Nissan X-Trail 2,2 dCi - im Test | 28.07.2004
Innenraum
Es ist schon merkwürdig, wie schnell man immer wieder daran erinnert wird, dass der Mensch doch nur ein schnödes Gewohnheitstier ist. Im Fall des Nissan X-Trail liegt dieser Erinnerungspunkt mittig am Armaturenbrett.
An und für sich sind zentral platzierte Armaturen ja keine schlechte Sache. Beim Blick nach vorne auf die Straße sind solche Instrumente tatsächlich besonders gut wahrnehmbar.
Doch ist es so, dass sich die meisten Fahrer auch nach Wochen noch nicht wirklich umstellen können und sich immer wieder dabei ertappen, auf das Ablagefach hinter dem Lenkrad zu schielen und dort statt der Fahrgeschwindigkeit nur den Hersteller des ebendort abgelegten Hustenzuckerls zu erspähen.
Sei es drum, diese eigenartige Konstruktion sorgt immer wieder für verdutzte Gesichter bei den Mitfahrern und obendrein auch für geringere Kosten bei der Herstellung der rechts- und linksgelenkten Fahrzeuge- Und das ist ja auch nicht schlecht.
Bis auf die versteckt angebrachte Außenspiegelverstellung gibt es an der Bedienbarkeit nichts zu kritisieren. Alle Schalter und Hebel sind intuitiv erreichbar und hinterlassen einen hochwertigen Eindruck.
Absolut klapperfreie Verarbeitung und die erfreulich hohe Qualität der strapazierfähigen Kunststoffe (Ausnahme: Kofferraumverkleidung) überzeugen selbst kritische Kunden.
Wie bereits anfangs erwähnt verfügt der X-Trail über unzählige Ablagefächer im und um den Armaturenträger. Lob sei dem, der beim Fahrzeugwechsel auf Anhieb sein gesamtes Hab und Gut wiederfindet. Besonders beliebt in den heißen Sommermonaten: Die kühlbaren Dosenhalter neben den A-Säulen.
Das Platzangebot ist – bis auf die eingeschränkte Kopffreiheit vorne - in Ordnung. Besonders hinten reisen selbst Basketballspieler überaus komfortabel. Die Vordersitze verfügen leider nach wie vor über eine zu kurze Beinauflagefläche und auch der Verstellbereich in Längsrichtung könnte den einen oder anderen Zentimeter mehr gut vertragen. Tadellos hingegen das hochwertige Leder und die straffe Polsterung.
Der flache Kofferraum bietet bei aufgestellten Rücksitzen ein relativ knappes Volumen von 350 Litern. Nach Umlegen der Rückbank wächst es allerdings auf beachtliche 1841 Liter. So sollte selbst der Wochenendeinkauf bei Ikea problemlos das traute Heim erreichen.
Die absolut vollständige Ausstattung des X-Trail „Elegance“ lässt sich nur mehr mit einem „X-treme-Paket“ (Dachreling mit integrierten Scheinwerfern) um € 600.- sowie durch das DVD-Navigationssystem mit 7“-Farbmonitor um faire € 2.100.- erweitern.
In Punkto Sicherheit ist der Nissan ebenfalls auf der Höhe der Zeit: Neben Frontairbags, sorgen sich auch zwei besonders voluminöse Seitenairbags (für Kopf- und Thorax) um das Wohl der Passagiere.
ISOFIX sowie drei 3-Punkt-Gurte im Fond sind ebenfalls im Preis inkludiert. ESP ist nur beim Topmodell Serie, kostet beim „Sportive“ € 900.- Aufpreis und ist – unverständlicherweise - für „Comfort“ und das Basismodell nicht erhältlich.