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Besondere Note

Vergnügen, wo man es nicht erwartet. Weil Sparsamkeit und Frömmigkeit Absicht des Schöpfers waren. Diese Duft-Note sollte man sich merken.

Text: Hans-Karl Lange, Fotos: Bernhard Reichel

Ein 4,1 Meter-Van mit 80 Benzin-PS, das klingt nach braver Familienpflichterfüllung. Erstens kommt der zweite Note anders, zweitens als man lenkt.

Der geräumige Fünfsitzer ist keine 1,2 Tonnen leicht. Sein schwächster Benziner wird richtig munter, sobald er das Gaspedal im Genick spürt. Klingen tut er dabei anfangs merkwürdig, doch mit jedem Tankstopp eine Fahrspur besser.

Schwankend rollt er um Kurven und Kreisverkehre, das freut den Rücken. Kein Sportfahrwerk also – aber trotzdem keinerlei Anstalten, demnächst abfliegen zu wollen. Ein praktisches und preiswertes Auto frei von Premium-Schwindel, das vorgefasste Meinungen als Marketing-Klischee widerlegt. Autoglück gelingt auch ohne Diesel und ohne Sportfahrwerk. Wie macht er das, dieser Note?

Alle vier Türen öffnen weit, auf 90 Grad beinahe. Geräumiger, als es die Abmessungen vermuten lassen. Die Rückbank lässt sich um 15 Zentimeter verschieben, so man das Comfort Plus- oder Familienpaket bestellt hat, Schnuller und Windeln sind jedoch nicht dabei. Dem Kofferraumboden entfaltet sich eine mehrfach verstellbare Ablage. Das Ladevolumen von 325 oder 411 Liter wächst mit dem Umlegen von allem Umlegbaren auf 2.012 Liter, übertrifft damit sogar eine Mercedes TE-Sparkasse. Nach Gewicht beträgt die Zuladung freilich nur zwischen 323 und 430 Kilo, je nach Motor.

Sitzen tut man ganz gut, solange man nicht mehr als eine Tankfüllung am Tag weit reist, der große Rest vom Note wäre dazu allzeit bereit. Die Sitzneigungs-Verstellung mit seitlichem Hebel gelingt nicht so feinfühlig wie das mit einem Drehrad ginge.

Riesiges Glasdach, aber nirgends zu öffnen – das könnte man seinem Konto um 702 Euro ersparen, allerdings ist da der angeblich intelligente Systemschlüssel auch dabei. Ärgerlich klein und viel zu kurz: die Sonnenblenden. Sie sollten ausziehbar sein, vor allem zum Sonnenschutz an den Seitenscheiben. Hier wurde am falschen Ort gespart, wo es gar nicht viel einzusparen geben kann.

Das kreisrunde Bedien-Modul für die Lüftung rechts unten außerhalb des Sichtfeldes ist blind nur schlecht zu ertasten. Darüber aus dem Technologie-Paket ein Bildschirm mit kleinen Randtasten, offenbar für zarte Asiatinnen designt, nicht für alpenländische Wurstfinger.

Die Lösung: das aktuelle Sondermodell "Pop&Polar" um kontofreundliche 13.390 Euro erfreut mit drei auch blind bedienbaren Drehschaltern, haptisch entschieden besser und viel sicherer. Zuschlagen, solange die bessere Bedienung nicht als teures Extra verkauft wird.

Unser "Acenta" um 14.490 Euro mit Comfort Plus-Packerl um 465 und Technologie-Paket um 1.033 Euro hat Fensterheber vorne, Ein-Tastendruck-Bedienung aber nur beim Fahrer. Soll nichts schlimmeres passieren.

Wie kommt ein Dreizylinder ohne Turbodiesel-Schub von der Stelle? Überraschendes auf der nächsten Seite.

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