AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Flachmann

Audis Beitrag zu den 4-türigen Coupés - der A7 Sportback auf A6-Basis - geht in seine zweite Generation. Wir testen ihn mit bärigen 320 Diesel-PS.

Text und Fotos: Johannes Toth

Mit einem SUV fährt man in den Wald (oder auch nicht). In Limousinen lässt man sich chauffieren. Kombis suggerieren nützliche Praktikabilität. Und in Coupés fehlt die hintere Tür, um das Sakko bequem im Fond aufzuhängen.

Weil das viele als Ärgernis empfanden, wurde die Nische der 4-türigen Coupés geschaffen, in der Audi mit dem A7 bereits seit 2010 vertreten ist. Nun geht die zweite Generation an den Start.

Schon im Stehen optisch schnell, ein bisschen agressiv und ein bisschen unvernünftig. Das ist es, was das Herz des Gentlemendrivers zum Springen bringt, wenn er den neuen A7 sieht. Audi stellt auf Basis des A6 eine spannende Variation auf die Räder, die einen Hauch länger, breiter und niedriger daherkommt.

Der Wagen scheint sich auf den Boden zu ducken und das Dach fällt nach der B-Säule stark ab. Das sieht zwar sexy aus, hat aber einen gewissen Nachteil. Obwohl der Dachhimmel in der zweiten Reihe Mulden aufweist, sollte dort keiner über 1,80 Meter groß sein – inklusive Kopfbedeckung. Ein A7 Sportback ist halt so oder so nix für Hutfahrer.

Da das Heck des A7 abfällt, fehlt bei höherem Speed der Anpressdruck. Damit jetzt auf dem eleganten Hintern kein peinlicher Spoiler das geneigte Auge des Bewunderers stört, fährt erst ab 130km/h ganz dezent ein Flügerl aus. Bei Tempo 80 verschwindet dieses wieder ebenso automatisch. Und um die Frage vorwegzunehmen: Ja, es gibt einen Knopf im Cockpit, um das Teil auch vor dem Eissalon manuell auszufahren.

Die grimmige Front wird dominiert von dem scheinbar immer größer werdenden Audi-Kühlergrill und den zu Sehschlitzen zusammengekniffenen Lichtauslässen. In unserem Fall bestückt mit den optionalen Matrix-LED-Scheinwerfern, die den Aufpreis von 1.305 Euro allemal Wert sind.

Zahlreiche Sensoren plus einer Kamera prüfen in der Dunkelheit alles, was vor dem Wagen liegt. In Sekundenbruchteilen wird dann das Licht den Gegebenheiten angepasst. Kurven sowie Fahrbahnränder werden ausgeleuchtet und vorausfahrende Autos regelrecht vom Lichtkegel umschlossen, ohne geblendet zu werden.

In diesem Zusammenhang soll auch der Nachtsichtassistent um schlanke 2.717 Euro nicht unerwähnt bleiben. Im Display zwischen Drehzahlmesser und Tacho wird ein Wärmebild der Umgebung angezeigt.

Personen und größeres Wild werden auf dem SW-Bild gelb eingefärbt. Wenn das System durch Bewegung und Position eine Gefahr errechnet, wird das Objekt rot angezeigt und ein Warnton erklingt.

Ein Schmankerl sind übrigens die dynamisierten Blinker. Immer, wenn man glaubt „denen fällt nix Neues mehr ein“, kommt zum Beispiel ein Entwickler von Audi und montiert Fahrtrichtungsanzeiger, deren oranges Licht sich in Blöcken nach außen hin aufbaut. Klingt verspielt, erinnert an Knight Rider – wer ihn noch kennt –, sieht aber hammermäßig aus.

Im Inneren fällt sofort die in drei Ebenen angelegte Gestaltung der Armaturen auf. Zwei große analoge Uhren für Drehzahl und Geschwindigkeit werden umrahmt von kleineren Anzeigen für Motortemperatur und Treibstoff. Mittig findet sich ein Screen für den Bordcomputer und die Assistenz-Systeme.

Der ist aber auch groß genug, um die Navi-Karte brauchbar darzustellen. Damit kann der größere Schirm in der Fahrzeugmitte gleichzeitig für andere Infos wie Fahrzeugeinstellungen, Klima oder Telefon genutzt werden und der Blick bleibt in Fahrtrichtung.

Bei den Fahrzeugeinstellungen gibt´s überhaupt viel zu entdecken. Unter dem Menüpunkt „Audi drive select“ können wir unter vier verschiedenen Grundkonfigurationen wählen, oder unter „individual“ unser eigenes A7-Fahrverhalten zusammenstellen.

Das Ansprechverhalten von Motor/Getriebe, Luftfederung, Lenkung und Sportdifferenzial können wir in je drei Varianten vorgeben. Sogar der Motorsound des V6-Dieselmotors lässt sich mittels Soundmoduls zwischen dezentem und genussvollem Brabbeln variieren.

Alles über den 320-PS-Kick, den Verbrauch und den Preis des Audi A7 lesen Sie nach Klick auf diesen Link.

News aus anderen Motorline-Channels:

Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro - im Test

Weitere Artikel:

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?