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City-Kid

Der Toyota Yaris Hybrid ist ein echter Großstadtflitzer – im Test muss er jedoch auch auf Bundesstraßen und Autobahnen ran.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

„Toyota Hybrid! Der Grund, warum sich Millionen Menschen weltweit neu ins Autofahren verliebt haben“, wirbt Toyota für die neue Generation des Yaris Hybrid.

Und weil verlieben immer gut ist, haben wir uns den frisch gelifteten Toyota Yaris Hybrid näher angesehen – schon optisch wirkt der Kleinwagen rasanter, die Frontpartie erhielt nun auch das bekannte X-Design, aber auch die Heckleuchten und der Innenraum wurden neu gestaltet.

Motorisch gibt es den Yaris Hybrid mit einem 1,5 Liter-Vierzylinder-Benziner mit intelligenter, variabler Ventilsteuerung (VVT-i), der 75 PS leistet und mit einem Elektromotor-Generator kombiniert wird, der eine maximale Leistung von 61 PS freisetzt, in Kombination leisten Benzin- und Elektro-Aggregat 100 PS.

Den wie alle Yaris-Modelle ausschließlich als Fünftürer erhältlichen Hybrid gibt es in den Ausstattungsvarianten Life, Active und Lounge – zudem gibt es ein VIP-Sondermodell, das wir uns im Test vornehmen.

Das Interieur ist in dieser Variante mit Teilledersitzen versehen, zudem gibt es im Unterschied zu anderen Yaris-Modellen anstatt eines Drehzahlmessers eine Energieanzeige, die einem quasi in Realtime zeigt, wie verbrauchssparend man gerade unterwegs ist.

Dass in den Yaris Hybrid ein zusätzlicher Elektromotor und Batterien installiert wurden, wirkt sich nicht auf das Ladevolumen aus - es beträgt wie bei den anderen Yaris-Modellen 286 Liter.

Der Hintergrund: Die Batterien wurden unter der Rückbank installiert. Über das 7 Zoll-Touchscreen-Menü wird über den jeweiligen Ladestand der Batterien und den Energiehaushalt informiert.

In der Stadt ist der Yaris Hybrid ein moderner Renner - Formel E sozusagen: Lautlos und drehmomentstark bewegt man sich vom Fleck, man kann sogar ganze Strecken mit dem Elektroantrieb zurücklegen, wenn man den neben der Handbremse befindlichen „EV-Mode“-Schalter betätigt. Wenn Benzin- und Elektromotor gemeinsam agieren, wird der Yaris Hybrid richtig bissig.

Allerdings wurde ein kontinuierlich variables Automatikgetriebe (E-CVT) installiert, das auch aus anderen Modellen bekannte Nachteile mit sich bringt: Will man auf der Bundesstraße ein anderes Fahrzeug überholen, tut man dies mit hoher Drehzahl und erntet mitunter verwunderte Blicke.

Überhaupt ist der Yaris Hybrid eher für die City gebaut worden, denn auf der Autobahn funktioniert auch der Spargedanke nicht mehr so präzise.

Im Mischbetrieb aus Stadt- und Überlandfahrt kommt man nicht auf jene 3,6 Liter, die vom Werk als Durchschnittsverbrauch angegeben wurden, bei uns pendelte der Verbrauch zwischen 5,3 und 5,5 Liter.

Im reinen Stadtbetrieb jedoch kann man die tollen Verbrauchswerte beinahe erzielen – dort macht das Fahren mit dem Yaris Hybrid richtig Spaß, man könnte sich unter Umständen tatsächlich neu in das Autofahren verlieben.

Den Toyota Yaris 1.5 VVT-i-Hybrid kann man laut Listenpreis ab 17.280 Euro erstehen, die von uns getestete Top-Version VIP kommt auf 20.520 Euro und beinhaltet unter anderem 16 Zoll-Leichtmetallfelgen, 7 Zoll-Multimedia-Touchscreen, Teilledersitze mit Sitzheizung vorne und Höhenverstellung, beheizbare Außenspiegel, automatisch abblendbaren Innenspiegel, vier elektrische Fensterheber, Tagfahrlicht und Heckleuchten in LED-Technik.

Plus
+ temperamentvolles Motoren-Zusammenspiel
+ geringer Verbrauch in der Stadt
+ Hybrid kostet keinen Platz
+ reiner E-Betrieb möglich
+ Verarbeitung solide bis in die letzte Schraube
+ angemessener Hybrid-Aufpreis

Minus
- gewöhnungsbedürftiges Stufenlos-Getriebe
- auf Autobahn fällt Spareffekt weg

Resümee:
„I am just a city-kid“, singt Elliphant in ihrem Hit „Revolusion“. Genau das kann auch der Toyota Yaris Hybrid von sich behaupten – in der Stadt ist der Kleinwagen der absolute Renner. "Highway star" (schlag nach bei Deep Purple) ist er hingegen keiner - das erwartet aber auch niemand. Der Yaris Hybrid ist ein faszinierendes Stadtauto.

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