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GP von Bahrain: Qualifying Max Verstappen ist der erste Polesetter der Formel-1-Saison 2024
Motorsport Images

Bahrain-Qualifying: Leclerc nur knapp von Max Verstappen geschlagen

Jetzt hat das Bluffen ein Ende: Max Verstappen fährt beim Grand Prix von Bahrain auf den ersten Startplatz, vor Charles Leclerc und George Russell

In keinem der drei Freien Trainings hatte Max Verstappen ein besseres Ergebnis als Platz 3 erzielt, doch als am Freitagabend die Poleposition für den Grand Prix von Bahrain ausgefahren wurde, war der Favorit aus dem Red-Bull-Team auf den Punkt voll da. Verstappen fuhr eine Bestzeit von 1:29.179 Minuten und verwies damit Charles Leclerc (Ferrari/+0,228) und George Russell (Mercedes/+0,306) im ersten Qualifying der Formel-1-Saison 2024 auf die Plätze.

Carlos Sainz (Ferrari/+0,328) wurde Vierter, gefolgt von Sergio Perez (Red Bull/+0,358) und Fernando Alonso (Aston Martin/+0,363), der im Finish nur noch einen frischen Reifensatz hatte, zwischenzeitlich auf Platz 3 lag, am Ende aber noch auf Rang 6 durchgereicht wurde.

Spannend: Zwischen Leclerc auf P2 und Lewis Hamilton (Mercedes/+0,531) auf P9 lagen am Ende gerade mal drei Zehntelsekunden.

Es dauerte bis acht Minuten vor Ende des zweiten Qualifyings, dass Verstappen in der neuen Saison erstmals zeigte, was wirklich im RB20 steckt. Der Titelverteidiger übernahm zu dem Zeitpunkt die Führung, eine halbe Sekunde vor Perez und McLaren-Fahrer Lando Norris - auch wenn er in Q2 letztendlich nur Zweiter wurde (hinter Leclerc), weil er seine zweite Runde nicht zu Ende fuhr.

Nach dem ersten Q3-Run wurde es dann aber doch nochmal richtig eng: Verstappen lag in 1:29.421 Minuten in Führung, 0,059 Sekunden vor Leclerc, 0,182 Sekunden vor Russell und 0,187 Sekunden vor Sainz. Leclerc hatte zu dem Zeitpunkt einen Reifensatz mehr benötigt als seine direkten Konkurrenten, und zwar einen Medium in Q1.

Doch im letzten Versuch sorgte Verstappen schon im ersten Sektor für klare Fronten, sodass seine Poleposition am Ende nicht gefährdet war. Da der Vorsprung von Red Bull im Renntrimm eher noch höher eingeschätzt wird, geht er jetzt als klarer Favorit in den Rennsamstag.

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Leclerc trauert Polechance nach

Nachdem Ferrari sowohl in Q1 (Sainz) als auch in Q2 (Leclerc) Bestzeit erzielt hatte, rechnete sich Leclerc insgeheim Chancen aus, in Q3 um die Pole kämpfen zu können. Doch die Entscheidung seines Teams, in Q1 einen zweiten Reifensatz zu verballern, kostete ihn möglicherweise die Chance auf ein besseres Ergebnis.

"Am Ende waren es zwei Zehntel in Q3, aber ich glaube, wenn wir das mit den Reifen besser hinbekommen hätten, wären wir näher dran gewesen", ärgert sich der Monegasse. "Am Anfang einen gebrauchten Satz zu fahren, war sicher kein Vorteil. Das hat ein bisschen den Rhythmus gebrochen."

Gleichzeitig räumt er ein: "Die letzte Runde war nicht meine beste. Die beste Runde war in Q2. In Q3 habe ich nicht sofort Grip gefunden, was ein bisschen merkwürdig war." Aber: "Wir sind näher dran als gedacht. Das große Fragezeichen ist das Rennen. Ich glaube, da sind sie weiter vorn als heute."

Mit "sie" meint Leclerc die Kombination Red Bull & Verstappen, die in Bahrain auch im Qualifying letztendlich unschlagbar war. Auch wenn Verstappen seine Dominanz relativiert: "Es war ein sehr enges Qualifying, mit sehr schwierigen Bedingungen, weil es das ganze Wochenende sehr windig war. Die Abstände waren super eng, und man wusste vor Q3 nicht, wer auf Pole stehen würde."

Mercedes: Heißer Außenseiter für das Rennen?

