Range Rover TDV8 Vogue - im Test | 13.03.2007
Fahren & Tanken
Das neue Selbstzünder-Aggregat macht nüchtern betrachtet alle anderen Motoren überflüssig. Dank acht Zylindern, 3,6 Liter Hubraum, 272 PS und einem maximalen Drehmoment von üppigen 640 Nm ist man jederzeit mehr als ausreichend motorisiert.
In 9,2 Sekunden erreicht der mit mindestens 2,8 Tonnen alles andere als leichtgewichtige Range Rover Tempo 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h, die auf deutscher Autobahn auch ohne Probleme zu erreichen ist.
Zugegeben, wer nicht auf den Preis schauen muss, den wird dies noch nicht vom Kauf des Achtzylinder-Kompressors abhalten. Das wirkliche Argument ist aber der Spritverbrauch, und hier überrascht der Range positiv.
Während unseres Tests - inkl. Vollgasfahrt auf deutscher Autobahn - kamen wir mit knapp 13 Liter pro 100 Kilometer über die Runden, ein wirklich beeindruckender Wert für ein knapp drei Tonnen schweres Auto dieser Leistungsklasse.
Im Kompressor-Modell kommt man kaum unter 20 Liter, und auch wenn der Spritverbrauch in der automobilen Oberliga preislich keine Rolle spielt, verbringt man doch mehr Zeit an der Tankstelle als einem lieb ist.
Und so dürfte man unterm Strich mit dem neuen TDV8 in den meisten Fällen am schnellsten ans Ziel kommen, denn die Zeit, die die Achtzylinder-Benziner vielleicht gut machen, verlieren sie mit Sicherheit wieder beim Tanken.
Das Fahrgefühl im Range Rover lässt den Spruch "Gleiten statt hetzen" wieder aufleben, der Allradler ist schließlich mehr noble Limousine als Sportwagen.
Das wirkt sich auch auf das Befinden der Passagiere aus, normalerweise quängelnde Kinder zeigen sich selbst nach mehreren hundert Kilometern überraschend entspannt, Fahrer und Beifahrer steigen dank der guten Sitze ebenfalls relaxed aus.
Sportmodus und manuelle Schaltgasse kommen bis auf Bergabfahrten so gut wie nie zum Einsatz, das Sechs-Gang-Automatikgetriebe macht seine Sache einfach perfekt.
Falls Sie übrigens zu jener Minderheit gehören, die dem Range Rover auch einmal wirkliches Gelände angedeihen lassen wollen, dann gibt es mit dem neuen Modelljahr ebenfalls gute Nachrichten. Nach Discovery und Range Rover Sport ist nun auch der Range Rover mit dem Terrain-Response-System ausgerüstet.
Mittels Drehschalter wählt man einfach den momentanen Untergrund - von Onroad über "Gras/Schnee" für optimalen Grip auf rutschigem Terrain, "Schlamm", "Sand" und "Felsenklettern" reicht das Angebot - den Rest erledigt die Elektronik, die für maximalen Vortrieb sorgt.
Ein nettes Feature ist die sogenannte "Venture-Cam", eine drahtlose Kamera, die in einer Ladestation im Handschuhfach untergebracht ist und farbige Bilder auf das Navi/TV-Display sendet. Was sich nach einer Spielerei anhört, kann bei alleine zu bewältigenden Gelände-Passagen durchaus hilfreich sein, nur drüberfahren sollte man nicht...