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Rallye-ÖM: Bosch-Rallye

Gute Zeiten- schlechte Zeiten und ganz schlechte Zeiten

Alle Höhen und Tiefen des Rallyesports erlebten GP Racing-Mastermind Georg Gschwandner und seine Stallkollegen. Er selbst flog auf letzter SP ab.

Fotos: GP Racing

Vier Teams brachte das GP Racing Team in Pinggau an den Start.

Mathias Lidauer und Bettina Gegenbauer brachten den neu aus England erworbenen M-Sport Fiesta an den Start.

Kurt Putz und Manfred Cerny setzten in der historischen Klasse wieder auf ihren Porsche 911.

Martin Schenk und Johannes Schippert, traten motiviert und mutig nach der BP Ultimate Rallye auch in Pinggau mit ihren Schwedenstahl in der Gruppe H gegen übermächtige Konkurrenz an.

Georg Gschwandner war in der Person von Martina Doutlik bezüglich Beifahrerin fündig geworden, und trat mit dem Fiesta ST an, um in der DIVIII des OSK Pokal Punkte zu sammeln.

Mathias Lidauer/Bettina Gegenbauer

Nach dem die erste SP auf Grund der Kaltblech- (bzw. in diesem Fall wohl eher Plastik) Verformung von Klammer neutralisiert wurde, bewegte man den neuen ST erstmals auf den Pinggau Rundkurs im Rallyetempo.

Bereits am Start der dritten SP kam das viel zu frühe Aus, denn beim Start quittierte der Antrieb teilweise seinen Dienst, mit Hilfe der Differentialsperre absolvierte man die Sonderprüfung zwar noch mit Einradantrieb, danach war aber Schluss.

Martin Schenk/Johannes Schippert

Martin nutze das Gewicht seines Fahrzeuges in den teilweise vorhandenen Wildbächen, welche sich nach den plötzlichen Wolkenbrüchen über die Strassen ergossen optimal aus, lag sein Volvo doch wie ein Panzer auf der Strasse, kein Wunder bei der Masse an Schwedenstahl muss das Wort Aquaplaning im Duden gesucht werden…

Es gelang aber an diesem Wochenende auch Beachtliches im Trockenen.

Spielend gelang es wesentlich stärker motorisierte Fahrzeuge hinter sich zu lassen.

Am nächtlichen Rundkurs in Rohrbach touchierte man bei Start und Ziel mit eingesetzter Handbremse am Ende der ersten Runden mit dem linken Hinterrad massiv den Randstein, wobei andere Autos kommentarlos die Hinterachse ausgespuckt hätten, verzeichnete man beim Volvo nur eine leicht beschädigte Felge.

Eine gewisse Übermotivation passierte am ersten langen Rundkurs des zweiten Tages, als man mit dem giftgrünen Schwedenschiff formatfüllend im Rückspiegel zweier anderer Teilnehmer auftauchte. Jene machten zwar jeweils ehrfürchtig bei nächster Gelegenheit Platz, doch mit diesem Erfolgserlebnis auf der mit Stolz geschwellter Brust, übertrieb man es doch vor der berühmten Schikane ein wenig und touchierte mit der linken Front einen Rundballen, welcher seinen angestammten Platz sofort fluchtartig bergabrollend verließ.

Die die Sicht des Fahrers beeinträchtigende Motorhaube wäre nicht das große Problem gewesen, doch ließ das verformte Radhaus dem Rad leider nicht genug Platz sich frei zu drehen.

So musste man leider vorzeitig aufgeben.

Aber der Fundus an Volvoersatzteilen im GP Lager ist unermesslich groß und so wurde gleich nach der Rückkehr mit der Reanimation begonnen.

Kurt Putz/Manfred Cerny

Nach gutem Beginn am Freitag, war man am ersten Rundkurs in Rohrbach etwas übermotiviert und drehte sich zweimal, wo bei man beim zweiten Mal ein Rücklicht als Verlust gemeldet werden musste.

