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Rallylegend San Marino

Brüllende Motoren, Helden aus Österreich und zwei „nackerte“ Fans

Das Rallylegend in San Marino sprengte auch in diesem Jahr sämtliche Grenzen – Die Stars kommen auch aus Österreich: Christof Klausner und Niki Glisic.

Michael Hintermayer
Fotos: Fessl@Facebook/Photo4

Das Rallylegend in San Marino lockte wie jedes Jahr tausende Menschen in den Stadtstaat an der italienischen Ostküste. Auch dieses Jahr konnten sich die Veranstalter über einen neuen Besucherrekord freuen, knapp 40.000 Zuseher fanden sich pro Tag an den Prüfungen ein.

Doch nicht nur begeisterte Rallyefans pilgern alljährlich zum Rallylegend, die Veranstaltung ist auch ein Stelldichein der großen Namen dieses Sports: Sandro Munari, Didier Auriol, Gigi Galli, Armin Schwarz und viele weitere, die in der Rallye-Weltmeisterschaft ab den frühen 1970er Jahren Geschichte schrieben, fanden sich ein um ihre alten Boliden noch einmal zu präsentieren.

Auch motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl, der selbst schon seit Jahren den Weg nach San Marino in Kauf nimmt und auch dieses Jahr vor Ort war zeigte sich begeistert: „Ich hab noch nie so viele Leute in San Marino gesehen, es war unglaublich. Aufgrund dieser Zuschauermassen wurde allerdings auch die Sicherheit verbessert, anders würde das nicht mehr funktionieren.“

„Von den Fahrzeugen her war es wie immer ein Schnitt durch die Zeitgeschichte des Sports, egal ob Lancia 037, Delta S4, Stratos oder die alten Escorts, es war alles dabei“, so der erfahrene Rallye-Fotograf.

„Ciao Niki!“

Doch die Stars in San Marino sind nicht nur die Protagonisten aus der Rallye-Weltmeisterschaft. Besonders zwei Österreicher genießen einen hervorragenden Ruf beim Rallyelegend – Niki Glisic und Christof Klausner.

Der gehandicapte Niki Glisic trat nach seinem Unfall aufgrund einer etwas aus der Bahn geratenen Flugeinlage im letzten Jahr wieder beim Rallyelegend an, und diesmal ging fast alles gut. „Auf einer SP hatte ich plötzlich Dieter Depping im Golf hinter mir, ich wollte Platz machen um ich vorbei zu lassen. Doch auf einer Kupppe war ich kurz unkonzentriert, wir drehten uns und rutschten in die Wiese. Das Auto hatte nichts, doch wir steckten fest und konnten die Fahrt erst gegen Ende der Sonderprüfung fortsetzen – ein kleines Hoppala, aber nichts passiert.“

Und auch er zeigte sich vom Wesen der italienischen Fans begeistert: „Es ist unbeschreiblich. Überall wo man hinkommt geht es nur ´Ciao Niki`. Die Veranstaltung war wie immer ein Wahnsinn. Anspruchsvolle Sonderprüfungen, tausende begeisterter Zuseher und das Starterfeld mit all den großen Namen und Autos.“

„Il grande Klausner“

Christof Klausner und sein Copilot Harald Söllner gehören fast schon zum Inventar des Rallylegend. Mit seinem Audi quattro bringt Klausner das italienische Blut in Wallung, Huldigungen der Fans und stürmisches Anfeuern sind die logische Konsequenz. „Es war wie immer der pure Wahnsinn, die Fans dort leben das Ganze völlig anders aus, es gab keine Kurve in der keine Fans stehen. Es war wirklich wie in den Achtzigern“, so Klausner gegenüber motorline.cc.

Kuriosum: Zwei „Nackerte“ auf der Prüfung

Zu einem besonders außergewöhnlichen Zusammentreffen von Fans und Fahrer kam es bei Christof Klausner am ersten Tag: „Es war auf einer Nachtprüfung, als plötzlich zwei fast nackte Männer, lediglich in Unterhosen bekleidet neben der Strecke herumhüpften und uns anfeuerten“, so der sichtlich amüsierte Klausner. „Ich dachte mir nur noch, das gibt’s doch nicht, aber dort unten ist das eben so, die Begeisterung kennt keine Grenzen.“

SchauRig Racing zum vierten Mal am Start

Auch Michael Schauer und Martin Rigl ließen sich mit ihrem BMW die Chance nicht entgehen, wieder in San Marino am Start zu sein. Bis zum letzten Tag lief auch alles wie am Schnürchen, doch auf der vorletzten SP wurde die Fahrt durch einen Strohballen gestoppt. Der BMW 318is wurde nur leicht beschädigt, ein defekter Kühler verhinderte die Weiterfahrt, die Crew blieb unverletzt.

„Es war zu schön um wahr zu sein, so eine super geniale Rallye, mit einer beeindruckenden Kulisse, super Stimmung, gewaltigen Fanmassen – und dann so ein blöder Fehler…“

„Wo gehobelt wird, fallen auch Späne - insofern kann das schon mal passieren, Hauptsache uns beiden ist nichts passiert, das Blech kann man wieder geradebiegen. Und eines steht fest – wir kommen wieder, das ist sicher“, so ein etwas enttäuschter, aber dennoch begeisterter Michi Schauer.

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