Diverses

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Matthias Walkner im Vorausauto

Motorrad-Langstrecken-Profi Matthias Walkner bestreitet die ŠKODA Rallye Liezen als Pilot des Vorausautos mit der Nummer 0 - einem Fabia R5.

Text und Fotos: Georg Koman

Matthias Walkner ist ein Vollblut-Racer. Muss man bei einem KTM-Werkspiloten, der heuer Zweiter in der Motorrad-Wertung der Dakar-Rallye wurde und der aktuell den fünften Zwischenrang in der Rallye Raid-WM belegt, eigentlich nicht dazusagen. Das Besondere daran ist allerdings, dass der Motorrad-Profi für die ŠKODA Rallye Liezen erstmals ins Auto steigt. Und zwar ins Voraus-Auto.

„OK, fährt er halt ein bisschen spazieren und winkt aus dem Auto“, mag jetzt mancher Rallye-Fan grummeln. Stop, weit gefehlt! Denn erstens geht er im 0er-Auto – unmittelbar vor Startnummer 1 – auf die Strecke, das durchaus nah am Limit bewegt werden sollte. Zweitens nimmt auf dem heißen Sitz der erfahrene Copilot Thomas Zeltner Platz. Und drittens zündet Walkner einen ŠKODA Fabia R5 aus Raimund Baumschlagers BRR-Team. Eine mittlere Sensation für ein Voraus-Auto.

Was verspricht sich der Salzburger vom vierrädrigen Erstversuch? Walkner: „Grundsätzlich will ich wissen, ob mein Potenzial fürs Rallye-Fahren ausreicht, und aufgrund meiner Kooperation mit ŠKODA Österreich hat sich das perfekt ergeben. Außerdem stehe ich aufs Autofahren genauso wie aufs Motorradfahren.“

Auch darf man eines nicht vergessen: Der topfitte Naturbursch geht zwar optisch locker als 25-Jähriger durch, dennoch ist er bereits 31, und da kann man als Motorrad-Sportler, der bei jedem Rennen buchstäblich seine Knochen riskiert, auch schon mal eine vierrädrige Zukunft in Erwägung ziehen.

Walkner: „Momentan macht mir das Motorradfahren noch richtig Spaß. Es ist ja erst drei Jahre her, dass ich vom Motocross auf Rallye Raid umgestiegen bin. Ein kompletter Wechsel ins Auto ist also momentan kein Thema. Aber eine Teilnahme an einer Bergrallye könnte ich mir schon bald einmal vorstellen.“

Der erste Test geht auf dem Nordring in Fuglau (NÖ) in Szene. Zunächst nimmt Matthias Walkner neben Raimund Baumschlager Platz, der ihm einige Runden lang im ŠKODA Fabia R5 die Limits der Strecke zeigt.

Danach steigt Walkner mit einem seligen Lächeln aus und sagt: „Mit Raimund mitfahren ist schon beeindruckend … einfach geil.“

Dann wird es ernst: Matthias greift selbst ins Lenkrad. Letzter Kommentar vor der Abfahrt: "Ich bin etwas nervös“. Dennoch: Nach ein paar vergleichsweise vorsichtigen Runden lässt er es mehr und mehr krachen und schießt in einer engeren Kurve sogar – folgenlos – übers Limit hinaus. Ein Fehler, der ihm kein zweites Mal passiert.

„Fahrlehrer“ Raimund gibt unmittelbar nach dem ersten Stint wertvolle Tipps an den Motorrad-Profi weiter und meint dann: „Er kann das definitiv, ein Racer eben. Jetzt muss er mit dem Auto eins werden und primär aufpassen, dass er nicht zu viel will.“

Walkner selbst ist da kritischer: „OK, alle meine Erfahrungen mit noch so sportlichen Straßenautos kann ich einmal vergessen. Die extrem unmittelbaren Reaktionen des ŠKODA Fabia R5 sind faszinierend, aber ungewohnt. Selbst über so einfache Dinge wie den ersten Gang nach hinten einzulegen, denke ich bewusst nach, das muss sich erst automatisieren.“

Für die größte Aufgabe hält der Motorrad-Star aber das Gefühl für den richtigen Bremspunkt. „Das bremst ja nicht, das beißt in den Untergrund. Tendenziell bremse ich noch viel zu früh, das muss trainiert werden.“ Also keine Zeit verlieren und wieder raus auf die Strecke. Dann wird es noch einen weiteren Testtag geben, ehe es am 29. und 30. September bei der ŠKODA Rallye Liezen auch für Matthias Walkner ernst wird. Denn dass er seinen Rallye-Ausflug ernst nimmt, daran zweifelt inzwischen niemand mehr.

News aus anderen Motorline-Channels:

ORM: SKODA Rallye Liezen

Weitere Artikel: