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Katzentransport

Jaguar versucht es wieder mit einem Kombi. Nach dem enttäuschenden X-Type Estate zeigt man mit dem XF Sportback Klasse. V6-Diesel im Test.

Georg Koman

An den Jaguar X-Type Estate (2004-2009) denkt man bei Jaguar nicht gern zurück: Technisch ein Ford-Mondeo (das war gewiss kein Nachteil, aber die vielen Ford-Schalter und -Knöpfe im Innenraum waren einer), Frontantrieb, Diesel, Kombi - zu viele Tabubrüche und Neuland-Betretungen auf einmal. Die Jaguar-Gemeinde dankte es mit kalter Ablehnung.

Der XF Sportback ist da ein anderes Kaliber: Mit einer Länge von 4,97 Metern und einer Breite von 1,88 Metern ist er eine ganze Nummer größer als der X-Type und natürlich viel schärfer gezeichnet. Danke, lieber Designchef Ian Callum!

Callum und sein Team schafften es nämlich, aus dem XF Sportbrake einen echten Hingucker zu machen, dabei aber völlig auf ein Linien- und Sicken-Wirrwarr zu verzichten. Auffällig und zugleich zeitlos zu wirken, so sieht eine designerische Meisterleistung aus. Einen Vorteil hatte man dabei: Der Sportbrake ist nur für den europäischen Markt gedacht, auf vordergründiges Geprotze - wie man es in Asien und den USA gleichermaßen schätzt - konnte daher verzichtet werden.

Selbst wenn das bei einem Kombi von Jaguar nicht im Vordergrund stehen mag, warf man durchaus auch ein Auge auf praktische Werte. Das Lade-Grundvolumen liegt bei 550 Litern, klappt man die Fondlehnen via Hebel im Kofferraum um (2:1), entsteht eine ebene Fläche und satte 1.675 Liter, eine Durchreiche ist ebenso vorhanden.

Die Heckklappe ist groß und schwingt weit auf, gegen Aufpreis kann man sie elektrisch bedienen. Und nicht zuletzt kann sich die Zuladung von fast 600 Kilogramm ebenfalls sehen lassen, gerade bei einem designorientierten Luxusauto ist das keine Selbstverständlichkeit.

Auch die Passagiere finden genug Raum vor. Dank des soliden Radstandes von 2,91 Metern haben auch lange Beine im Fond Platz, die Kopffreiheit ist vor allem im Vergleich zur Limousine (plus fünf Zentimeter) großzügig.

Der Jaguar XF Sportbrake ist mit zwei Dieselmotoren (2,2-Liter-Vierzylinder, Dreiliter-V6) in drei Leistungsstufen (200, 240 und 275 PS) erhältlich, wir wählten die mittlere Variante.

Sie scheint der ideale Schnittpunkt aus Gediegenheit und Vernunft zu sein, denn die 0,5 Sekunden auf 100 km/h, die das Topmodell schneller beschleunigt, machen das Kraut nun wirklich nicht fett - zumal schon die 240-PS-Variante nur 7,1 Sekunden für den Standardsprint benötigt. Die feine Achtgang-Automatik von ZF ist grundsätzlich serienmäßig.

Die Armaturen sind übersichtlich, Materialauswahl und -Verarbeitung sind vom Feinsten. So einem die Vielzahl an Assistenzsystemen nicht ohnehin bereits auf die Nerven geht, findet man hier einen Kritikpunkt: adaptiver Tempomat samt Notbrems-Assistent, automatisches Fernlicht und Toter-Winkel-Warner - mehr gibt es nicht.

Auch könnte der Multifunktions-Bildschirm größer sein und der Verzicht auf ein zentrales Dreh- und Drückrad scheint angesichts der vielen Funktionen nicht die beste Idee gewesen zu sein. Gut, ein mächtiges Stellrad gibt es, das ist bei Jaguar aber fürs Automatikgetriebe zuständig.

Die Serienausstattung geht in Ordnung (Xenonlicht, Zweizonen-Klimaautomatik, Luftfederung hinten etc.), der wahre Luxus wartet aber in der Aufpreisliste. Warum sollte das bei Jaguar anders als bei der vornehmlich deutschen Konkurrenz sein? Preisgünstiger ist man ja allemal.

Alles über Fahrverhalten, Verbrauch und natürlich den Preis des Jaguar XF Sportbrake lesen Sie auf Seite 2.

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