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ARC: Niederbayern-Rallye

Manfred Stohl als „Dieseltester“ im Rallyeeinsatz

Manfred Stohl und Ilka Minor starten am Wochenende bei der Niederbayern-Rallye – mit einem neuen, von Stohl Racing entwickelten Diesel-Subaru.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Stohl Racing, Photo4

„Be a Testpilot“ - ein Slogan aus einer Zeit, in der man von Zigarettenwerbung nahezu umzingelt wurde. Heute, mit den rigorosen Werbeeinschränkungen, ist der Slogan womöglich wieder zu haben – für Manfred Stohl wäre er nicht unpassend. In der Rallye-ÖM hilft der Sieger der mexikanischen Nationenrallye seinem eigenen Stohl Racing-Team bei der weiteren Optimierung des OMV Erdgas-Boliden und belegt damit zurzeit den zweiten Platz in der Tabelle. Am kommenden Wochenende sind Manfred Stohl und seine Co-Pilotin Ilka Minor auf einer neuen Mission unterwegs – bei der Niederbayern-Rallye pilotieren die beiden erstmals den neuen, von Stohl Racing entwickelten Subaru Impreza mit Dieselantrieb.

„Ein solches Auto wurde bereits in Italien und Deutschland eingesetzt - doch für uns, für Stohl Racing stellt Diesel Neuland dar, die Marke Subaru ist mit uns sehr eng verbunden“, sagt Stohl im Gespräch mit motorline.cc.

Das neue Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem deutschen Subaru-Händler Gogeißl und dessen SG Sport-Team entstanden – Stohl Racing zeichnet für den Aufbau des Impreza und die Optimierung des Motormanagements verantwortlich. Mit dem 185 PS starken Diesel-Subaru möchte Stohl Racing Kunden in Österreich, Deutschland und Italien ansprechen.

Allradspaß für kleines Geld

Manfred Stohl erklärt: „Unser Ziel war es, für kleines Geld einen möglichst hohen Spaßfaktor zu bieten. Das Auto ist geeignet für jemanden, der in der ÖM oder in der ARC fährt, um in der Dieselmeisterschaft mitzufahren – für jemanden, der Diesel fahren und trotzdem nicht auf Allrad verzichten möchte.“

Bislang hat sich Stohl Racing in punkto Diesel-Projekt bedeckt gehalten, der Wagen soll erst noch ausgiebig getestet werden. Die Niederbayern-Rallye bot sich aus einem ganz bestimmten Grund für den, abgesehen von einem Rollout, ersten Einsatz des Diesel-Impreza an: „Niederbayern ist von der Charakteristik her für dieses Auto die schlechteste Rallye – deshalb haben wir gesagt, dass es Sinn macht, dort zu fahren. Bei einer Jänner-Rallye wäre es wahrscheinlich einfacher, um den Sieg in der Dieselklasse zu fahren.“ Dort jedoch hätte man dies den Fahrkünsten des WM-Vierten der Saison 2006 zugeschrieben…

Ein Diesel-Auto fährt sich anders als ein Erdgas- oder ein Benzin-Bolide. Stohl erklärt: „Ich persönlich muss mich noch daran gewöhnen – du hast ein sehr hohes Drehmoment, aber du hast halt auch ein Turboloch, das du nicht so leicht weg bringst wie du das beim Benziner tun kannst.“

Das Ziel ist das Ziel

Manfred Stohl tut sich schwer, bei der Niederbayern-Rallye ein konkretes sportliches Ziel zu setzen: „Das Ziel ist in erster Linie, dieses zu sehen. Und ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wo wir mit diesem Auto liegen werden.“

Langfristig könne es jedoch nur ein Ziel geben: „Dass man mit diesem Auto in der Dieselklasse um den Sieg fahren kann.“ Stohl Racing wird den Wagen weiter testen und optimieren: „Wir hoffen, dass es über die Saison hinweg ein konkurrenzfähiges Auto wird.“

Siegfähiges Produkt

Ein Auto, das einem Fahrer ermöglichen soll, um den Dieseltitel zu kämpfen. „Gegen einen Böhm oder einen Kogler bei einer Bosch- oder Castrol-Rallye wird das schwer sein. Dafür wiederum müsste man mit diesem Auto bei einer Waldviertel- oder einer Jänner-Rallye um den Dieselsieg fahren können“, sagt Stohl. „Das wäre das Schöne – dass man es schafft, in der Dieselklasse ein weiteres Produkt anzubieten, das nicht überlegen, aber dennoch konkurrenzfähig ist und man damit um den Titel fahren kann. Ein Produkt, das preiswert ist und mit dem sich auch österreichische oder deutsche Händler identifizieren können.“

Manfred Stohl selbst ist quasi der „Edeltester“, um den Wagen gemeinsam mit Cheftechniker Günther Aschacher und seiner Crew optimieren zu können. „Wenn der Wagen optimal funktioniert, werden wir uns nach einem passenden Fahrer umsehen“, verrät Stohl.

Die Premiere

Zunächst jedoch, am kommenden Samstag, bei der Rallye-Premiere des neuen Stohl Racing Subaru Impreza-Boxer Diesel wird Stohl selbst ins Lenkrad greifen. Bei der Niederbayern-Rallye sind insgesamt 106 Teams am Start, der Lauf zur deutschen Rallye Meisterschaft zählt auch zur Austrian Rallye Challenge. Es fahren Kaliber wie Uwe Nittel auf seinem MB-Fricker, Olaf Dobberkau auf einem Porsche 911 GT3 oder Subaru-Pilot Sandro Wallenwein. Der Start zur Niederbayern-Rallye erfolgt am Samstag um 8.03 Uhr auf dem Hauptplatz von Außernzell.

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