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Hans Mezger

Porsche-Motorenpapst wird 80

Vom 911 zum 917, von Niki Laudas Weltmeister-Turbo zum Footwork-Flop: Hans Mezger hat die Geschichte der Marke Porsche mitgeschrieben.

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"Hans Mezger zählt zu den wichtigsten Ingenieuren unserer Unternehmensgeschichte", sagt Wolfgang Dürheimer, Entwicklungsvorstand von Porsche, "während vier Jahrzehnten siegten unsere Rennwagen mit von Hans Mezger konstruierten Motoren und machten die Marke Porsche weltweit zu einem Synonym für Sportlichkeit.“

Das sind keine leeren Worte, wenn man sich die Vita des ehemaligen Renn- und Entwicklungsingenieurs anschaut. Der am 18. November 1929 im schwäbischen Besigheim geborene Mezger begann 1956 in der Motorenentwicklung bei Porsche.

Der Auftakt einer langen Serie von ihm konstruierter Rennmotoren war der 1,5 Liter-Achtzylindermotor des 804, mit dem Porsche den ersten Gehversuch in der Formel 1 machte. Dan Gurney gewann damit 1962 den Grand Prix von Frankreich.

Während des folgenden Jahrzehnts hatte Mezger ein breites Arbeitsspektrum:

Von der Konstruktion des Sechszylinder-Boxermotors des Porsche 911, der jahrzehntelang den Grundstein des Firmenerfolges bildete, bis zur Entwicklung der Porsche-Turbomotoren, die in Serien- und Rennfahrzeugen zum Einsatz kamen.

Ein besonderer Höhepunkt war darunter das luftgekühlte Zwölfzylinder-Triebwerk des Porsche 917, mit dem die Marke 1970 erstmals den Gesamtsieg in Le Mans errang. Im Jahr darauf schrieb sich Dr. Helmut Marko mit bis heute geltendem Distanzrekord in die Siegerliste ein.

Weiter ging die Geschichte des Type in Amerika, wo 1973 der Zwölfzylinder in der turbo-aufgeladenen CanAm-Ausführung bis zu 1.200 PS leistete. (Eine Variante mit sechzehn Zylindern wurde nicht realisiert.)

Die gesamte Rennwagen-Story der Marke Porsche in den 1970ern und '80ern wurde von Mezger mitgeprägt, mit erfolgreichen Rennwagenentwicklungen wie dem in der Gruppe 5 fast unschlagbaren 935 und dem Prototypen-Weltmeister und dreimaligen Le-Mans-Sieger 936.

Darauf folgte der 956/962, er dominierte die Weltmeisterschaft in der Ära der frühen Gruppe C ebenso wie die Sportwagenszene Nordamerikas.

Mit sechs Siegen in Le Mans 1982 bis 1988 legte der Typ eine beeindruckende Serie hin, bis er Ende der 1980er langsam von der Konkurrenz überholt wurde.

Freud' und Leid in der Formel 1

In den frühen 1980ern Jahren widmete sich Hans Mezger einem besonderen Kundenauftrag: Für den britischen Rennstall McLaren und die Investmentfirma Techniques d'Avant Garde (TAG) konstruierte er den „TAG-Turbo made by Porsche“.

Dieser Motor holte, entsprechend dem damals geltenden Reglement für 1,5l-Turbomotoren, aus diesem spärlichen Hubraum Leistungen von bis zu 1.000 PS. Unter dem Motto "make or break", Sieg oder Ausfall dominierte McLaren die Saison 1984, im letzten Rennen in Estoril konnte Niki Lauda sich den WM-Titel sichern.

1985 und '86 gewann Alain Prost die Weltmeisterschaft mit dem im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach gebauten Motor.

Der dritte Angriff auf die Formel 1 zählt nicht zu den besten Erinnerungen für Porsche und Mezger: Bei Footwork-Arrows setzte man 1991 einen 3,5l-Saugmotor ein; nach nur sechs Rennen wurde das Triebwerk allerdings mangels Erfolgs eingemottet.

Dem Ruf von Hans Mezger als einem der "Hausgötter" im Porsche-Olymp hat dies keinen Abbruch getan; nach über 40 Jahren bei Porsche ging er 1994 in den Ruhestand und ist dem Haus bis heute verbunden.

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