RALLYE

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Herbstrallye: Bericht Blei
Foto: Dominik Autengruber

Herbstrallye: Astra-Show kontra Golf-Brise

Es war die große Feier im Land der Thaya – alleine schon aufgrund der Herbstrallye selbst und ihres hervorragenden sportlichen und atmosphärischen Wertes. Einiges zu feiern gab es aber auch bei einigen Waldviertler Teams: Unter Anderem dem Opel-Team Blei. Den Sieg in der Klasse mußte man zwar einem konkurrierenden Golf-Team überlassen, das tolle Fahrerlebnis und der erfrischende Wettbewerbsverlauf ließen dennoch Freude aufkommen.

Es war Alles angerichtet für das große Festmahl anläßlich der 26. Herbstrallye, der große Genuß blieb dann auch nicht aus. Auch für Jürgen und Harald Blei, die für ihren großen Heim-Event nichts anbrennen lassen wollten. Passenderweise wurde auch technisch der „Menüplan“ spürbar aufgebessert: Herzstück der Neuerungen am Opel Astra ist ein neues Dog-Box-Getriebe, ausgeführt als Sechs-Gang-Übersetzung. Und wie schnell anhand der Zeiten und des Fahrgefühls sichtbar wurde: Der Kauf bei Sven Hochwimmer, einem Spezialisten für Opel-Rallyefahrzeuge aus Trimberg in Unterfranken, hat sich gelohnt.

Schon in der Anfangsphase der Herbstrallye 2023 konnte man erkennen, daß Jürgen und Harald Blei, die gemeinsam angetreten waren, um die erfolgreiche Saison stilvoll zu krönen, zu den Favoriten in der Klasse 7.2 zählen würden. Auch nach einem kleinen Ausritt auf der zweiten Prüfung auf einem Schotterabschnitt konnte man guter Hoffnung sein, eventuell den ersten Platz in der Kategorie schaffen zu können, trotz des sehr stark agierenden Konkurrenzteams Nummer Eins, nämlich Christoph Weber und Melanie Kalinke mit ihrem Golf III Kitcar. Die Klassenführung des VW-Teams ab der dritten Prüfung zeigte auch sehr deutlich, daß ein hartes, aber faires Duell zu erwarten war.

Als bei der Rallye die Nachmittagsphase eingeleitet worden war, die stilgerecht mit dem Rundkurs Dimling I eröffnet wurde, machten sich kurzzeitig Schwierigkeiten mit den Bremsen bemerkbar. Dennoch konnte sich hier das Waldviertler Opel-Team gegen die Golf-Besetzung durchsetzen. Auch die sechste Prüfung ging an das Brüderpaar aus Thaya, wenngleich Christoph Weber und Melanie Kalinke die Klassenführung behalten konnten.

Der Abstand von lediglich vier Sekunden spornte Jürgen und Harald zusehends an, auf der Abschlußrunde, ebenfalls nahe dem Heimort befindlich und von entsprechend vielen leidenschaftlichen Fans besucht, noch einmal Alles zu geben. Es war tatsächlich ein packendes Finale, buchstäblich bis auf die letzten Meter. Erneut sorgten jedoch nachlassende Bremsen, diesmal auf der siebenten Prüfung, für ein spürbares Handicap, in der Endabrechnung mußten sich Jürgen und Harald Blei um etwas mehr als zwölf Sekunden gegen das ebenfalls sehr beherzte Golf-Team geschlagen geben. In jedem Fall: Die spannende sportliche Auseinandersetzung, stets in Tuchfühlung zu den späteren Klassen-Gewinnern, zeigt klar den guten Trend des gemeinsamen Engagements, in das die Familie sehr stark einbezogen ist. Ihr gilt ebenso ein großer Dank wie den technischen Helfern so wie auch den Sponsoren. Der Erfolg ist mit einem Jahressieg in der C2-Wertung der Austrian Rallye Challenge sowie fahrerseitig mit einem fünften Platz in der ARC gesamt sehr beachtlich und motiviert für eine Neuauflage des Engagements im kommenden Jahr, worauf bereits mit beeindruckendem Eifer hingearbeitet wird.

Wie erhofft, haben sich auch die weiteren Teilnehmer des MSC Thayaland sehr beachtlich geschlagen, wenn auch nicht immer bis zum Schluß das Glück auf ihrer Seite war. Benjamin Lamprecht/Emanuel Mattes (Ford Fiesta Proto) schafften es immerhin als viertbestes Team der Kategorie 8 bis ins Ziel, Rene Kiehtreiber und Christian Eisenmagen, die es bereits auf den erstaunlichen 16. Platz der Gesamtwertung geschafft hatten, beklagten in der Schlußphase Schwierigkeiten mit dem Getriebe an ihrem Mitsubishi Lancer und verloren so sagenhafte 60 Plätze. Immerhin durften sie Dobersberg noch als gewertete Teilnehmer erreichen. Dieses Glück war Michael Franz und Manfred Schneider aufgrund eines Antriebsschadens an ihrem VW Golf III Kitcar nicht vergönnt. Dafür durften sich Thomas und Verena Schimek über einen neunten Platz in der stark besetzten Kategorie 7.2 freuen, wo immerhin 16 Teilnehmerwagen das Ziel erreichten. Für Mario Wanko und Eva Kollmann endete die Rallye mit einem 79. Gesamtrang bei ihrem ersten gemeinsamen Wettbewerb: Für den bekannt moderat motorisierten, betagten Lada durchaus eine Glanzleistung.

Rallyesport im Waldviertel hat eine große Vergangenheit. Und kann dank einiger sehr einsatzfreudiger Sportbegeisterter wohl ebenso in eine spannende Zukunft blicken. Dies gilt sicher auch im Hinblick auf die Qualität der Wettbewerbs-Teilnehmer der Region.

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