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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text: Hans-Karl Lange, Fotos: Bernhard Reichel

Ein Schlüssel, gestylt wie ein Designer-Dolce von der Autogrill-Tankstelle. Dankbarkeit auch dafür an Fiat-Regisseur Sergio Marchionne, nach all den Startknopf-Dramaturgien anderswo. Daran merkt man freilich, daß auch dieser Fiat technisch auf einer früheren Generation baut.

Bequemer Einstieg und Sitzhöhe wie im SUV oder Liefervan.
Gute, straffe Sitze, deren Schenkelauflage ist allerdings kürzer, als es dem Langstreckentalent dieses Wagens entspräche. Die Lehne des Beifahrers lässt sich vorklappen. Ungemütlicher die hinteren Rängen: Fahrgäste klagen über einzeln verstell- und umlegbare Rückenlehnen, die entweder zu flach oder zu steil stehen. Immerhin: jede Menge Ladevolumen zwischen 412 und 1.480 Litern.

Schön gestylte Instrumenten-Ziffern, mühsam abzulesen. Bei Lenkradstellung für 1,78 Fahrergröße verdeckt der zweifarbige Lederkranz zuverlässig den legalen Tempobereich, rückt dafür die teure Genußregion von 130 aufwärts tadellos ins Blickfeld. Auch da fragt man sich: ist der Oberchefingenieurdesigner je damit auf öffentlichen Autostrade gefahren in der Absicht, sich an die Tempolimits zu halten?

Drei Klima-Drehräder, viel besser zu bedienen als Tasten. Aber zu tief in der Unterkonsole. Vor allem jenes zur Luftverteilung verlangt Blickkontakt, weil die Ausström-Richtungen nicht logisch mit der Ausrichtung des Drehrades übereinstimmen. Allzu oft leuchtet die Kontrolle der Scheibenheizung, weil man den Druckknopf zwischen den Stellrädern unbeabsichtigt berührte. Ebenso der Umluftschalter.

Zweifarbige Stoffbezüge von robuster Qualität. Der rauhe Bodenteppich zieht Steinchen, Sand und Fussel magnetisch an, mit einer einzigen Münze kommt man beim Tankstellen-Staubsauger nur selten aus der verbröselten Affaire. Ähnliches hat man auch schon bei deutschen Premium-Einbildungen erlebt.

Fahrwerks-Abstimmung eher auf der straffen Seite, zum Glück gerade nicht „sportlich“. Einwandfreie Schaltung. Angenehmes Autobahn-Reisetempo zwischen Tacho 130 und 160, man kann sich also unbesorgt über den Walserberg wagen.

Smarter Tankverschluss direkt im Deckel ohne Drehgewinde, abgeschaut vom 1983er Citroen BX. Exakt 48,48 Liter in einen 50-Liter-Tank zu füllen zeugt vom Ernst unserer Meßfahrt. Im Schnitt errechnen sich 6,2 bis 6,7 Liter Diesel auf 100 km, bei Stadtverkehr und Autobahn-Reisetempo zart am Limit.

Schade einzig, daß es diesen 500 L Trekking in Österreich nicht als Fiat 700 C Puch-Edition gibt. Die Markenrechte an Puch könnten heute beim Zweirad-Multi Piaggo liegen oder beim Landmaschinen-Hersteller Case-New Holland CNH. Bei beiden war irgendwann in den letzten Jahrzehnten Fiat oder deren heutiger Chef am Ruder. Also, Maestro Marchionne: Ihr Einsatz bitte!

Plus
+ Erregt Interesse
+ Mehr Auto, als man glaubt
+ Bequeme Sitzhöhe
+ Zündschlüssel mit Charme
+ Handlich, beinahe agil
+ Angenehmer Reisewagen
+ Praktisch & preiswert
+ Espressokocher auf Wunsch

Minus
– Übergroß in der Innenstadt
– Bug unüberblickdicht
– Klimabedienung zu tief
– Tacho teilweise verdeckt
– Start-Stopp stolpert gern

Resümee:
Retrostylischer Minivan im Offroad-Look. Herzlicher als Touran oder Tiguan, preisvernünftiger als Mini Countryman. Technisch nicht der letzte Schrei, aber ausgereift. Va bene cosi!

Weitere Testdetails:

Preise und Ausstattung

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