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Erster Porsche auf der PPE in letzten Tests

Elektro-Macan liefert über 1.000 Nm!

Mit dem ersten vollelektrischen Porsche Macan wurden bereits über dreieinhalb Millionen Testkilometer absolviert. Das Modell ist auf der Zielgeraden Richtung Marktstart, die markentypische Performance soll noch abgesichert werden.

Mag. Severin Karl

Ob Elektroauto oder Verbrenner: Harte Testprogramme, bevor das erste Fahrzeug zum Kunden kommt, gehören in der Autobranche zur Tagesordnung. Einen kleinen Einblick gibt Porsche im Zuge der finalen Erprobungen des künftigen Macan in BEV-Auslegung.

Produktidentität muss gewahrt sein

Nachdem es sich beim ersten Modell auf der PPE (Premium Platform Electric) handelt, waren die Tests schon ein wenig anspruchsvoller als sonst. Der erste Macan kam vor zehn Jahren auf den Markt, das neue Modell ist eine komplette Neuentwicklung. Nach wie vor sehen wir nur getarnte Prototypen, aber man kann schon jetzt behaupten: Der Neue wird deutlich in die Familie passen und als Nachfolger erkennbar sein.

„Wenn wir ein neues Modell entwickeln, geht es natürlich um Fahrdynamik und Präzision. Das ist Porsche. Das ist in unserer DNA. Aber es geht immer auch um Effizienz. Und um Design“, meint Jörg Kerner, Leiter der Baureihe Macan und weist auf die Herausforderung der Produktidentität hin. Diese muss gewahrt werden, noch dazu bei so einem Erfolgsmodell wie dem um 4,7 Meter langen Macan. Immerhin ist er nicht das einzige Fahrzeug, das die neue Plattform nutzt, kürzlich war ein Prototyp des Konzernbruders Audi Q6 im House of Progress zu sehen.

Alle Macan über 500 Kilometer Reichweite!

Hohe Effizienz, hohe Reichweite, somit auch beste Aerodynamik galten als wichtige Ziele. Gut, dass Porsche über einen hochmodernen Windkanal für entsprechende Testläufe verfügt. Die optimale Verbindung zwischen unseren Prinzipien im Design und den Vorgaben der Aerodynamiker zu finden ist eine Herausforderung“, lässt Peter Varga, Leiter Exterieur-Design bei Style Porsche, hinter die Kulissen blicken. „Wir arbeiten gemeinsam an jedem Millimeter, um die optimale Balance zwischen Ästhetik und Funktionalität zu erzielen.“ Aktive Aerodynamik-Elemente sind für eine hohe Anzahl zurückzulegender Kilometer ein Muss: „Wir haben einen automatisch ausfahrenden Heckspoiler und aktive Kühlklappen an den vorderen Lufteinlässen“, so Varga. Auch der Unterboden ist variabel gestaltet: Eigentlich ist er komplett geschlossen und plan, wie man es von Racingcars kennt, doch im Bereich der Hinterachse gibt es flexible Verkleidungen, die beim Ausfedern für geringen Luftwiderstand sorgen. Auch an den Rädern und den Reifenkonturen wurde gefeilt, unterm Strich lässt sich im besten Fall ein Luftwiderstandsbeiwert von 0,25 erzielen. Der Vorgänger hält derzeit bei 0,35. Für den Alltag ist das ein Gewinn, denn jede Variante des Macan soll laut Porsche derart gerüstet über 500 Kilometer weit kommen können.

Klingt gut, dennoch will man wissen, wie flott man die 95-kWh-Batterie (nutzbar) wieder voll bekommt. Mit der 800-Volt-Architektur der PPE ist hochleistungsfähiges Schnellladen kein Probem, aber auch das wurde ausgiebig getestet. „Es gibt in unseren Hauptmärkten unterschiedliche Ladestandards. Deshalb liegt ein starker Fokus in der Erprobung darauf, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen vor Ort mit unseren Prototypen abzuprüfen und die Technik gegebenenfalls entsprechend anzupassen. Laden muss immer und überall problemlos funktionieren“, so Baureihenleiter Jörg Kerner, der von 270 kW Ladeleistung spricht. Weniger als 22 Minuten reichen also, um die Lithium-Ionen-Batterie von zehn auf 80 Prozent Kapazität zu bringen.

Darüber hinaus heißt es bei Porsche: "An 400-Volt-Ladesäulen wird beim sogenannten Bank-Laden durch einen Hochvolt-Schalter im Akku die 800-Volt-Batterie in zwei Batterien mit je 400 Volt Nennspannung geteilt. Dies ermöglicht besonders effizientes Laden ohne zusätzlichen HV-Booster mit einer Leistung von bis zu 150 kW." Einen 22-kW-Lader gibt es interessanterweise nicht, AC-Ladungen sind mit maximal 11 kW möglich.

Fahrdynamiktests: reichlich extrem

Ein Porsche ist ein Porsche ist ein Porsche: Zu den Kernkompetenzen zählt hier natürlich die Fahrdynamik. Entsprechend wurden verschiedene Teststadien genutzt, um die neuentwickelten Komponenten und Systeme aufeinander abzustimmen und ihre Betriebsfestigkeit und Funktionalität im Zusammenspiel sicherzustellen. Selbst Dauerläufe wurden absolviert, wie sie später im regulären Autoleben beim Kunden kaum vorkommen. Über dreieinhalb Millionen Testkilometer wurden mit dem Elektro-Macan auf Prüfstrecken und im öffentlichen Straßenverkehr zurückgelegt. Und das rund um den Globus, man wollte ja wissen, wie sich der Neue bei minus 30 Grad Celsius in Skandinavien oder bei plus 50 Grad Celsius im Death Valley in Kalifornien benimmt. „Natürlich muss ein SUV auch auf jedem Untergrund funktionieren. Deshalb testen wir nicht nur auf Straßen, sondern auch im Gelände, auf Schotter, Schnee und Eis“, ergänzt Jörg Kerner.

Konkrete Daten zu den verschiedenen Varianten gibt es noch nicht, aber: Das Topmodell wird sich mit über 1.000 Nm (bei Launch Control) in die verschiedenen Untergründe krallen.

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