4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Outlanderfreund

Frisch überarbeitet geht der Mitsubishi Outlander in die nächste Runde. Wir nahmen uns das mit 150 PS Diesel-PS ideal motorisierte SUV im Test vor.

Text: Tanja Pitzer
Fotos: Bernhard Reichel

Ein SUV soll trotz Offroader-Anmutung mit Design und Eleganz auftrumpfen. Das hat Mitsubishi im Zuge der Modellpflege des Outlander nun versucht und geschafft.

Die Front wurde komplett überarbeitet und die Scheinwerfer mit dem Kühlergrill zu einer markanten, aber gelungenen Einheit gefasst. Außen wurde weiters mit massiven Chromleisten gearbeitet, die Schweller hat man in Wagenfarbe lackiert.

Die Rückleuchten wurden nun markanter herausgearbeitet und so wirkt nun auch das Heck deutlich hübscher und moderner. Das Fahrwerk wurde ebenfalls straffer abgestimmt. Im Innenraum hat man nicht nur die Geräuschkulisse gedämpft, sondern auch das hässliche Hartplastik an mehreren Stellen gegen ansehnlichere "Soft-Touch"-Oberflächen getauscht.

Trotzdem ist nicht nur Jubel angesagt. Zwar findet man für alles, was man braucht, die richtigen Knöpfe, ohne dass das Cockpit überladen wirkte, dennoch ist die Anordnung oft sehr verstreut. Bordcomputer und Tacho wirken unübersichtlich.

Die Bluetoothverbindung ist zwar beim ersten Verknüpfen kompliziert, funktioniert danach aber souverän. Auch in Kombination mit der Musikanlage, die sehr guten Sound und kraftvolle Bässe zu Tage fördert. Der dicke Subwoofer im Kofferaum kostet bei sieben Passagieren aber wichtigen Stauraum. Auf die Sprachsteuerung sollte man nicht allzu sehr bauen.

Mit einer Länge von 4,70 Metern findet sich der Mitsubishi am obersten Ende der kompakten SUV wieder, er ist exakt so lang wie der Skoda Kodiaq. Mit einem Gewicht von 1610 kg ist er relativ betrachtet trotzdem kein Schwergewicht, was sich auch im agilen Handling widerspieget. Zudem bietet er ordentlich Platz. Kopf-, wie Beinfreiheit sind nicht zu bemängeln. Lediglich die letzte Sitzreihe ist als typische Notsitzreihe zu verstehen.

Nutzt man tatsächlich alle sieben Sitze, lässt sich auf den verbliebenen 128 Litern Kofferraum nicht mehr viel unterbringen. Voll umgeklappt bietet der Outlander hingegen 1.590 Liter Kofferraumvolumen mit einer 1,69 Meter langen Ladefläche. Wer mehr Platz benötigt, kann mittels Anhänger eine Last bis zu zwei Tonnen ziehen.

Unser getestetes Exemplar hat einen 2,2 Liter großen 4-Zylinder-Turbodiesel, der 150 PS mobilisiert. Das maximale Drehmoment von 360 Nm steht bereits bei 1.500-2.750 Umdrehungen zur Verfügung. Geschaltet wird automatisch per 6-Gang-Automatik und beschleunigt in 11,6 Sekunden auf Tempo Hundert. Weiter geht es bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 190 km/h..

Die Praktikabilität im Alltag überzeugt. Obwohl er eher Freund des gemütlichen Dahingleitens ist, hat der Outlander Kraft genug für Überholmanöver. Trotz seiner Größe ist der Outlander erstaunlich übersichtlich. Auch ohne Kamera lässt er sich gut einschätzen. Besonders fällt das in engen Gassen oder beim Rangieren auf.

Lediglich die Sicht nach vorne lässt beim Einparken zu wünschen übrig. Ein wirklich nützliches Tool ist der hintere Querverkehrswarner. Parkt man aus einem Schrägparkplatz aus, warnt das Auto bei herannahenden Fahrzeugen von rechts und links.

Aus den angegebenen 5,8 Litern Normverbrauch wurden am Ende des Tests akzeptable 7,2 Liter - mit besten Grüßen an die Hybrid-Variante PHEV, die das auch nicht besser kann.

Die neue Generation des Mitsubishi Outlander verfügt neben dem erwähnten Querverkehrs-Warner über einigeweitere technische Neuerungen wie Spurhalteassistent, Toter-Winkel-Warner, Auffahrwarner und adaptiven Tempomat.

Allerdings setzt das Auto permanent diverse Warnungen ab. Das lenkt eher ab, als zu unterstützen. Wer rechnet etwa damit, dass das Auto jedes Mal piepst, wenn ein anderes Fahrzeug den Erfassungsbereich des adaptiven Tempomat verlässt? Ebenfalls unverständlich, warum nur der fahrerseitige elektrische Fensterhebern über einen Einklemmschutz verfügt.

Die Preisliste fängt beim Mitsubishi Outlander bei 23.990 Euro an. Dafür gibt es den 150-PS-Benziner in Basisausstattung "Invite" und Vorderradantrieb. Unser Testwagen mit ebenso starkem Dieselmotor, Allradantrieb, 6-Gang-Automatik, sieben Sitzen und der höchsten Ausstattungslinie „Diamond“ kostet 45.990 Euro, also knapp das Doppelte.

Dafür ist er zusätzlich zur serienmäßigen Ausstattung wie Licht- und Regensensor, LED-Tagfahrlicht und Tempomat mit Speed-Limiter mit jeder Menge Technik vollgepackt: Allradantrieb, LED-Scheinwerfer, Fernlichtassistent, Navigationssystem, 360-Grad-Kamera, adaptiver Tempomat, Spurhalteassistent, Querverkehrsassistent, Toter-Winkel-Warner, elektrische Heckklappe, Keyless-System, Sitz- und Lenkradheizung, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und elektrisch beheizte Windschutzscheibe.

Plus
+ hoher Fahrkomfort
+ üppiges Platzangebot
+ angemessener Verbrauch
+ sehr komplette Topausstattung
+ sehr solide Verarbeitungs- und Materialqualität

Minus
- nervige Warntöne
- 3. Sitzreihe nur für Kinder tauglich

Resümee
Der neue Mitsubishi Outlander ist ein fesches und komfortables SUV mit viel Platz und akzeptablem Verbrauch. Die zahlreichen Assistenzsysteme der Topausstattung "Diamond" sind modern, mit manchen Warntönen hat es Mitsubishi allerdings übertrieben.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Elektrifiziert und komfortabler ohne Offroad-Abstriche

Neuer Nissan X-Trail vorgestellt

International gesehen ist der X-Trail nicht neu. Für die USA und China gibt es den Wagen schon zu kaufen (wenn auch in den USA unter dem Namen "Rogue"). Nun aber wurde in Japan die Version für den Heimatmarkt und in weiterer Folge auch für Europa vorgestellt.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

Mehr Luxus, vier V6-Antriebe

VW Touareg Facelift präsentiert

Um das aktuelle Flaggschiff aus Wolfsburg auch weiterhin konkurrenzfähig zu halten hat VW dem Touareg ein Facelift verpasst, bei dem im Grunde keine der in so einem Fall zu erwartenden Veränderungen ausblieb. VW legte also sowohl beim Design, als auch bei der verbauten Technologie und den Antrieben Hand an und verspricht, den Touareg damit besser gemacht zu haben als je zuvor.