Die gefahrenen Zeiten an sich gaben allerdings Motivation für den zweiten Tag.

So war es dann auch und man lieferte eine solide Leistung ab, welche sich in dementsprechenden Zeiten wiederspiegelte.
Bis man dann ebenfalls in einen Wolkenbruch kam und in der ab jetzt genannten GP Schikane wo später auch der Volvo detonierte, beim Anbremsen Opfer von Aquaplaning wurde.

Der Porsche drehte sich um die eigene Achse und räumte mit dem Heck einen Rundballen zur Seite kreiselte über die Wiese und wickelte sich linksseitig um einen Baum, die Windschutzscheibe verabschiedete sich nach rechts und so sah der Pilot ungetrübt ins Freie.

Die Besatzung blieb Gottlob unversehrt, der Porsche allerdings ist schwerst beschädigt, quasi klinisch tot.

Georg Gschwandner/Martina Doutlik

Die Zusammenarbeit im Cockpit funktionierte von Anfang an sehr gut.

Dies spiegelte sich auf in den Zeiten wieder, man lag in der Klasse von Anfang an auf Platz 2 hinter Clubkollege Fredi Leitner, welcher seinen Peugeot von Gruppe A wieder auf Gruppe N kastriert hatte.

Teilweise war man sogar etwas schneller, dann war es wieder umgekehrt, was aber möglicherweise jeweils auch den Wetterkapriolen zuzuschreiben war.

Am Rohrbach Rundkurs verlor man bei beiden Durchgängen etwas Zeit, da der große 500er Benz im Wald einfach nicht zu überholen war.

Anders beim Rundkurs in Pinggau, wo man am nassen Kopfsteinpflaster das Leistungsdefizit gegenüber dem Einser Escort von Ossi Posch mit viel Mut wettmachen konnte und fair vorbeigelassen wurde.

Eine Schrecksekunde erlebte man beim ersten Pinggau Rundkurs aber doch, als man linksseitig beidseits in eine große Verkehrstafel einschlug, welche unvorteilhafter Weise einbetoniert war.

Dies kostete genauso keine Zeit, als auch die beiden Rehe die beim mit 140km/h heranbrausenden Fiesta kurzfristig sich entschlossen die Strassenseite zu wechseln.

Das Service bemühte sich mit schwerem Gerät, die linke Seite welche beim Einschlag schwere Verletzungen erlitt halbwegs wieder herzustellen, sodass die Techniker sich auch nicht an einer nicht zu öffnenden Fahrertür hätten stoßen konnten.

Auch der zweite Tag verlief zufriedenstellend, man war sich sicher Platz Zwei in der Klasse nach Hause zu fahren und gleichzeitig die Führung im OSK Pokal der DIV III zu übernehmen.

Auf dem langen Rundkurs ließ man jedes Mal den wesentlich schnelleren Wagner Porsche passieren, welches aber keinen gröberen Zeitverlust nach sich zog.

Das dicke Ende kam 5km vor dem Ziel der letzten Sonderprüfungen.

Beim Anbremsen einer „Links 2“, machte es ein unschönes Geräusch und plötzlich schoss der Wagen geradeaus weiter in einen Graben, Gottlob an der einzigen Stelle auf 300m wo keine Bäume standen. Man überschlug sich laut Augenzeugen um die eigene Achse in der Luft und landete auf der ohnedies schon mit der ondulierten linken Seite von oben auf einen Fußballtor.

Dies stellte man so wie den Fiesta wieder auf, aber beides hatte anschließend allerdings eine etwas schiefe Optik
Die Fahrt konnte man nicht mehr fortsetzen, da sich das Rad ohne Traggelenk in den hinteren Teil des Radkastens verabschiedet hatte.

Der Wagen ist aber technisch schon wieder hergestellt und die Frischzellenkur der Weichteile wird auch nicht allzu lange auf sich warten lassen.

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