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Röhrl: Nur Rallye ist Autofahren Lebende Legende: Walter Röhrl gilt als einer der besten Autofahrer aller Zeiten
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Walter Röhrl: Formel 1 im Vergleich zum Rallyesport ein "Kindergeburtstag"

Motorsportlegende Walter Röhrl findet, dass der Rallyesport im Vergleich zur Formel 1 viel unberechenbarer und damit die größere Herausforderung ist

Es ist unter Motorsportfans immer eine heiß diskutierte Frage: Rallye- oder Formel-1-Piloten, wer sind denn nun wirklich die besten Fahrer der Welt? Für Rallye-Legende Walter Röhrl ist der Fall - wenig überraschend - klar. Er findet nach wie vor, dass die Formel 1 im Vergleich zu den Widrigkeiten, mit denen sich Rallyefahrer auseinandersetzen müssen, ein "Kindergeburtstag" ist.

Röhrl hält zunächst fest, dass man "den Rallysport natürlich nicht mit der Formel 1 vergleichen" könne. Im Interview mit ServusTV, jetzt zu sehen als Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, argumentiert er: "So ein Formel-1-Fahrer hat 15 Kurven. Die fährt er 500 Mal. Der weiß, wo er bremsen muss, der weiß, wo er einlenken muss."

"Der Rallyefahrer kommt um die Kurve rum, die hat er vor 14 Tagen zweimal angeschaut. Inzwischen hat es siebenmal geregnet, drei Gewitter waren, plötzlich liegt so hoch Sand, und er muss sich in Millisekunden überlegen, was er aus dieser Situation macht. Also wenn wir vom Autofahren sprechen, ist Autofahren Rallyefahren. Alles andere ist Kindergeburtstag!"

Röhrl, heute 76 Jahre alt, ist für viele Hardcore-Motorsportfans immer noch der beste Autofahrer aller Zeiten. Seine Triumphe bei der Rallye Monte Carlo oder am Pikes Peak sind unvergessen, und 1980 und 1982 krönte sich der gebürtige Regensburger zweimal zum Rallye-Weltmeister. In Deutschland ist er eine lebende Legende.

Das Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zeigt auch spektakuläre Aufnahmen aus Röhrls aktiver Zeit, wie er mit irrer Geschwindigkeit durch Menschenmassen fährt, die teilweise nur wenige Meter vor seinem Auto zur Seite springen. Bilder, wie man sie auch von der Tour de France kennt - aber da sind die Sportler mit einem Fahrrad unterwegs und nicht mit einer 550-PS-Rakete.

"Wenn ich heute die Aufnahmen sehe, muss ich immer wieder sagen: Du musst schon ganz schön verrückt gewesen sein! Ich bin immer schockiert, wenn ich das sehe", gibt Röhrl zu. "Damals war das Alltag. Du hast es ausgeblendet gehabt, und das war einfach so. Aber heute, mit Distanz, muss ich sagen: Gott sei Dank habe ich da nie einen getroffen!"

Erst im Mai hatte sich der achtmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Ogier in einem anderen Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zum ewigen Vergleich Rallye vs. Formel 1 geäußert. Ogier verweist auf zahlreiche Formel-1-Stars (Räikkönen, Kubica), die sich in der WRC nie ganz durchsetzen konnten. Und weiß umgekehrt aus eigener Erfahrung, wie komplex die moderne Formel 1 ist.

Denn Ogier hat 2017 in Spielberg selbst einen Red Bull RB7 getestet. Er sagt heute, dass er sich zugetraut hätte, auch im Formelsport Karriere zu machen und möglicherweise sogar in der Formel 1 "nicht schlecht zu werden. Aber mit den Besten hätte ich wahrscheinlich nicht mithalten können, denn das ist dann doch ein ganz neuer Sport, den ich neu lernen hätte müssen."

"Es sind einfach zwei sehr unterschiedliche Sportarten. Natürlich gibt's da wie dort ein Auto mit Fahrer, Lenkrad, Gaspedal und Bremse. Aber was du hinterm Lenkrad machen musst, ist ganz anders. Darum ist der Wechsel heutzutage so schwierig, weil jeder Sport sehr professionell ist und du unglaublich viel arbeiten musst, um der Beste in einem Sport zu werden", sagt Ogier.

Motorsport-Total.com

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