Kia Soul 1,6 CRDi Aut. – im Test | 22.11.2013
Fahrverhalten & Preis
Diesel plus Automatik plus viel Platz? Das klingt nach einer Rechnung, die als Ergebnis das optimale Fahrzeug für Herr und Frau Österreicher hat. Der Kia Soul kommt in der gefahrenen Version dieser Idealvorstellung auch ziemlich nahe. Mit seinem 1,6 Liter fassenden Common-Rail-Diesel mit 115 PS ist er gleichermaßen flott wie unaufgeregt unterwegs.
Leider kann sich das Aggregat weder durch besondere akustische Zurückhaltung noch durch wirklich sparsame Trinksitten profilieren – von den angegebenen 5,9 Litern Durchschnittsverbrauch war das Testfahrzeug mit tatsächlichen 7,9 Litern doch deutlich entfernt.
Einen guten Anteil daran hat sicher die sanft schaltende 6-Gang-Wandlerautomatik mit Tippfunktion. Länger als heutzutage üblich, lässt sie den Motor im Wandlerschlupf verharren und sorgt so zwar für hohen Komfort, gleichzeitig aber auch für wenig ökonomischen Umgang mit dem Treibstoff.
Das Fahrwerk ist europäisch straff abgestimmt und sorgt zusammen mit der direkten Lenkung für spaßiges Kurvenräubern auf der Landstraße. In urbanen Gegenden sorgt der kleine Wendekreis von nur etwas mehr als zehn Metern für flauschige Gelenkigkeit, schlechte Fahrbahnen lassen die 18-Zoll-Alufelgen hingegen hölzern abrollen und malträtieren die Insassen mit stoßigen Aufbaubewegungen. Hier wäre die 16-Zoll-Bereifung der „Active“-Variante sicher die angenehmere, wenn auch weniger fesche Wahl gewesen.
Ohne Tadel hingegen die Fahrsicherheit: Standfeste Bremsen (mit wenig Pedalgefühl) und narrensicheres, untersteuerndes Fahrverhalten inklusive alertem ESP sorgen für viele unfallfreie Kilometer.
Für viel Freude im Finanzrat der Familie sorgt das rundum-sorglos-Paket des Soul Active Pro. Als Automatik-Diesel ist er um 23.490 Euro wohlfeil und bringt – bis auf ein Schiebedach um 700 Euro und Metalliclack um 350 Euro – bereits alle Feinheiten ab Werk mit, die man sich nur vorstellen kann.
Highlights sind das Keyless-Go-System, Teilledersitze, Bluetooth Freisprecheinrichtung, Rückfahrkamera, Einparkhilfe, USB-Schnittstelle, 18-Zoll-Felgen, Klimaautomatik und LED-Tagfahrlicht. Interessanterweise nicht lieferbar ist ein Navigationssystem. Angesichts der Marktpreise für portable Navis aber ein leicht zu verschmerzendes Manko.
Plus
+ großzügiges Platzangebot
+ sanft schaltende Automatik
+ komplette Serienausstattung
+ gute Verarbeitung
Minus
- bockige Federung mit 18-Zoll-Rädern
- relativ hoher Verbrauch
Resümee
Mit dem Soul hat Kia eine erfrischende Alternative für all jene im Programm, die einerseits auf der Suche nach einem geräumigen Fahrzeug zu einem guten Preis sind, andererseits aber nicht mit der Masse mitschwimmen wollen. Schwächen bei Verbrauch und Fahrkomfort können mit kleineren Felgen und manuellem Getriebe ausgemerzt werden.
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