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Die neue Zeit der Aufklärung

Kommentar zu den aktuellen Ladekosten

Die drastisch erhöhten Ladekosten an Ladepunkten der Wien Energie sind sicher nicht das Ende der Elektromobilität. Sie zeigen aber, wofür es jetzt allerhöchste Zeit wäre.

Roland Scharf

Es war mehr als logisch, dass die Stromkosten nicht nur für Privathaushalte ab September drastisch steigen würden. Ampere haben schließlich kein Mascherl, und so dürfte es nur die größten Optimisten überrascht haben, dass Wien Energie nun auch angekündigt hat, die Preise für das Laden an ihren Ladesäulen in der Bundeshauptstadt anzuheben. Statt 0,048 Euro pro kWh zahlt man künftig zum Beispiel 0,075 Euro bei 11-kWh-Stationen, immerhin 56 Prozent mehr.

Das muss man jetzt nicht toll finden. Aber erstens wird dieser Anbieter nicht der einzige bleiben, der entsprechend reagieren muss. Und zweitens kann man sich ja immer noch aussuchen, wo man sein E-Auto das nächste Mal vollfüllen wird. Das Angebot ist schließlich riesig, doch genau hier kommt nun ein Problem zum Vorschein, dass bis jetzt nur wenige so wirklich wahrgenommen haben: die kaum mögliche Vergleichbarkeit.

Es ist ja mit den Spritpreisen immer so gewesen: Man fand sie immer zu hoch, konnte bei einem Bier herrlich darüber philosophieren oder sie gerne auch Mal verteufeln, was vor allem auf Autobahnstationen vorkam. Doch immer hatte man die totale Übersicht. Jede Tankstelle prangte die Literpreise für Benzin und Diesel schließlich auf großen Anzeigetafeln regelrecht an. Es gibt Internetseiten, die die Tarife nach Region und Stadt auf jede einzelne Station herunterbrechen, und wer hier wirklich schlau vorging, konnte so also leicht ein paar Euro sparen.

Bei der E-Mobilität gibt es das nicht. Man kommt zur Ladesäule, hängt seinen Hobel an den Strom und aktiviert den Ladevorgang mit seiner Ladekarte – doch zu welchem Tarif? Das erfährt man erst am Monatsende bei der Abrechnung, was jetzt schon zu bösem Erwachen führen kann, vor allem auf Autobahnstationen. Das muss so nicht sein.

Wenn wir also von der Kostenwahrheit reden, dann sollte sie schon bei der Basis anfangen. An jedem Ladepunkt. In jeder Ladeapp. Wieviel wo zu welcher Tageszeit verlangt wird. Natürlich ändert das alles nichts an den tatsächlichen Kosten. Aber es erzeugt zumindest ein Gefühl der Transparenz, was verhindern könnte, der noch jungen Elektromobilität ein fieses Image zu verpassen. Oder es bietet zumindest die Basis für große Philosophien bei einem Bier, was ja auch schon etwas wäre. Martin Luther würde sein Glas erheben.

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