AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Klein, aber oho!

Dieser Titel bezieht sich nicht auf den facegelifteten Skoda Octavia, der ist gewohnt geräumig, sondern auf das getestete Einliter-Motörchen mit 115 PS.

Georg Koman

Nach vier Jahren Bauzeit war beim Skoda Octavia ein Facelift nötig, einen nach wie vor zeitlos-modern wirkenden Bestseller modelt man aber ohne Not nicht mehr als nötig um, daher fiel es optisch recht dezent aus.

Auffälligste Änderung ist das neue Vieraugen-Gesicht mit zwei zusätzlichen Scheinwerfern und einem verbreiterten Kühlergrill.

Einen Schwerpunkt legte Skoda zudem auf feinere Materialauswahl samt verstärktem Chrom-Einsatz im Innenraum, Fahrer-Assistenzsysteme und Smartphone-Vernetzung. Neuerdings optional erhältliche Online-Angebote inkludieren Echtzeit-Verkehrsinformationen, Google Earth sowie Angaben zu Parkplätzen und Tankstellen. Nach einem Unfall wird automatisch ein Notruf abgesetzt und bei einem technischen Defekt kann man sogleich mit der nächstgelegenen Servicestelle Verbindung aufnehmen.

Neue Assistenzsysteme sind der Notbrems-Assistent mit Fußgänger-Erkennung, Totwinkel-Assistent, Heckaufprall-Warner, Rangier-Brems-Assistent und Anhänger-Rangier-Assistent.

Die immer beliebter werdende Lenkrad-Heizung kann man nun genauso ordern wie individualisierbare Autoschlüssel, die beim Öffnen des Autos sogleich die vom jeweiligen Fahrer gespeicherten Adaptionen vornehmen - etwa Sitzeinstellung (bei elektrisch verstellbaren Sitzen), Radio-Senderwahl, bestimmte Display-Vorlieben etc.

Der Bildschirm in der Mittelkonsole wuchs im Vergleich zum Vorgänger kräftig und bietet eine verfeinerte Auflösung, im Vergleich zu manchem Konkurrenten ist er allerdings immer noch etwas tief platziert.

Der getestete Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum und 115 PS ersetzt den 110 PS starken 1,2-Liter-Vierzylinder aus Gründen des Spritverbrauchs und der verringerten Abgas-Emissionen - nicht erst seit dem Facelift, er ist aber auch erst seit Herbst 2016 im Program.

Ein Liter Hubraum und drei Zylinder für einen Kombi, der sich "kompakt" nennt, mit einer Länge von 4,67 Metern und einer Breite von 1,81 Metern aber schon ein Stück weit in die Mittelklasse hineinriecht, ist das nicht ein Bisschen gar wenig?

Nein, es genügt vollkommen. Wer richtig Power wünscht, findet in der Octavia-Palette Alternativen bis hin zum RS. Aber wenn man das Motörchen mit seinem Vorgänger vergleicht (und nur das ist fair), dann stehen nunmehr 200 Nm Drehmoment ab 2000 Touren an, zuvor waren es 175 Nm ab 1400 Touren.

Der Sprint auf 100 km/h wird mit Siebengang-DSG in glatten zehn Sekunden absolviert, der Vorgänger benötigte ein paar Zehntel mehr. Im tiefsten Drehzahlkeller hatte der Vierzylinder etwas mehr Schmalz, diese kleine Anfahrschwäche macht sich aber nur mit Schaltgetriebe bemerkbar, das gewohnt souverän agierende DSG überspielt sie locker.

Somit gilt: Wer nicht häufig zu fünft und/oder unter Ausnützung des formidablen 610-1.740 Liter großen Laderaumes unterwegs ist, dem wird beim neuen Dreizylinder-Motor nichts abgehen.

Gut gedämmt ist er außerdem, seine Bauart bemerkt man - wenn überhaupt - nur kurzzeitig nach dem Kaltstart. Die übrigen Fahreigenschaften sind typisch Octavia: Federung eher auf der straffen Seite, präzise Lenkung, wirksame Bremsen.

Beim Verbrauch nimmt der neue Motor nach Normwert (5,0 Liter) einen halben Liter weniger als sein Vorgänger, im harten Leben auf öffentlichen Straßen sollte man mit sechs Litern das Auslangen finden.

Die getestete Ausstattung "Style" ist ziemlich komplett und bietet neben einem adaptiven Tempomaten samt weiteren Assistenz-Systemen auch Klimaautomatik, elektrisch öffnende Heckklappe, Parksensoren vorne und hinten, beheizbare Vordersitze, 17-Zöller etc.

Solcherart ausgestattet und mit DSG versehen, kostet der Skoda Octavia 1.0 TSI 27.130 Euro. Wer auf Siebengang-Automatik und diverse Ausstattungs-Features verzichten kann, kommt mit 22.430 Euro für den "Active" durch.

Plus
+ verbrauchsarmer Dreizylinder-Benziner
+ solides Platzangebot, großer Kofferraum
+ sicheres Fahrverhalten
+ straff-komfortable Federung
+ gute "Style"-Ausstattung
+ fairer Kaufpreis

Minus
- Langstreckenfahrer und häufige Familien-Transporteure sollten zu einer höheren Motorisierung greifen

Resümee
Der Skoda Octavia Combi 1.0 TSI findet auch mit drei Zylindern das Auslangen. Ist man - wie die meisten - mehrheitlich allein oder zu zweit unterwegs, geht einem kaum Temperament ab. Dazu kommen der brave Verbrauch und sämtliche Vorteile des praktisch-feschen, nach dem Facelift zusätzlich modernisierten Octavia.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Ein Schritt zurück ist zwei voraus

Das ist der neue VW Golf

Pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum überarbeitet Volkswagen die achte Generation des Golf. Nicht zu viel wurde verändert, dafür aber zahlreiche wichtige Details.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.