge darauf werfen werden, welcher erfahrene Formel-1-Pilot in den nächsten sechs bis zwölf Monaten verfügbar wird. Und wir wollen einen jungen Fahrer mit viel Potential . Das wird hoffentlich ein amerikanischer Fahrer sein."

Die Chance für Danica Patrick?

Der Formel-1-Neuling lässt damit viel Raum für Spekulationen, vor allem was den amerikanischen Nachwuchs angeht. Dabei kommt auch der Name Danica Patrick ins Spiel. Die 32-Jährige, die lange Zeit erfolgreich in der IndyCar-Serie unterwegs war und seit 2013 als Stammpilotin für Stewart Haas Racing im Sprint-Cup der NASCAR antritt, könnte durch ihre Kontakte den Sprung als weibliche Pilotin in die Formel 1 schaffen.

Haas glaubt jedoch, dass dieser Schritt nicht ganz so einfach ist. "In der NASCAR hat man einen belastend vollen Kalender mit bis zu 40 Rennen", beschreibt er. "Diese Leute arbeiten jedes Wochenende. Das ist mit der Formel 1 nicht zu vergleichen. Die Formel 1 hat von der Anzahl nur die Hälfte an Rennen, aber der technische Anspruch für jedes einzelne Rennen ist um einiges höher."

Dabei weist er auf die Komplexität eines Formel-1-Boliden hin: "Ich kenne mich ein wenig mit der Formel 1 aus und was mich am meisten beeindruckt, sind die Lenkräder. In einem Cup-Auto hat man ein rundes Lenkrad mit einem Knopf. In einem Formel-1-Auto hast du vorne Knöpfe, an der Seite Knöpfe und hinten Knöpfe. Die haben eine Wippenschaltung mit acht Gängen. Sowas kann man nicht an einem Tag erlernen. Ich denke, von einem Cup-Auto auf ein Formel-1-Auto umzudenken, wäre sehr schwierig."

Klassenunterschied zu groß?

Die Klassenunterschiede könnten Patrick daher seiner Meinung nach im Weg stehen. "Auch die Formel-1-Leute würden sich schwer tun, sich einfach in ein Cup-Auto zu setzen, weil das noch mal ein ganz anderer Anspruch ist", denkt er. "Ich kenne nicht allzu viele Fahrer, die den Sprung erfolgreich geschafft hätten, und ich kann mir auch keinen von unseren derzeitigen NASCAR-Fahrern vorstellen, der sich das zutrauen würde. Es wäre beinahe unmöglich, das durchzuziehen und damit zu bestehen."

Auch die Planung für das technische Personal ist noch nicht ausgereift. Günther Steiner, zukünftiger Teamchef von Haas Formula LCC, hat dafür noch keinen Adrian Newey an der Leine. "Ich kann nicht sagen, wer zur Verfügung stehen würde", erklärt er. "Wir haben Kontakt zu einigen Leuten, aber wir haben die Lizenz erst letzte Woche bekommen und vorher kannst du niemanden einstellen. Es würde auch keiner für dich arbeiten wollen, wenn er nicht wüsste, ob die Lizenz kommt."

Steiner will sich dabei Schritt für Schritt dem Aufbau seiner Mannschaft widmen: "Die Arbeit kann erst jetzt richtig beginnen. Wir müssen jetzt die Leute ran holen. Wir müssen erst einmal bestimmen, ob wir 2015 oder 2016 an den Start gehen, und Partner gewinnen. Dann brauchen wir technische Leute, logistische Leute, Leute, die sich auskennen. Deswegen braucht es etwas Zeit, um voran zu kommen, und wir haben bis jetzt noch mit niemandem gesprochen."

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