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BES: 24h von Spa

61 Nennungen für den Endurance-Klassiker in Spa

Saisonhighlight: Ein hochkarätiges Fahrerfeld mit mehr als 60 GT3-Fahrzeugen wird bei den 24 Stunden von Spa Francorchamps um den Sieg kämpfen.

Fotos: Brecht Decancq Photography

Am kommenden Wochenende wird Belgien wie jedes Jahr Ende Juli zum Nabel des Langstreckensports, denn mit der 66. Auflage der 24 Stunden von Spa-Francorchamps steht in dieser Saison nach dem Nürburgring das zweite Langstreckenrennen zwei Mal rund um die Uhr auf dem Programm, bei dem die GT3-Fahrzeuge die Hauptrolle spielen. Und auch in diesem Jahr lockt der Saisonhöhepunkt der BP-Endurance-Series (BES) ein hochkarätiges Starterfeld in die Ardennen.

Nicht weniger als 61 Autos von elf verschiedenen Herstellern werden ab Samstag, 16:30 Uhr um den Sieg in der Gesamtwertung und in den drei Klassen kämpfen. Bei den 18 gemeldeten Autos der Pro-Klasse kommt es dabei zu einem Länderwettkampf zwischen Deutschland und Großbritannien. Denn fünf Audi, fünf Mercedes und zwei BMW stehen im Wettstreit um den Gesamtsieg zwei Bentley, ein Aston Martin und drei McLaren gegenüber.

Bei der Suche nach den Favoriten landet man naturgemäß zunächst bei den Titelverteidigern von HTP. Das deutsche Team bringt drei Mercedes-Benz SLS AMG GT3 an den Start, allerdings wurde das im vergangenen Jahr in Spa siegreiche Trio gesprengt. Während Routinier Bernd Schneider in diesem Jahr zusammen mit Harold Primat und Nico Verdonk fährt, bekommen die beiden Maximilians Buhk und Götz mit dem Malaysier Jazeman Jaafar einen absoluten Sportwagen-Neuling an die Seite gestellt.

Le-Mans-Sieger im WRT-Audi

Ein Risiko sieht Teammanager Norbert Bruckner in dieser Wahl aber nicht. "Jazeman Jaafar hat unsere Ingenieure durch seine enorme Grundschnelligkeit überzeugt. Daher waren wir uns einig, dass er für unser Team eine gute Wahl ist", sagt er über den Malaysier, der sonst in der Formel Renault 3.5 fährt. Entscheidender dürfte jedoch die Tatsache gewesen sein, dass Jaafar die Unterstützung von eines großen Sponsors mitbringt, in deren Farben das Auto mit der Startnummer 86 lackiert sein wird.

Im Lager der drei werksunterstützten Audi R8 LMS ultra des belgischen WRT-Teams sticht vor allem das Fahrzeug mit der Startnummer 2 ins Auge. Dort kommt es zu einer Wiedervereinigung von Benoit Treluyer, Marcel Fässler und Andre Lotterer, die Mitte Juni gemeinsam zum dritten Mal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen hatten.

Doch zu Favoriten im Audi-Lager werden die WEC-Piloten damit nicht zwangsläufig, denn das Schwesterauto mit der Startnummer 1 wird mit Rene Rast, Laurens Vanthoor und Markus Winkelhock von drei Spa- und Audi-R8-Experten gesteuert. Rast und Winkelhock könnten sich im Falle eines Sieges ein "Double" sichern, denn beide gehörten auch zur Besatzung des bei den 24 Stunden am Nürburgring siegreichen Phoenix-Audi.

Gelingt Bentley die Krönung der Saison?

Für BMW geht mit Marc VDS ebenfalls ein belgisches Team mit zwei Z4 GT3 an den Start. Nach dem Doppelausfall am Nürburgring möchte Marc VDS nun endlich die starke Leistung in ein entsprechendes Ergebnis umsetzen, nachdem auch schon das Rennen 2013 in Spa mit einer Nullnummer geendet hatte. Maxime Martin, der sich die Startnummer 66 mit seinem DTM-Kollegen Augusto Farfus und Jörg Müller teilt, reist dabei mit dem Rückwind seines ersten DTM-Siegs in Moskau in seine Heimat.

Hauptrivale der deutschen Hersteller, die auch durch zwei Mercedes-Benz SLS AMG GT3 des Black-Falcon-Teams in Spa vertreten sind, werden aller Voraussicht nach die beiden Bentley Continental GT3 von M-Sport sein. Nachdem Guy Smith, Andy Meyrick und Steven Kane die letzten beiden Rennen der BP-Endurance-Series gewonnen haben, wollen sie nun den Hattrick komplett machen und mit dem Sieg in Spa die überaus erfolgreiche Premierensaison des neuesten GT3-Rennwagens krönen.

