BMW X5 4,4i - im Test | 03.05.2004
Fahren & Tanken
Die Sechszylinder von BMW sind feinste Ware, die Achtzylinder schlichtweg eine Wucht. Die Sound-Designer haben beim X5 ganze Arbeit geleistet, wenn es die Vernunft nicht verbieten würde, könnte man sich stundenlang mit kurzen Gasstößen in Tiefgaragen erfreuen...
Doch nicht nur der Klang ist 1A, vor allem die schier unendliche Power zaubert ein Lächeln ins Gesicht des Fahrers. Kein Wunder, 320 PS aus 4,4 Litern Hubraum sind kein Pappenstiel, gewürzt mit 440 Nm Drehmoment geht da gewaltig die Post ab.
In genau sieben Sekunden zeigt die Tachonadel des mit 2.195 Kilogramm nicht gerade leichtgewichtigen X5 Tempo 100 km/h, die theoretische Spitze liegt bei 240 km/h - wir glauben's einfach.
Vernünftiger wäre freilich der Griff zum ebenfalls nicht langweiligen Dreiliter-Diesel, mit dem Achtzylinder-Benziner ist der Selbstzünder alleine aufgrund seiner völlig anderen Charakteristik nur schwer zu vergleichen.
Nur zur Ergänzung: Der Über-X5 4,8is mit 360 PS beschleunigt in 6,1 Sekunden auf 100 km/h und läuft bei Bedarf bis zu 246 km/h schnell.
Der Achtzylinder in unserem Testwagen verleitet allerdings nicht zum Rasen, sondern vermittelt beim Dahingleiten vielmehr das Gefühl, dass man noch souveräne Reserven hat. Dazu trägt auch die butterweich schaltende Sechsgang-Automatik bei.
Wer sich ein Auto für über 90.000,- Euro kauft, wird vermutlich nicht allzu sehr auf den Spritverbrauch schauen. Der Vollständigkeit halber dennoch unsere Erfahrungen. Wer die Werksangabe von 13,1 Litern tatsächlich schafft, hat den Achtzylinder ohnedies nicht verdient. Wir kamen im Schnitt auf rund 16 Liter, in Anbetracht der "Freude am Fahren" kein übler Wert.
Auch wenn der Großteil der SUVs auf asphaltierten Straßen bewegt wird, mit dem X5 kann man sich auch in schwereres Gelände wagen. Das intelligente xDrive-System sorgt aber nicht nur im Gelände für die optimale Traktion, sondern zeichnet auch für die tolle Agilität auf befestigtem Terrain verantwortlich. Im Normalbetrieb wird die komplette Antriebskraft an die Hinterachse weitergeleitet.
Eine Lamellenkupplung im Verteilergetriebe schickt die Antriebskraft dann je nach Bedarf in Sekundenbruchteilen an die Vorder- und/oder Hinterachse. Die Kombination mit DSC (ESP), ABS und DBC (Dynamic Brake Control) stabilisiert das Fahrzeug z.B. bei Schleuderbewegungen, indem einzelne Räder abgebremst werden.