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Rote Ohren für den Juke

Mercedes hat AMG. BMW hat M. Nissan hat Nismo. In der japanischen und auch internationalen Rennsport-Szene ist "Nismo" bekannt wie ein bunter Hund.

mid/ms

Auf der Straße aber kennen diesen Namen nur wenige. Das soll sich ab Mitte Februar ändern. Dann rollt mit dem Nissan Juke Nismo erstmals ein hauseigenes Tuning-Modell an den Start, das hauptsächlich kompakte Knaller wie Golf GTI und Mini John Cooper Works ärgern soll. Zugleich bildet der 200 PS starke Crossover den Auftakt zu einer Reihe von sportlichen Topmodellen der Marke. Schon im Juni wird das Coupé 370Z als Nismo mit 344 PS folgen.

"Nismo" steht - eigentlich ganz simpel - für "Nissan Motorsport" und entstand in seinen Grundzügen bereits vor knapp 50 Jahren. 1984 schließlich wurde die Division offiziell ins Leben gerufen. Seitdem rasen modifizierte Skyline- und andere Nissan-Rennwagen weltweit über die Pisten. Nissans biederes Image jedoch konnte davon bislang nicht so recht profitieren. Ein Grund mehr für Nismo-Chefentwickler Noboru Kaneko, die sportlichen Ambitionen der Marke breiter zu streuen. Und welches Modell würde sich derzeit besser dafür eigenen als der eigenwillig gestylte Crossover? Denn der polarisierende Juke übetraf selbst alle internen Absatzerwartungen. Seit dessen Debüt im September 2010 wurden in Europa über 330 000 Einheiten produziert.

Als Fronttriebler wird der Juke Nismo um die 28.000 Euro kosten und ist dann stets mit einem manuellen Sechsganggetriebe ausgestattet. Erfreulich: Eine Aufpreisliste entfällt. Neuling Nismo ist komplett bestückt. Selbst Klimaanlage, Sitzheizung und Metallic-Lackierung fehlen nicht.

Wer die Allrad-Variante wählt - dies werden laut Nissan etwa zwei Drittel der Kunden machen - erhält den Juke Nismo inklusive CVT-Automatik, die aber auch manuell geschaltet werden kann.

Bei ein paar angeklebten Spoilern, Rallyestreifen und Kontrastnähten im Innenraum wollten es die Tuning-Techniker beim Juke Nismo allerdings nicht belassen. "Wir haben den Juke in sehr vielen Details verfeinert und ihn bewusst auf Fahrdynamik ausgelegt", so Kaneko. Nach einer ersten Ausfahrt in den Bergen nördlich von Barcelona lässt sich dies bestätigen. Mit jeder Kurve bringt der Juke Nismo mehr Spaß.

Die Lenkung arbeitet zielgenau und direkt, die Schaltung ist knackig mit kurzen Wegen und der Federung wurde gerade so viel Restkomfort spendiert, dass Unebenheiten und Gullideckel nicht nerven. Insgesamt macht die Abstimmung einen sehr professionellen Eindruck. Ungewohnt bleibt anfangs nur die etwas höhere Sitzposition, die SUV-ähnliche Modelle wie der Juke nun einmal von Haus aus mitbringen.

Wäre das Lenkrad - erstmals, wie Nissan betont, in Leder/Alcantara - nicht nur in der Höhe, sondern auch längs verstellbar, erhielte der sportliche Charakter noch mehr Gewicht. Zumal auch die Schalensitze guten Seitenhalt bieten. Unverständlich bleibt, warum Nissan seine erste Nismo-Variante gegenüber dem bisherigen Top-Modell Juke Tekna nur um lächerliche fünf Prozent, sprich um zehn PS auf 200 PS stärker gemacht hat. "Es ist ein erster Schritt", verteidigt Noboru Kaneko die Maßnahmen am 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit Turbo-Direkteinspritzung. Schon Ende 2013 soll dann eine Version mit 218 PS folgen.

Äußerlich ist der Juke Nismo in erster Linie an seinen roten Spiegeln, dem Dachspoiler und den großen, 18-Zoll-Leichtmetallräden zu erkennen. Rote Zierstreifen sollen den Wagen zudem eindeutig als Nismo-Version entlarven. Etwas ärgern dürften sich die Besitzer allerdings, wenn spezielle Nismo-Styling-Kits angeboten werden.

Genau dies plant Nissan nämlich, über seine Zubehörsparte zu tun. Wem das alles zu sehr nach "Kleine-Jungs-Spielzeug" für den Boulevard riecht, der kann den Juke auch in der Hardcore-Version als Nismo-R ordern. Dem Crossover wird dann das auf 550 PS getunte V6-Biturbo-Triebwerk aus dem GT-R eingepflanzt. Preis: stolze 500.000 Euro. Drei Exemplare sind bereits gebaut und werden demnächst ausgeliefert. Drei weitere Nismo-R befinden sich in Arbeit.

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