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Elektroflitzer Mini E – schon gefahren

Elektrisierend

Manche mochte der Mini ob seines Aussehens bis jetzt schon elektrisiert haben, nun tut er es auch ganz ehrlich physikalisch: Er läuft mit Strom.

Georg.Koman@motorline.cc

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Im November 2008 stand der erste Elektro-Mini auf der Los Angeles Motorshow, nun wurde die Sache real. Mini (also BMW) bringt erstmals ein Fahrzeug mit Elektromotor.

Und wie das bei unseren deutschen Freunden nun einmal so ist, läuft die Sache ganz korrekt ab. Man kommt mit dem E-Mini satte 190 Kilometer weit und kann auch fast 250 km/h schnell fahren. Leider halbiert sich die Reichweite bei Minusgraden. Hier zeigt sich das momentane Batterieproblem.

Obwohl der E-Mini an jeder Steckdose (auch an schwächelnden US-Steckern) aufladbar ist, und obwohl er mit modernster Lithium-Ionen-Technik versorgt ist, das Problem ist und bleibt die Batterie. Zwischen zwei und 20 Stunden Ladedauer (je nach Amperezustand des Netzes) muss man einkalkulieren.

Unterm Strich ist alles alltags- und sogar spaßtauglich. Einziges Zugeständnis an den Prototypenstatus ist die Zweisitzigkeit. Hinter den Vordersitzen wohnt die 230 Kilogramm schwere Batterie.

230 Nm Drehmoment ab 0 U/min

Ansonsten haben wir es mit einem ganz normalen Mini zu tun. Er ist halt eher schwer (unterm Strich sind es fast 1600 Kilogramm), aber das kompensiert das urgewaltige Drehmoment von 230 Nm ab 0 Touren.

Zur Erinnerung: Bei einem Elektromotor steht das Drehmoment von der Drehzahl Null weg an, ein echter Startvorteil, gewissermaßen.

Und ein Vorteil für Hybridantriebe, da der Stromer einem drehmomentschwachen Benziner massiv auf die Sprünge helfen kann. Ist beim E-Mini aber kein Thema, da es keinen Benziner gibt. Muss es auch nicht, 204 PS reichen ohnedies.

204 PS - souveräner Antritt

Power pur, könnte man sagen. Und das entstammt keinem Werbeprospekt, sondern ist ernst gemeint. Die mehr als 200 Nm vom Start weg ermöglichen ein souveränes Fahrerlebnis. Ein 5,7-Liter-V8 könnte es (bis ungefähr 2000 Touren) auch nicht besser.

Und der Klang? Welcher Klang? Nun ja, es gibt keinen. Kein röhrender V8, kein knatternder Zweitakter, nichts. Null. Hat aber irgendwie auch seinen Reiz.

Allerdings muss man sich zu jeder Zeit konzentrieren, denn im Innenraum klingt die Sache gewohnt ruhig, aber außen gibt es sehr wohl Unterschiede. Man muss für die anderen mitdenken, weil man einfach unhörbar ist.

Nachladung per Motorbremse

Die Motorbremsung ist beim E-Mini dafür extrem heftig, sie entspricht rund 100 Kilowatt oder 0,3 g, also einem durchschnittlichen Bremsmanöver.

In diesem Fall lädt der E-Mini auch gleich seine Batterie (man nennt das Rekuperation) und aktiviert auch zur Sicherheit gleich jedes Mal seine Bremslichter.

In Kalifornien sind rund 250 E-Minis bereits unterwegs, Privatkunden konnten sich um einen Leasingvertrag bewerben. BMW hat bewusst Otto-Normalverbraucher ausgewählt, die das Auto im täglichen Einsatz auch wirklich benutzen, eine Kaufoption besteht für diese Kunden aber nicht.

Kostet 70.000,- Euro - theoretisch

Preis gibt es vorerst keinen wirklichen, um die 70.000 Euro müsste man für einen E-Mini locker machen. Aber darum geht es nicht, es geht um die realistische Erprobung des Elektromotors. Und damit wohl auch um die Zukunft der Mobilität.

Wenn sie so aussieht, kann man auch als Motorfreak nur sagen: Möge sie kommen!

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