AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Sport-Ableger

Der Mercedes CLA ist zwar konkurrenzlos, das jüngste Facelift soll ihn dennoch weiter nach vorne bringen. Test mit 136-PS-Diesel und Allrad.

Bernhard Reichel

Trotz des aktuellen Siegeszuges der SUV-Gattung bleiben die viertürigen Coupés wie eben der Mercedes CLA eine interessante und vor allem stylische Alternative zu biederen Limousinen.

Mit 4,63 Metern ist er gut 30 Zentimeter länger als sein Technik-Spender A-Klasse, aber nur vier Zentimeter kürzer als die C-Klasse-Limousine.

Für den perfekten ersten Eindruck stehen eine neue Metallicfarbe und fünf neu designte 18-Zöller zur Wahl. LED-Scheinwerfer, "Apple CarPlay"-sowie "Android Auto"-Smartphone-Anbindungen und "Hands-free-Acces" bringen das Technikangebot auf den neuesten Stand. Unter letzterem verbirgt sich ein auf Fußbewegungen reagierender Sensor zum Öffnen des Kofferraumdeckels.

Optisch verhilft etwas Kosmetik dem CLA zu neuer Frische. Die Frontschürze ist nun schwungvoller und breiter gezogen, der Kühlergrill trägt nun stets einen schwarzen Diamantgrill. Am Heck gibt es ein deutlich frischeres und klareres Heckleuchtendesign. Die Endrohre sind in der Heckschürze untergebracht.

Unter der Haube arbeitet der bekannte, 136 PS starke 200 d, der sich mit seiner Bezeichnung kleiner macht, als er ist. Das Dieselaggregat ist der schwächere Bruder des ebenso 2,2 Liter großen, aber 177 PS starken 220 d. Seine 300 Nm Drehmoment stehen schon ab 1.400 Umdrehungen an. 9,5 Sekunden braucht der CLA so auf Landstraßentempo und fährt bis 220 km/h weiter.

Der Einstieg gelingt über attraktive rahmenlose Türen, vorne drastisch besser als hinten, wo es eher nur Kinder gemütlich haben.

Dem Innenraum insgesamt verleihen neue Sitzbezüge, Lederfarben und Zierelemente sowie verchromte Bedienelemente frischen Wind. Das 8-Zoll große Display im Tablet-Stil wurde deutlich schlanker, das Kombiinstrument strahlt mit neuen Zifferblättern und roten Zeigern.

Der Motor gehört nicht zu den akustisch zurückhaltenden, gibt aber früh seine Kraft ab und bietet auch noch in höheren Drehzahlbereichen ordentlich Vortrieb. Die Beschleunigung fühlt sich deutlich kraftvoller an, als es die Papierwerte vermitteln.

Der Verbrauch pendelte sich im Test bei 6,2 Liter ein. Wer das Gaspedal nachhaltig zart streichelt, schafft auch einen halben Liter weniger, kaum aber die Werksangabe von 4,6 Litern.

Dank des Allradantriebs fühlt sich das Fahrverhalten viel erwachsener an, die Traktion in schnellen Kurven ist top. Passend dazu beißen auch die Bremsen kräftig zu. Schön trocken ist das Fahrwerk abgestimmt, was aber wohl nicht jedem dauerhaft gefallen könnte.

Der Kofferraum ist mit 470 Litern größer als erwartet, aber durch die hohe Ladekante und die schmale Öffnung kaum mit sperrigem Gut zu beladen. Der Kofferraumdeckel springt leichtgängig auf und lässt sich entsprechend widerstandslos wieder schließen.

Die beste Investition ist jene in die Heckkamera (445 Euro), denn die Übersicht nach hinten ist bescheiden. Einen sehr breiten Blickwinkel und scharfe Auflösung bietet sie obendrein.

Für 35.100 Euro Einstiegspreis bringt der CLA 220 d serienmäßig einen Notbrems-Assistenten, Sportfahrwerk, Direktlenkung, Schaltpaddels, Diamantgrill, Fahrprogrammstufen und einen Tempomat mit. Allradantrieb 4Matic und Siebengang-Doppelkupplungsautomatik treten als Paar auf und erhöhen den Basispreis auf 40.670 Euro.

Für die Ausstattungslinie "Urban" werden zusätzlich 1.594 Euro fällig, dafür wandern unter anderem mehr Lederteile und Chrom, Kunstledersportsitze, Multifunktionslederlenkrad und 18-Zöller in und ans Auto.

Das 3.575 Euro teure "AMG-Paket" sorgt für einen sportlichen Look. Im "A Edition Plus-Paket" für 3.270 Euro sind unter anderem LED-Licht, Parkpilot, Tempomat, Sitzheizung und das großes Display enthalten.

Plus
+ drehmomentstarker Motor
+ gute Verarbeitung und Materialwahl
+ agiles Handling
+ fesches Äußeres

Minus
- hohe Ladekante
- Enge im Fond
- schlechte Übersicht

Resümee
Der 136-PS-Diesel reicht als Kraftquelle für den Mercedes CLA absolut, die aufgrund des geringen Normverbrauchs ersparte Steuer kann man in die lange Sonderausstattungsliste investieren. Grundsätzlich gilt für den CLA: Die Funktion folgt der Form - für mehr Praxiswert gibt es ja den (übrigens genauso attraktiven) Shooting Brake.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.