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Cross-Dresser

In den USA fährt VW bei den SUV hinterher. Dies soll sich Ende 2016 mit einem Neuling ändern. Wie er aussieht, zeigt die Studie Cross Coupé GTE.

Michael Specht/mid

So erfolgreich der VW Tiguan in Europa auch ist, die Amerikaner finden nicht wirklich Gefallen an dem kompakten SUV. Das Modell ist ihnen zu klein, vor allem der Kofferraum. Wieder einmal zählt das alte Motto: The bigger, the better.

Nun gäbe es ja noch den Touareg. Doch der ist den US-Kunden wiederum zu teuer. Erschwerend hinzu kommt, dass der Touareg im Premium-Segment fährt. "Premium" aber assoziiert man in der Neuen Welt wohl mit den VW-Töchtern Audi und Porsche, nicht aber mit der Marke Volkswagen selbst.

Das hat man mittlerweile auch in Wolfsburg akzeptiert und setzt daher auf ein preisgünstiges Midsize-SUV. Es soll nicht nur den Absatz ankurbeln, sondern auch VW als Hersteller präsenter auf der Straße erscheinen lassen. SUV fallen mehr auf als Mittelklasse-Limousinen.

Erst recht, wenn sie so aussehen wie das Cross Coupé GTE, das dieser Tage Weltpremiere auf der NAIAS, der North American International Auto Show in Detroit feiert.

Das Cross Coupé gilt bei VW nicht nur als eines der bedeutendsten neuen Modelle der vergangenen fünf Jahrzehnte, sondern auch als Protagonist einer neuen Design-Sprache, wie sie ausschließlich für die USA zum Einsatz kommen soll. "Die Studie lässt zahlreiche Details erkennen, wie wir uns ein künftiges SUV für Nordamerika vorstellen", sagt VW-Designchef Klaus Bischoff.

Mit einer Länge von 4,85 Metern übertrifft das Cross Coupé sogar den Touareg um wenige Zentimeter, ist aber technisch weit simpler. Optional soll es für die Serienversion sogar eine dritte Sitzreihe geben. Der Volks-SUV würde so zum Siebensitzer. Das ist in den USA ein schlagkräftiges Verkaufsargument. Denn besonders am Wochenende lieben es die Amerikaner, als Großfamilie unterwegs zu sein.

Um auch preislich familienfreundlich zu bleiben, basiert das Serienfahrzeug wie die Studie Cross Coupé auf dem modularen Konzernbaukasten MQB, es sollen ausschließlich Vierzylindermotoren zum Einsatz kommen.

Im Concept Car allerdings steckt ein 3,6-Liter-V6 in Verbindung mit einem Plug-in-Antrieb, daher auch die VW-übliche Bezeichnung GTE. Neben dem 206 kW/280 PS starken Benziner verfügt das Cross Coupé über zwei Elektromotoren, ein kleinerer mit 45 kW an der Vorder-, ein größerer mit 85 kW an der Hinterachse.

Damit besitzt der Wagen eine Art elektrischen Allradantrieb, ohne die übliche mechanische Verbindung über eine Kardanwelle. Diesen Bauraum nutzten die Entwickler für die Unterbringung der Lithium-Ionen-Batterie.

Die maximale Systemleistung liegt bei 265 kW/360 PS. Dennoch soll das Cross Coupé einen Verbrauch von rund 3,4 Liter pro 100 km schaffen (bei zuvor voll geladener Batterie) - nach amerikanischem Messzyklus, der üblicherweise näher an der Realität liegt als der europäische. 32 Kilometer weit schafft es die VW-Studie, elektrisch und damit lokal emissionsfrei unterwegs zu sein.

Mag auch das Interieur des Cross Coupé GTE sich nicht 1:1 im Serien-SUV wiederfinden, zeigt es doch zumindest, wohin die Reise beim Thema Cockpit geht. Ein großer Zehn-Zoll-Bildschirm mit Gesten-Steuerung dominiert die Schalttafel.

Über ihn lassen sich sämtliche Infotainment-Dinge steuern. Weiter oben in der Armaturentafel befindet sich ein kleinerer Touchscreen, hinter dem Lenkrad das umschaltbare digitale Active Info Display, ähnlich wie es bereits im neuen Passat angeboten wird.

In Europa wird man kaum in den Genuss des neuen Mittelklasse-SUV kommen. Ein zusätzliches VW-SUV von der Größe des Touareg mit der Technik des Tiguan und einem Preis irgendwo dazwischen würde die Kunden wohl in erster Linie verwirren.

In Nordamerika wird das Cross Coupé wohl beide ersetzen und soll gleichzeitig kräftig die Absatzkurve nach oben treiben. Für 2018 hat VW-Chef Martin Winterkorn ein Ziel von 800 000 Einheiten ausgegeben. Davon ist man allerdings noch weit entfernt. Voriges Jahr war es noch nicht einmal die Hälfte.

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