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Max Verstappen Wirkt nachdenklich: Ist Max Verstappen wirklich so cool, wie er behauptet?
Motorsport Images

Max Verstappen: "Kann verstehen", dass Toto Wolff mich gern hätte!

Max Verstappen spricht: Warum er angeblich doch nicht vorhat, zu Mercedes zu wechseln, und was er vor Melbourne über die Horner-Affäre sagt

Max Verstappen versucht, sich von den Schlagzeilen rund um die Horner-Affäre so gut es geht abzuschotten, um sich auf das konzentrieren zu können, was für ihn wichtig ist: die Performance auf der Rennstrecke. Und er nimmt Aussagen von Toto Wolff, der ihn eigenen Angaben nach gern zu Mercedes holen würde, mit einem Augenzwinkern: "Kann ich verstehen!"

Seit sich der dreimalige Weltmeister mit seinen öffentlichen Aussagen in Saudi-Arabien erstmals als "Team Helmut Marko" deklariert hat, wird in den Medien intensiv über einen Wechsel zu Mercedes spekuliert, solange Christian Horner Teamchef bleibt. Und Wolff trägt wenig dazu bei, diese Spekulationen abzuwürgen. Ihm schadet es am wenigsten, wenn bei Red Bull Unruhe herrscht.

Doch das, was Insider inzwischen als nicht mehr unmöglich bezeichnen, wäre vor ein paar Monaten noch völlig undenkbar gewesen. Zu verbrannt war das Verhältnis zwischen der Familie Verstappen und dem von Wolff angeführten Mercedes-Team. Insbesondere nach der Kollision mit Lewis Hamilton und Verstappens schwerem Crash in Silverstone 2021.

Doch all das ist vergeben und vergessen. Verstappen unterstreicht zwar, Wolffs Interesse wirke sich "nicht auf mich oder mein Tun aus". Aber er sagt gleichzeitig: "Es ist immer schön, sowas zu hören. Toto und ich hatten unsere schwierigen Momente. Das ist normal, wenn zwei Teams um die WM kämpfen. Aber der Respekt war immer da."

Verstappen: Keine Aussagen in Richtung Mercedes-Wechsel

Auf die Frage, ob er sich grundsätzlich vorstellen kann, zu Mercedes zu wechseln, antwortet Verstappen mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Welches Jahr?" Um dann auf Nachfrage zu präzisieren: "Nein. Ich weiß nicht, was nach 2028 passiert. Ob ich in der Formel 1 bleibe, ob ich weitermache, ob ich einen neuen Vertrag unterschreibe. Weiß ich alles noch nicht."

Die Idee sei, bis 2028 für Red Bull Racing zu fahren: "Deswegen habe ich den Vertrag ursprünglich mal unterschrieben", stellt Verstappen klar und fordert: "Es ist wichtig, dass wir die Schlüsselfiguren des Teams noch lange zusammenhalten, denn da kommt unsere Performance her." Auf Nachfrage, wer diese Schlüsselfiguren sind, antwortet er: "Ich werde keine Namen nennen."

"Unterm Strich geht es nur um die Performance. Würde ich meine Leistung nicht bringen, wäre ich nicht mehr hier. Ich weiß, wie es läuft. Aber es gibt einen Vertrag, und meine Absicht ist es, diesen bis zum Ende zu erfüllen. Es wäre natürlich eine tolle Story, auch für mich persönlich, bis zum Ende zu bleiben. Das würde bedeuten, dass ich Teil einer Familie und eines Teams war."

Doch die Harmonie innerhalb der Familie steht auf dem Prüfstand. Dass sich Verstappen in Saudi-Arabien öffentlich so deutlich hinter Marko gestellt hat, ohne Horner explizit den Rücken zu stärken, dürfte bei Horner nicht gut angekommen sein. Und die Verstappens, so hört man das, fühlen sich provoziert, weil Horner gesagt hat, wenn ein Fahrer gehen will, dann solle er eben gehen.

Lebendige Diskussion im Melbourne-Paddock

Am Donnerstag in Melbourne wurden Verstappen jun., Horner und Verstappens Manager Raymond Vermeulen bei einem Gespräch im Paddock fotografiert. Die dabei entstandenen Schnappschüsse zeigen ein Wechselbad der Eindrücke, von einer erhitzt geführten Diskussion bis hin zu einer versöhnlich wirkenden Umarmung.

"Ich will mich in diese Dinge gar nicht zu sehr reinziehen lassen", sagt Verstappen. "Ich bin der Fahrer. Ich bin hier, um Leistung abzuliefern. Dafür wurde ich engagiert. [...] Darüber hinaus möchte ich mich nicht im Detail äußern. Einfach weil ich nicht mehr drüber weiß. Und ich will es auch gar nicht wissen, denn das ist nicht meine Aufgabe im Team."

Soweit er das beurteilen könne, sagt er, sei die Horner-Affäre bisher "auf die richtige Art und Weise gehandhabt" worden. Und Verstappen betont, dass er noch genauso glücklich sei wie vor sechs Monaten, als zumindest in der Öffentlichkeit noch nicht bekannt war, was zwischen Horner und seiner persönlichen Assistentin vorgefallen ist.

Verstappen: "Familie kann man sich nicht aussuchen"

"Ich habe mich hier immer wohlgefühlt. Es ist wie eine zweite Familie für mich. In einer Familie gibt's manchmal auch, wie soll ich sagen, nicht Meinungsverschiedenheiten ... Aber die Familie kann man sich nicht aussuchen. Freunde schon", sagt Verstappen und ergänzt: "Es ist gut. Für mich hat sich nichts geändert. Wir konzentrieren uns auf die Performance."

"Wir wollen alle das Gleiche. Wir wollen auf der Strecke performen, und darauf konzentrieren wir uns als Team. Das Problem ist, dass das alles nicht nur im Team stattfindet. Sondern es wird auch außerhalb des Teams viel spekuliert. Das kannst du nicht kontrollieren. Was wir kontrollieren können, ist, dass wir im Team alle in die gleiche Richtung arbeiten. Und ich habe das Gefühl, das tun wir."

Auf die Frage, ob er das Fahren gerade am meisten genieße, weil er im Cockpit am wenigsten mit anderen Themen konfrontiert wird, sagt Verstappen: "Friedlich ist mir egal." Auch wenn er womöglich eine Meinung zu der Angelegenheit hat: Der 26-Jährige ist nicht der Typ, der sich von ein bisschen Wirbel rund ums Team nachhaltig beeindrucken lässt.

"Ich weiß, da tickt jeder Fahrer ein bisschen anders. Aber mir fällt es leicht, ins Auto zu steigen und Leistung zu bringen. Trotz all der Dinge, die vorgefallen sind", sagt er. "Ich kann gut von der Formel 1 abschalten. Ich denke nicht wahnsinnig viel über die Formel 1 nach, wenn ich aus dem Fahrerlager rausgehe. Ich weiß, was ich zu tun habe."

Auf die Frage, was er zu Helmut Marko sage, der in Saudi-Arabien urplötzlich im Fokus stand, als von einer angeblichen Untersuchung gegen den 80-Jährigen die Rede war, wiederholt Verstappen nur, was er vor zwei Wochen schon gesagt hat: "Es gibt viele Menschen, die für den Erfolg des Teams einen Beitrag geleistet haben. Von Anfang an. Und das muss respektiert werden, finde ich."

Und er sagt: "Es ist immer so in erfolgreichen Teams: Wenn du eine Gruppe wichtiger Leute hast, ist es entscheidend, dass du die zusammenhältst, in den gleichen Rollen." Was man auch so verstehen könnte, dass er Schlüsselfiguren wie Helmut Marko und Adrian Newey nicht verlieren möchte. Ob er damit auch Christian Horner meint, darüber kann nur spekuliert werden.

Verstappen: Mit dem Motor hat das alles nichts zu tun

Apropos spekulieren: Zuletzt gab es Medienberichte, wonach Red Bull Powertrains mit der neuen Powerunit für 2026 im Vergleich zu anderen Motorenherstellern im Hintertreffen ist. Das könnte ein Grund sein, zu Mercedes zu wechseln, schließlich hat es Mercedes schon 2014 geschafft, bei der Einführung eines neuen Antriebsformats zu brillieren.

Doch das sind Gedankenansätze, mit denen sich Verstappen eigenen Angaben nach nicht auseinandersetzt: "Man kann über alles spekulieren. Würde ich jede Spekulation ernst nehmen, müsste ich mir Sorgen machen, ob ich morgen noch lebe! Ich mache mir darüber keine Gedanken", winkt er ab.

"Natürlich rede ich mit Christian drüber, und mit den Leuten, die dort arbeiten. Die arbeiten Vollgas. Es gibt keinen Grund zur Panik. Und es ist noch nicht 2026. Ja, das ist eine sehr große Aufgabe, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir treten gegen etablierte Motorenhersteller an, und es wird nicht einfach, sie zu besiegen. Aber an dem Projekt arbeiten viele sehr gute Leute", sagt Verstappen.

Motorsport-Total.com

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