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LEVC TX im Test

Die London Electric Vehicle Company kommt auch nach Österreich und bringt zum Start ein elektrisches Taxi mit Range-Extender. Wir haben uns das London-Cab näher angesehen und erste Testkilometer gesammelt.

Stefan Schmudermaier

I steh in der Költ’n und woat auf a Taxi, oba es kummt net. I woat auf des Brummen von an Mercedes Diesel, oba es brummt net, sangen DÖF im Jahr 1983. Keine 38 Jahre später könnte einem das wieder passieren, wenngleich man auch dieses Mal vergeblich auf das Brummen warten muss. Kein Wunder, ist das Taxi aus dem Jahr 2021 flüsterleise unterwegs. Nichts Neues, könnten jetzt manche einwerfen, Elektro-Taxis gibt es schon seit ein paar Jahren. Stimmt, ein speziell als Taxi konstruiertes Fahrzeug ist aber neu und mit einem solchen möchte LEVC nun auch in Österreich Fuß fassen. LEVC? Eine hierzulande neue Marke, die als Abkürzung für „London Electric Vehicle Company“ steht und sich neben Taxis auch auf leichte Nutzfahrzeuge – in ähnlicher optischer Aufmachung – spezialisiert hat. Wir bleiben bei unserem London-Taxi, das allein aufgrund seines Designs die Blicke auf sich zieht, selbst wenn das Taxischild auf dem Dach noch fehlt. 

Viel Platz für sechs Personen

Der Fahrgastraum ist im Vergleich zu den uns bekannten Taxis riesig. Bis zu sechs Personen finden dort Platz, drei auf der Sitzbank und drei weitere auf Kino-ähnlichen Klappstühlen, sogar eine Rollstuhlrampe gibt’s als Extra. Eine durchgängige Plexiglas-Trennwand ist Serie, eine deaktivierbare Stimmverstärkung über Lautsprecher sorgt dafür, dass man sich dennoch gut mit dem Fahrer unterhalten kann. Statt eines Kofferraums – dort haben nur Reserverad und Ladekabel Platz – wird allfälliges Gepäck rechts neben dem Fahrer verstaut, Beifahrersitz gibt es nämlich keinen. Der Arbeitsplatz des Taxlers wirkt vertraut, kein Wunder, stammen Lenkrad, Sitz, Touchscreen und weitere Bedienelemente doch aus dem Volvo-Regal, freilich in schlichterer Ausführung. Dennoch, man fühlt sich auf Anhieb wohl.

Keine Reichweitenangst 

Ein reines E-Auto ist der LEVC TX übrigens nicht, die Reichweite des Akkus ist auf 100 Kilometer begrenzt, die wir im ersten Kurztest tatsächlich erreicht haben. Ist die Batterie leer, schaltet sich ein kleiner und leiser Benzinmotor zu, der aber nicht direkt dem Antrieb dient, sondern den E-Motor mit Strom versorgt und somit als Generator fungiert. Reichweitenangst muss man also auch ohne Steckdose nicht haben. Allerdings muss man den Benzinverbrauch einkalkulieren, um die sieben Liter waren es auf unserer zugegebenermaßen nicht repräsentativen Testrunde. Das teilelektrische London-Taxi sieht schick aus, bietet richtig viel Platz und lässt sich – regelmäßiges Laden vorausgesetzt – auch günstig betreiben. Der genaue Preis für Österreich steht zwar noch nicht fest, wird sich laut LEVC-Händler Grünzweig in Wiener Neudorf aber am deutschen orientieren und der beginnt bei netto 61.422 Euro.

Technische Daten LEVC TX
Leistung E-Motor | REX 150 PS | 91 PS
0–100 km/h | Vmax 13,2 s. | 128 km/h
Getriebe | Antrieb 1-Gang aut. | Hinterrad
Reichweite elektr. | gesamt 101 km | 510 km (WLTP)
Ø-Verbrauch 23,4 kWh/100 km (WLTP)
Ladedauer AC | DC ca. 3,5 h1 | ca. 25 min (80  %)*
Stauraum | Nutzlast 440 l | 550–625 kg
Garantie Fahrzeug | Batterie 3 Jahre/190.000 km | 5 Jahre
Basispreis | NoVA ca. 62.000 (exkl.) | 0 %


Das gefällt uns: Platzangebot, Design, Antrieb
Das vermissen wir: noch etwas mehr E-Reichweite
Die Alternativen: in dieser Form einzigartig


*11 kW 3-phasig; 2 50 kW von 0 auf 80  %

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