Bei den McLaren MP4-12C GT3 stellt sich wie so oft die Frage nach der Standfestigkeit. Wie schnell die britischen Boliden sind, bewies nicht zuletzt die überlegenen Pole-Position-Zeit von Kevin Estre am Nürburgring. Der Franzose ist auch in Spa am Start und teilt sich das Auto mit Kevin Korjus und Andy Soucheck, den zweiten ART-McLaren fahren Gregoire Demoustier, Alvaro Parente und Toyota-WEC-Pilot Nicolas Lapierre.

V8-Supercar-Start Lowndes debütiert in Spa

Mit insgesamt 32 Startern stellt die Pro-Am-Klasse fast die Hälfte des gesamten Starterfeldes. Hier einen eindeutigen Favoriten auszumachen, fällt dementsprechend schwer. Ein Wörtchen um die Vergabe des Klassensiegs will auf jeden Fall AF Corse mitreden, die insgesamt vier Ferrari 458 Italia an den Start bringen. Mit Craig Lowndes gehört dabei hochkarätiger, wenn auch in Europa nicht allzu bekannter Pilot zum AF-Corse-Aufgebot.

In Australien hingegen ist der dreimalige Meister der V8-Supercars ein absoluter Star. Nun wagt er erstmals den Schritt nach Spa-Francorchamps. "Ich wollte schon seit einigen Jahren mehr GT-Rennen in Europa fahren. Dass es nun solch ein großartiges Rennen wird, ist sehr aufregend. Ein Ferrari und die Rennstrecke von Spa - da wird ein Traum wahr!", sagt der Australier.

Auch einen Piloten des McLaren des deutschen Molitor-Teams lohnt es sich genauer zu betrachten, denn Marko Asmer kehrt auf die internationale Motorsportbühne zurück. Der Este war 2007 britischer Formel-3-Meister und wurde als vielversprechendes Talent von BMW-Sauber als Testfahrer für die Formel 1 verpflichtet. Doch weder dort noch in der GP2 konnte sich Asmer durchsetzen, weshalb es einige Jahre lang ruhig um den mittlerweile 29-Jährigen wurde.

GT Corse by Rinaldi Favorit in der Gentlemen-Trophy

RJN setzt für Nissan zwei GT-R Nismo GT-3 für die Piloten der GT-Academy ein. Dort kommen unter anderem Florian Strauss und Lokalmatador Wolfgang Reip zum Einsatz. Für einen Farbtupfer im Feld sorgt der Frey-Jaguar aus der Schweiz, der unter anderem vom früheren WTCC-Piloten Fredy Barth gefahren wird. Mit Giorgio Pantano kann Boutsen-Ginon sogar einen Ex-Formel-1-Piloten und GP2-Meister als Fahrer für seinen McLaren aufbieten.

Porsche hingegen, die im vergangenen Jahr mit dem werksunterstützten Manthey-Team noch auf Platz zwei der Gesamtwertung gefahren waren, backen in diesem Jahr kleinere Brötchen. Gerade einmal vier 911 GT3 R sind im Starterfeld vertreten. Manthey setzt den aus der VLN bekannten Wochenspiegel-Porsche für Georg Weiss, Oliver Kainz, Jochen Krumbach und Christian Menzel ein, während Otto Klohs, Martin Ragginger, Philipp Frommenwiler und Swen Dolenc einen 911er für das aus dem GT-Masters bekannte Team Fach fahren.

In der Gentlemen-Trophy wird der Weg zum Sieg über die Mannschaft GT Corse by Rinalidi gehen, nachdem das Team bei allen drei BES-Rennen dieser Saison die Klasse gewonnen hatten. Diese Serie will das Team, das mit Alexander Mattschull, Pierre Ehret, Tim Müller und Roger Grouwels antritt, in Spa nicht abreißen lassen. Einen weiteren Ferrari 458 Italia setzt GT Corse by Rinaldi in der Pro-Am-Klasse ein.

Los geht die Rennaction in Spa-Francorchamps am Donnerstag um 18:40 Uhr mit dem Pre-Qualifying. Es schließen sich zwei Qualifyings um 20:45 Uhr und nach Einbruch der Dunkelheit um 22:30 Uhr an. Die 20 bestplatzierten Teams kämpfen dann am Freitag ab 18:45 Uhr in der Superpole um die besten Startplätze. Rennstart ist am Samstag um 16:30 Uhr. Motors TV überträgt mehr als 13 Stunden des Rennens live, zudem wird auf der offiziellen Seite der BP-GT-Serie ein kostenloser Live-Stream angeboten.

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