Fiat Grande Punto 1,9 JTD Sport – im Test | 17.07.2006
Fahren & Tanken
So macht Dieselfahren wieder einmal richtig Spaß! Der 130 PS starke 1,9 Liter Multijet Common-Rail-Turbodiesel hat mit den rund 1250 kg des Grande Punto nur wenig Mühe. Mit einem maximalen Drehmoment von 280 NM ab 2.000 U/min sorgt das etwas rau laufende Aggregat für dynamische Fahrleistungen.
9,5 Sekunden für den Standardsprint und 200 km/h Spitze sind in der Kleinwagenklasse schon eine ganz deutliche Ansage. Besonders die bissigen Reaktionen auf Gasbefehle, die beinahe explosive Leistungsentfaltung und die vollkommen dieseluntypische Drehfreude beweisen, dass die Italiener nach wie vor über große Kompetenz beim Bau von Selbstzündern verfügen.
Das eng abgestufte 6-Gang-Getriebe kann da leider nicht ganz mithalten: Viel zu lange Schaltwege und eine wenig exakte Führung lassen noch reichlich Raum für Verbesserungen.
Nichts zu nörgeln gibt es am Testverbrauch von 6,1 Litern auf 100 km. Lässt man es etwas ruhiger angehen als wir, so sind Werte um die 5 Liter problemlos realisierbar. Unverständlich die Tatsache, dass sowohl der 90 PS als auch der 120 PS starke JTD einen Partikelfilter serienmäßig mitbringen, die Grundversion mit 75 PS und die Topvariante mit 130 PS aber nicht einmal gegen Aufpreis damit ausgestattet werden können. Schade!
Etwas milder stimmt uns da das wieselflinke Fahrwerk: Straff gedämpft und dennoch mit genügend Restkomfort lässt sich der Punto vollkommen neutral und präzise über verwinkelte Passstraßen treiben. Wenig Seitenneigung und das selbst im Grenzbereich narrensicher untersteuernde Fahrverhalten (mit ESP-Fangnetz) lassen schnell ein angenehmes Sicherheitsgefühl aufkommen.
Unschöne Poltergeräusche beim Überfahren gröberer Unebenheiten sowie die gefühllose, aber dennoch direkte Servolenkung konnten den positiven Gesamteindruck nicht nachhaltig trüben.