AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Hybrid-Kombination

Unter das Blechkleid des Kombi-Feschaks Volvo V60 zieht in Gestalt des "Plug-in Hybrid" modernste Hybrid-Antriebstechnik ein.

Thomas Schneider/mid

Den aktuellen V60 präsentierte Volvo 2010. Mit einer breiten Motorenpalette aus fünf Benzinern und vier Dieseln, die ein Leistungsspektrum zwischen 84 kW115 und 224 kW/304 PS abdecken. Nun zieht unter das schicke Blechkleid in Gestalt des V60 Plug-in Hybrid modernste Antriebstechnik ein, die dem Fahrer Fahrspaß ohne Umwelt-Reue garantieren soll.

In dem 4,63 Meter langen Kombi arbeitet das erste Plug-in Diesel-Hybridsystem in einem Serien-Pkw. Als Volvo V60 D6 AWD produzieren die Schweden das Modell in diesem Jahr in einer Auflage von rund 5.000 Stück, die Auslieferung startet Ende Juni.

Den Part des Verbrennungsmotors im Hybridsystem übernimmt der bekannte 2,4-Liter-Turbodiesel mit 158 kW/215 PS Leistung und 440 Nm maximalem Drehmoment, der die Vorderräder antreibt. Hinzu kommt ein 50 kW/68 PS Hinterachs-Elektroantrieb mit 200 Nm maximalem Drehmoment, den ein Lithium-Ionen-Akku mit 11,2 kWh Kapazität mit Strom versorgt.

Die maximale Leistung liegt also bei 208 kW/283 PS, die der Fahrer allerdings nur kurzzeitig abrufen kann. Das maximale Drehmoment liegt dementsprechend bei 640 Nm im "Power"-Modus, eine von drei Betriebsarten des V60 Plug-in. Daneben stehen der "Hybrid" und "Pure" Modus zur Wahl.

Der Hybridmodus ist auf ein effizientes Zusammenspiel von Diesel- und Elektromotor ausgelegt. Mit 1,8 Litern Diesel auf 100 Kilometern soll der Schwede dann auskommen. Der Bordcomputer zeigte nach der Probefahrt aber einen Verbrauch von 5,3 Litern an.

Dafür ist aber zum großen Teil der hohe Spaßfaktor verantwortlich, die Verlockung, die volle Leistung des Fahrzeugs auszukosten. Das Ansprechverhalten verändert sich je nach gewähltem Fahrprogramm.

Im Power-Modus schaltet die Automatik beim Beschleunigen auch ohne Kickdown zurück und sorgt für einen kräftigen Schub. Außerdem kann der Fahrer den elektrischen "Pure"-Modus für bis zu 50 Kilometer lokal emissionsfreies Vorankommen wählen. Inkludiert man diesen in die ersten 100 Fahrkilometer, ist der Verbrauchswert von 1,8 Litern tatsächlich realistisch.

Bei starkem Tritt aufs Gaspedal, das hier mehr Widerstand aufweist als in den beiden anderen Modi, springt der Dieselmotor an. Das Fahrwerk des V60 schluckt leichte Unebenheiten der Fahrbahn völlig. Die Schaltvorgänge der Sechsgang-Automatik sind kaum zu spüren, ebenso das Zuschalten des Dieselmotors.

Im "Power-" und "Hybrid"-Modus wird die Kraft auf alle vier Räder gebracht, was ein Steuergerät elektronisch regelt. Erkennt die Elektronik einen rutschigen Untergrund, springt die Allradfunktion unabhängig vom Fahrmodus an, per Knopfdruck lässt sie sich auch manuell zuschalten.

Optisch unterscheidet sich der Lifestyle-Kombi nur wenig von den konventionellen V60-Modellen: Ein dezenter Deckel für den Steckdosenanschluss am linken vorderen Kotflügel, glänzend schwarze Einsätze im Kühlergrill und am Heck, ein trapezförmigen Doppelauspuff und der Plug-in-Hybrid Schriftzug vor den Rückspiegeln machen den Unterschied aus.

Ein Lademeister ist der V60 Plug-in nicht. Das vergleichsweise mickrige Kofferraumvolumen von 305 Liter bis 1.126 Liter bei umgeklappter Rückbank ist der Karosserieform und der unter dem Kofferraumboden platzierten Batterie geschuldet. Immerhin ist der Laderaum sehr variabel. Die Rücksitzlehnen lassen sich im Verhältnis von 2:1:2 umklappen. Auch die Beifahrersitzlehne ist umklappbar, was den Transport langer Gegenstände erleichtert. Die Ladekante ist angenehm niedrig.

Das Interieur überzeugt. Die Mittelkonsole wirkt aufgeräumt, obwohl sie zahllose Knöpfe und Drehschalter beherbergt. Schon nach kurzer Zeit findet sich der Fahrer gut zurecht. Der V60 Plug-in verfügt über die neuen digitale Instrumentenanzeige mit Tacho und Bordinformationen in der Mitte sowie dem Ladezustand der Batterie und der Anzeige für den Fahrmodus rechts und links daneben.

Die mit weichem, schwarzem Leder gepolsterten Sitze sind äußerst bequem. Im Fond sind die Platzverhältnisse etwas knapp. Personen über 1,80 Meter müssen bei aufrechter Sitzposition den Kopf einziehen und haben wenig Beinfreiheit.

Durch seinen drehmomentstarken Antrieb und das gute Fahrverhalten in Verbindung mit dem hochwertigen Innenraum macht der Volvo V60 Plug-in-Hybrid jede Menge Spaß. Diesen lassen sich die Schwede aber auch fürstlich bezahlen. Der Österreich-Preis ist noch nicht bekannt, wird aber um die 60.000 Euro liegen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.