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Der neue Silberpfeil

Nachdem der neue Mercedes F1 W06 Hybrid bereits beim Shakedown abgelichtet wurde, hat das Team nun auch offiziell den Wagen präsentiert.

Fotos: Daimler

Nachdem Mercedes bereits am vergangenen Donnerstag nach dem erfolgreichen Shakedown in Silverstone erste Fotos des neuen W06 Hybrid veröffentlicht hatte, wurde das neue Auto am Sonntagmorgen nun auch offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.

Kurz vor dem Auftakt der Wintertests der Formel 1 posierten die Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg in der Boxengasse von Jerez für die Fotografen mit jenem neuen Fahrzeug, mit dem sie Fahrer- und Konstrukteurstitel in der Formel 1 verteidigen wollen.

Auch der genauere Blick auf die W06 zeigt, dass der größte Unterschied im Vergleich zum Vorgängermodell in der flacheren Fahrzeugnase liegt, wie sie das Reglement in diesem Jahr vorschreibt. Zwischen Nase und seitlichen Frontflügelelementen lässt man viel Luft hindurchströmen. Weitere, augenfällige Veränderungen sucht man vergebens, allerdings betonte Technikchef Paddy Lowe, dass sich unter der Verkleidung einiges getan habe. Das sogenannte "Packaging" wurde verändert.

Vor Mercedes liegt in dieser Saison die fast unlösbare Aufgabe, die Erfolge der vergangenen Saison zu bestätigen. Mit 16 Saisonsiegen und 701 Punkten in der Konstrukteurswertung hatte das Team eine neue Bestmarke aufgestellt.

"Es wird für die anderen schwierig, auf unser Niveau zu kommen", lautet die selbstbewusste Ansage von Weltmeister Hamilton. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff drückt gleichzeitig auf die Euphoriebremse.

Wolff mahnt vor zu großer Euphorie

"Es wäre sehr gefährlich, sich auf unseren Lorbeeren von 2014 auszuruhen. Keiner von uns hat das Gefühl, dass es nun einfacher werden würde. Im Gegenteil: Unsere Motivation ist stärker denn je zuvor", so der Österreicher. "Es gibt ein bekanntes Zitat von Babe Ruth, das ich gerne verwende: 'Für die Erfolge von gestern können wir uns heute nichts mehr kaufen.' Wir sind uns dessen bewusst, dass Erfolg nicht nur schwer erarbeitet werden muss. Ohne die richtige Einstellung kann er auch sehr kurzlebig sein."

"Selbst wenn es auf dem Papier gut aussieht, werden wir nicht in die Falle tappen und überoptimistisch sein oder versuchen, Vorhersagen mit der Kristallkugel zu machen. So funktioniert der Sport nicht. Genau genommen ist dies wohl der schonungslos ehrlichste Sport. Denn die Stoppuhr lügt nie", mahnt Wolff. Immerhin habe zu diesem Zeitpunkt "jedes Team null Punkte".

Brisanz birgt auch die nächste Auflage des teaminternen Duells zwischen Hamilton und Rosberg. Nachdem der Deutsche im vergangenen Jahr zwar im Qualifying der schnellere Fahrer war, sich aber regelmäßig bei den Rennen und auch im WM-Duell Hamilton geschlagen geben musste, sinnt Rosberg (bei der Präsentation mit Schuhen in Petronas-Grün) in dieser Saison auf Revanche. Eine neue Eskalation im "Krieg der Sterne" erscheint daher nicht ausgeschlossen.

"Eines steht fest: Wir haben im dritten Jahr in Folge eine unveränderte Fahrerpaarung. Beide Fahrer wissen, was von ihnen erwartet wird, wie auch wir wissen, was sie von uns erwarten", sagt Wolff mit Blick auf das teaminterne Duell. "Wir freuen uns darauf, zu erleben, wie sie sich gegenseitig und damit auch das Team antreiben. Uns steht ein weiteres faszinierendes Duell zwischen den Beiden bevor."

"Ich bin froh, dass Nico und ich vergangenes Jahr diesen Zweikampf hatten", sagt Hamilton, in dem "das Feuer noch lodert". Er erklärt: "Ich liebe es, Rennen zu gewinnen. Aber es fühlt sich umso schöner an, wenn man darum kämpfen muss. Jetzt will ich einfach wieder raus auf die Strecke, harte Zweikämpfe erleben, mein Bestes geben und hoffentlich ein paar mehr Rennen gewinnen."

"Aus dem vergangenen Jahr kenne ich das Gefühl zu siegen und um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Leider kenne ich auch das Gefühl, am Ende nicht siegreich zu sein", fasst Rosberg vor dem Start der Testfahrten in Jerez zusammen. "Das soll sich nicht wiederholen und gibt mir einen zusätzlichen Schub. Daraus ziehe ich sehr viel Motivation für das anstehende Jahr. Dieses Jahr ist mein Rückspiel!"

Neben den sichtbaren Veränderungen am W06 im Vergleich zum Vorgängermodell hat sich Mercedes nach eigener Aussage an die Gewichtsoptimierung gemacht. Das neue Mindestgewicht von 702 Kilogramm wird im Rohzustand des Fahrzeuges unterschritten, damit per Ballast eine möglichst passende Gewichtsverteilung realisiert werden kann. Dies dient der Balance und der Nutzung der Reifen.

"Eines der Risiken bei der Fahrzeugentwicklung ist, dass man beim Versuch Fortschritte zu erzielen, auch leicht Rückschritte machen kann. Man muss Risiken eingehen, um sich zu verbessern. Aber diese Risiken müssen vorsichtig abgewogen werden. Nur so kann man ein Auto entwickeln, das besser ist als das Vorgängermodell", erklärt Technikdirektor Paddy Lowe. "Dies war eines der Hauptthemen des Teams über den Winter."

Vor einem Jahr habe die Hybridtechnik in der Formel 1 nocht in den "Kinderschuhen" gesteckt. Nun gebe es erhebliche Fortschritte. "Wir haben versucht, die Effizienz unseres Pakets weiter zu steigern und eine noch höhere Leistung zu erreichen", sagt Motorenchef Andy Cowell. "Unser Hauptaugenmerk lag diesbezüglich auf der Verbrennungseffizienz und Reibungsverlusten." Dort seien in Zusammenarbeit mit Petronas gute Schritte gelungen.

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