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Superbike-WM: Losail

Spannung bis zum letzten Lauf

Mit dem Sieg im ersten Rennen konnte Sylvain Guintoli die WM spannend halten – vor dem letzten Rennen fehlen ihm nur noch drei Zähler auf Tom Sykes.

Foto: worldsbk.com

Nur noch drei Punkte: Aprilia-Werksfahrer Sylvain Guintoli eroberte beim ersten Nachtrennen in Katar den Sieg und macht die WM weiterhin spannend: Weltmeister Tom Sykes kam nur hinter seinem Kawasaki-Teamkollegen Loris Baz als Dritter ins Ziel und büßte neun Punkte seines Vorsprungs ein. Baz bekam in der letzten Runde eine Stallorder angezeigt, doch der Franzose fuhr als Zweiter über die Ziellinie. Die WM-Entscheidung fällt schließlich beim letzten Saisonrennen.

Über 17 Runden entwickelte sich ein spannendes Schachspiel zwischen den besten Superbike-Fahrern. In der Anfangsphase übernahm Baz vor Jonathan Rea (Honda) die Führung. Guintoli und Sykes fuhren lange auf den Plätzen drei und vier. Nach dem ersten Renndrittel konnte der Franzose das Führungs-Duo einholen, während Sykes unter Druck von den beiden Ducati-Werksfahrern Chaz Davies und Davide Giugliano sowie Marco Melandri (Aprilia) kam. Guintoli war auf dem Vormarsch und übernahm bei Rennhalbzeit den zweiten Platz. Baz lag weiterhin an der Spitze.

In der zehnten Runde wurde Sykes schneller und holte das Führungstrio ein. Baz, Guintoli, Rea und Sykes waren in dieser Reihenfolge nur durch 1,2 Sekunden voneinander getrennt. Fünf Runden vor Rennende änderte sich das Bild wieder. Baz und Guintoli konnten sich an der Spitze absetzen. Dahinter kämpfen Rea, Sykes und Melandri um den dritten Platz. Der Italiener schnappte sich auch Sykes und es wäre beinahe zu einer Kollision gekommen.

Zu Beginn der 14. Runde übernahm Guintoli die Führung von Baz und alles lief für Aprilia, denn auch Melandri hatte sich den dritten Platz geschnappt. Vier Runden vor Rennende lag Sykes nur auf dem fünften Platz. In der Schlussphase lag die Konzentration auf dem Vierkampf um Rang drei. Sykes wurde aggressiver, überholte Melandri und Rea und war zwei Runden vor dem Ende wieder Dritter.

Die Kawasaki-Box zeigte Baz für die letzte Runde auf der Boxentafel an, dass er eine Position verlieren und Sykes vorbeilassen soll. Der Franzose befolgte die Anweisung aber nicht und fuhr knapp vor Sykes als Zweiter über die Ziellinie. Somit gewann Guintoli vor Baz und Sykes. Frankreich feierte einen Doppelsieg und die WM war für das Finale weiterhin komplett offen. Vor dem zweiten und entscheidenden Rennen hat Sykes nur noch drei Zähler Vorsprung auf Guintoli.

Mit diesem Ergebnis ist Aprilia auch Hersteller-Weltmeister. "Ich startete ruhig, denn ich wusste, dass ich eine gute Pace habe. Als ich Tom überholte, konnte ich Johnny und Loris einholen", sagt Sieger Guintoli über das Rennen. "Dann habe ich meine Pace kontrolliert. Ich weiß nicht, wie ich meine Gefühle beschreiben kann. Ich habe etwas bei meinem Fahrstil gefunden und fühle starke Energie. Hoffentlich kann ich es auch im zweiten Rennen umsetzen. Das große Finale wird großartig."

Sykes rettet mit Platz drei noch drei Punkte

Sykes konnte einen minimalen Punktevorsprung ins Finale retten. "Es war ein großartiges Rennen, aber wir hatten mit unserem Motorrad einige Einschränkungen. Es waren enge Überholmanöver gegen Marco und Jonathan", so der Brite. "Es war ein aufregendes Rennen. Wir müssen uns für das zweite Rennen verbessern, damit wir gegen Sylvain kämpfen können. Er ist auf der Geraden sehr schnell. Wir müssen etwas finden, um das zu kompensieren. Gratulation an Sylvain."

Baz ignorierte die Stallorder und sorgte in der Kawasaki-Box für einige Diskussionen. "Ich hatte in den letzten Runden ein kleines Problem mit dem Vorderreifen", nennt er den Grund, warum er Guintoli nicht besiegen konnte. "Ich hätte in den Rechtskurven das Vorderrad beinahe verloren. Wir müssen uns das ansehen, damit ich das zweite Rennen gewinnen kann. Bis fünf Runden vor dem Ende war ich sehr schnell. Ich will die Saison mit zwei guten Ergebnissen beenden."

Rea konnte in der letzten Runde keinen Angriff auf Sykes setzen und kam als Vierter ins Ziel. Dahinter tobte ein enger Vierkampf, bei dem sich schließlich Giugliano durchsetzte und Platz fünf eroberte. Dahinter folgten Toni Elias (Red-Devils Aprilia), Davies und Melandri. Somit hatte Rea auch im Duell mit Melandri um WM-Platz drei einen wichtigen Schritt gemacht. Melandri hat nur noch ein Polster von sechs Punkten auf Rea.

Die Top 10 rundete das Crescent-Suzuki-Duo Eugene Laverty und Alex Lowes ab. Honda-Pilot Leon Haslam kam als Elfter über die Ziellinie. In der Evo-Klasse setzte sich Niccolo Canepa (Ducati) als Zwölfter gegen David Salom (Kawasaki) und Sylvain Barrier (BMW) durch. Salom steht bereits als Evo-Champion fest. Der letzte WM-Punkt ging an Bryan Staring (Kawasaki). Das entscheidende Rennen startet um 20:00 Uhr MEZ.

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