Ferrari und Mercedes scheinen nach dem ersten Qualifying am Saisonbeginn 2024 die ersten Herausforderer von Verstappen zu sein. Selbst Hamilton, am Ende zwar nur Neunter, hatte nach der Session ein Lächeln im Gesicht.

Auf die Frage, ob er bewusst Qualifying- für Rennpace geopfert habe, antwortet er: "Das habe ich definitiv. Mehr als ich gehofft hatte! Ich hoffe, das wird sich im Rennen auszahlen."

Und auch Russell, der als Dritter auf Podiumskurs ins Rennen startet, ist guter Dinge: "Nach den Tests hätten wir nicht damit gerechnet, im Qualifying Dritter zu werden. Wenn man Max rausnimmt, sind es nur zwei, drei Zehntel zwischen P2 und P9. So spannend war die Formel 1 schon lange nicht mehr", sagt er.

Teamchef Toto Wolff freilich sieht im Kampf um den Sieg trotzdem keine Chance gegen Verstappen. Er sagt: "Wenn der Max morgen keine Lust hätte zu fahren, wäre es ein richtig gutes Rennen um den Sieg ..."

Hülkenberg: Sensationell auf P6 in Q2

Seinem Ruf als Super-Qualifyer voll gerecht wurde einmal mehr Nico Hülkenberg. In Q2 fuhr er sensationell auf den sechsten Platz, 0,678 Sekunden vor seinem Teamkollegen Kevin Magnussen, der als 15. ausschied (übrigens genau wie Yuki Tsunoda, Lance Stroll, Alexander Albon und Daniel Ricciardo).

Dass Hülkenberg gleich am ersten Rennwochenende ins Q3 einziehen würde, hätte nach den Wintertests wohl kaum jemand erwartet. Und so kämpfte er dann in Q3 auch mit eher stumpfen Waffen gegen die übermächtigen Topteams. Am Ende belegte er den zehnten Platz.

Dabei hat Hülkenberg selbst "darauf gepocht", in Q3 nur einen frischen Reifensatz zu verwenden: "Ich bin zufrieden. Viel mehr wäre nicht drin gewesen - außer wir hätten in Q3 die Entscheidung getroffen, den neuen Satz zu fahren. Aber wir haben uns entschieden, den aufzusparen für morgen, weil der für uns im Rennen sehr viel wert sein kann", erklärt er.

Totales Debakel für Alpine

Für Alpine endete das erste Qualifying der Saison mit einem Super-GAU. Esteban Ocon und Pierre Gasly belegten die letzten beiden Plätze, und das nicht nur im Endergebnis von Q1, sondern auch schon nach dem ersten Run der Session.

Zwar fehlten auf Platz 15 (Magnussen) nur 0,147 beziehungsweise 0,302 Sekunden. Doch nach dem Umbau des französischen Rennstalls unter der Regie von Teamchef Bruno Famin stand sicher nicht im Fahrplan, am ersten Rennwochenende des Jahres sogar von Konkurrenten wie Sauber und Haas geschlagen zu werden.

Immerhin in einer Wertung sicherte sich Alpine den ersten Platz: Gasly war drei Minuten nach Beginn von Q1 der erste Fahrer der Saison 2024, dem eine Rundenzeit wegen Tracklimits (in Kurve 13) gestrichen wurde.

Neben den beiden Alpines schieden in Q1 auch die beiden Sauber-Fahrer Valtteri Bottas (15.) und Guanyu Zhou (16.) aus, ebenso wie Williams-Pilot Logan Sargeant (17.), der sich auf seiner schnellen Runde über ein unruhiges Heck beklagte.

Wo kann ich das Rennen live sehen?

Achtung, Formel-1-Fans: Der Saisonauftakt in Bahrain findet nicht wie gewohnt am Sonntag, sondern schon am Samstag (2. März) statt. Das Rennen startet um 16:00 Uhr, und auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de berichten Kevin Scheuren und Kevin Hermann ab 15:30 Uhr live. Der Live-Kommentar der beiden kann zum Beispiel als alternative Tonspur zum TV-Bild genutzt werden.

Eine ausführliche Analyse des Qualifying-Freitags findet am Freitagabend um 22:00 Uhr auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de statt, gehostet von Kevin Scheuren und Chefredakteur Christian Nimmervoll.

Wer das Rennen live im TV sehen möchte, der sollte sich Samstag um 16:00 Uhr (Start Rennen) ins Notizbüchlein schreiben. In Deutschland übertragen den Saisonauftakt sowohl Sky als auch RTL live.

Motorsport-Total.com

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