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Scharfe Katze

Jaguar legt nach: Dem F-Type Roadster folgt nun das F-Type Coupé, für viele der schönste Jaguar der Neuzeit. Wir begaben uns auf Testfahrt.

Michael Specht/mid

Schon das Jaguar F-Type Cabriolet hat dafür gesorgt, dass in der Sportwagenszene die Karten neu gemischt wurden. In England und den USA findet der rassige Roadster sogar mehr Käufer als der Porsche Carrera.

Nun schicken die Briten das Coupé an den Start, das nicht wenige als den schönsten Jaguar der Neuzeit bezeichnen.

Das dürfte hauptsächlich an den knackigen Proportionen liegen. Auf nur 4,47 Metern scheint Jaguars Chef-Designer Ian Callum die perfekten Linien gefunden zu haben. Besonders das Heck hat der gebürtige Schotte grandios gestaltet. So und nicht anders muss ein zweisitziges Coupé aussehen.

"Als wir dieses Auto das erste Mal zu sehen bekamen, sind wir fast auf die Knie gefallen", sagt Peter Modelhart. Der Geschäftsführer von Jaguar Österreich und Deutschland ist sich sicher, dass das Coupé beim Absatz das Cabrio noch in diesem Jahr überholen wird. Käufer sollen vor allem von Porsche kommen. Erwartet wird eine Eroberungsrate von 90 Prozent.

"Unsere Benchmark war der Porsche Carrera", sagt Baureihenleiter Ian Hoban. Kein Wunder also, dass man im Jaguar-Entwicklungszentrum Gaydon alle Register gezogen hat, um der deutschen Ikone Paroli bieten zu können.

Wie beim Cabrio besteht auch beim Coupé die Karosserie vollständig aus Aluminium. Die Struktur ist so stabil ausgelegt, dass die geschlossene Variante nach internen Angaben der "steifste Jaguar aller Zeiten" sein soll. "Wir übertreffen die Werte des Roadsters um 80 Prozent", sagt Hoban. Sogar der Porsche Carrera 991 soll nicht die Torsionssteifigkeit des F-Type erreichen.

Der Fahrer spürt dies nach den ersten flott gefahrenen Kurven. Präzise und direkt reagiert das Coupé auf Lenkbefehle. Wie auf den sprichwörtlichen Schienen durchzieht der Jaguar auch große Radien, bleibt dabei lange neutral. Erst bei viel Gas oder provozierten Lastwechsel drängt er mit dem Heck nach außen, wird dabei aber sanft vom ESP im Zaum gehalten.

Schmerzlich für den Besitzer: Seinem Raubtier fehlt für den sportlichen Fahrstil das geeignete Revier. Wer ungetrübten Spaß hinter dem Lenkrad sucht, ist auf der kurvenreichen Landstraße falsch aufgehoben. Viel zu leicht wird Tempo 100 zur Farce. So bleibt eigentlich nur die abgesperrte Rennstrecke, um dem Wagen sein technisches Potenzial zu entlocken.

Besonders wenn es sich um die neue Top-Motorisierung handelt. Jaguar spendiert dem Coupé eine gegenüber dem Cabrio nochmals leistungsgesteigerte Version des potenten Achtzylinders. Der Fünfliter-Motor, aufgeladen per Kompressor, entwickelt statt 364 kW/495 PS nun 405 kW/550 PS und schickt schon bei 2.500/min massige 680 Newtonmeter Drehmoment in die exzellent arbeitende Achtgangautomatik.

Überholvorgänge sind damit nach wenigen Augenblicken abgehakt. Der F-Type presst die Insassen beim Beschleunigen mit Nachdruck in die Sitze, lässt den Sprint von null auf 100 km/h in 4,2 Sekunden hinter sich und gibt erst auf, sich gegen den Wind zu stemmen, wenn die Tachonadel auf 300 km/h steht.

Die Wochenendausstattung findet unter der schmalen Heckklappe Platz: 315 Liter sind ein gebrauchsfähiges Maß. Selbst Golfspieler sollen ihr Geschirr verstauen können, sagt zumindest Wayne Darley, der Markendirektor von Jaguar.

Vorher sind allerdings mindestens 80.100 Euro (Deutschland: 67.000 Euro) zu überweisen. So viel kostet die Basisversion des Coupés mit V6-Motor und 250 kW/340 PS. Sie ist damit um 8.000 Euro günstiger als das Cabrio.

Im Mittelfeld platziert sich mit 95.150 Euro (Deutschland: 78.500 Euro) das F-Type S Coupé. Dessen Kompressor-V6 leistet 279 kW/380 PS. Die Top-Version mit dem Beinamen R startet bei 132.150 Euro (Deutschland: 103.700 Euro).

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