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WTCC: Losail

Saisonfinale in der arabischen Nacht

Mit den ersten Nachtrennen der Tourenwagen-WM-Geschichte geht die Saison 2015 in Katar zu Ende; Loeb hofft zum Abschied auf WM-Platz 2.

Zum Abschluss der Saison 2015 bricht die Tourenwagen-WM noch einmal zu neuen Ufern auf. Der Losail International Circuit, rund 20 Kilometer nördlich der katarischen Hauptstadt Doha gelegen, ist bereits die fünfte neue Strecke, auf der die Serie in diesem Jahr Station macht. Sie wird der Schauplatz für eine Premiere sein: Zum ersten Mal werden WTCC-Rennen bei Nacht unter Flutlicht ausgetragen.

"Nachtrennen sind für die Tourenwagen-WM völlig neu. Das ist ein neues Element, an das wir uns alle gewöhnen müssen", sagt Honda-Werksfahrer Gabriele Tarquini, der sich aber auf die Rennen unter Flutlicht freut. "Es ist gut, dass wir uns neuen Herausforderungen stellen müssen, und für die Zuschauer sollte es ein gutes Spektakel sein."

Der 5,38 Kilometer lange Losail International Circuit wurde 2004 eröffnet und war bisher vor allem als Motorradrennstrecke bekannt. 2008 trug die Motorrad-WM dort zum ersten Mal ein Rennen unter Flutlicht aus, auch die Superbike-WM fährt dort in der Nacht. Mit der Tourenwagen-WM ist nun erstmals eine Weltmeisterschaft des Automobilweltverbands FIA zu Gast.

Nasser Al-Attiyah als prominenter Gaststarter

"Es ist eine schnelle Strecke, und einige Teile sind nicht einfach", weiß Nasser Al-Attiyah. Der katarische Nationalheld, der schon zwei Mal die Dakar-Rallye – und 2012 bei den olympischen Spielen in London die Bronzemedaille im Tontaubenschießen – gewinnen konnte, tritt in Losail als prominenter Gaststarter in einem Chevrolet Cruze des Campos-Teams an und kennt den Kurs bereits von Trainings und Rennveranstaltungen.

"Man braucht einen guten Rhythmus, denn wenn man an einigen Stellen von der Linie abkommt, verpasst man die nächste Kurve. Es wird zudem ein Nachtrennen sein, was viele Fahrer nicht kennen, da die Tourenwagen-WM zum ersten Mal bei Nacht fährt. Das wird zwar den meisten gefallen, aber die Strecke wird dann auch staubiger, und das wird nicht einfach für die Fahrer, die zum ersten Mal dort sind", warnt Al-Attiyah seine Konkurrenten. "Das Gripniveau der Strecke verändert sich dann."

Sportlich sind vor den Saisonrennen 23 und 24 die wichtigsten Entscheidungen bereits gefallen. Citroën steht schon seit dem Rennwochenende in Shanghai als Herstellerweltmeister fest, und im thailändischen Buriram sicherte sich José Maréa López seinen zweiten Fahrertitel in Folge.

Loeb und Muller kämpfen um den Vizemeistertitel

In Katar entscheidet sich jedoch noch der Kampf um die Vizemeisterschaft, den López' Teamkollegen Sébastien Loeb und Yvan Muller untereinander ausfechten. Muller ist nach den beiden Ausfällen in Thailand auf Rang drei der Gesamtwertung zurückgefallen und geht mit einem Rückstand von fünf Punkten auf Loeb ins Saisonfinale.

Doch wo er am Ende der Saison in der Meisterschaft landet, ist Muller fast schon egal. "Wenn man weiß, dass man nicht gewinnen kann, macht es kaum einen Unterschied, ob man nun Zweiter oder Dritter wird", sagt er. Ihm kommt es bei den Nachtrennen in Katar vor allem darauf an, sich mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu verabschieden. "Ich möchte die Saison mit einem guten Gefühl beenden und werde versuchen, eines der beiden Rennen zu gewinnen", beschreibt Muller seine Ziele für das Saisonfinale.

Loeb hingegen, der im kommenden Jahr nicht mehr auf der Rundstrecke fahren, sondern für Peugeot Marathonrallyes bestreiten wird, reist deutlich ambitionierter nach Katar und will sich als Vizemeister nach zwei Jahren aus der Tourenwagen-WM verabschieden. "Diese Position möchte ich verteidigen, denn das wäre auch eine schöne Belohnung für meine Ingenieure und Mechaniker. Es wäre toll, meine 15. Saison bei Citroën so zu beenden", sagt er. "Es wäre eine Auszeichnung für all die Arbeit, die ich in den vergangenen beiden Saisonen investiert habe."

Titelentscheidung in der Privatierwertung offen

Zu vergeben sind in Katar noch die Titel in der Privatfahrer- und -teamwertung. Bei den Teams hat ROAL mit 16 Punkten Vorsprung auf Campos eine recht komfortable Ausgangsposition. Deutlich enger ist der Kampf um den Fahrertitel. Dort verkürzte Mehdi Bennani (Citroën) den Rückstand von einst 42 Punkten auf Norbert Michelisz (Honda) durch drei Klassensiege in den vergangenen vier Rennen auf nur noch sieben Zähler.

In Katar will Bennani seine Aufholjagd nun erfolgreich abschließen. "Ich möchte langfristig in der Tourenwagen-WM bleiben, daher wäre es schön, als Meister in die nächste Saison zu gehen", sagt Bennani, der die Aufwärtstendenz auf seiner Seite weiß. "Wir haben in dieser Saison einige Fehler gemacht, aber ich bin lieber am Ende der Saison stark anstatt stark anzufangen und dann nachzulassen. Ich bin sehr zuversichtlich."

Ungewöhnlich ist der Zeitplan des Rennwochenendes in Katar, das streng genommen gar keines ist, denn erstmals finden WTCC-Rennen an einem Freitag statt. Der Donnerstag (26. November) ist der Testsession und den beiden freien Trainings vorbehalten. Am Freitag findet um 13 Uhr MEZ (15 Uhr Ortszeit) und damit bei Tageslicht das Qualifying statt. Nach einer Pause werden die beiden Rennen dann um 19:30 Uhr bzw. 20:40 Uhr MEZ gestartet.

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