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Spannende Studie

Aus der aktuellen Motorrad-Studie BMW Vision DC Roadster könnte schon in wenigen Jahren ein käufliches Elektro-Motorrad hervorgehen.

mid/rs

1923 konstruierte Max Friz für BMW das erste Motorrad und stellte dabei die Elemente in den Fahrtwind, die gekühlt werden mussten: die beiden Zylinder. Der bis heute typische BMW-Boxermotor war geboren. Rund 100 Jahre später könnte sich das Phänomen wiederholen. Nur, dass diesmal zwei Kühlelemente eines Elektroantriebs-Akkus im Wind stehen und dank Kühlrippen auf Idealtemperatur bleiben.

Die BMW Vision DC Roadster ist ein dynamisches E-Motorrad, das schon bald den Geist des klassischen Boxer-Benziners ins Elektrozeitalter transferieren könnte, samt dem Fahrspaß, den aktuell ein Roadster wie die BMW R 1250 R noch mit Ottomotor vermitteln. BMW Motorrad hat sich wirklich etwas einfallen lassen, um mit einem Motorrad in den Elektromarkt einzusteigen. So soll eine künftige DC Roadster als typische BMW erkennbar sein und sogar das Flair des seit 1923 eingesetzten und markentypischen Boxermotors verströmen.

Das könnte tatsächlich gelingen, denn der zylinderförmige E-Antrieb des Strombikes wird mit einem Kardanantrieb verbunden sein - ein weiteres Grundelement der BMW Motorrad-DNA. Die Boxer-Optik ist also auch am Strom-Motorrad kein funktionsloser Kitsch, sondern technisch gerechtfertigt. Deshalb könnte dank der gekühlten Rippen am Akku der Plan aufgehen, dass auch ein E-Motorrad dieser Marke sofort als BMW erkennbar ist, und dass die Kundschaft dies auch akzeptiert.

Kurios: Wie bei der nostalgisch wirkenden Big Cruiser-Studie R18, die BMW Motorrad gerade am Comer See enthüllt hat, liegt auch bei BMWs künftigem Strom-Roadster die Kardanwelle frei. Das war früher üblich, erscheint aber zunächst nach heutigen Sicherheitsstandards nicht naheliegend. Aber BMW Motorrad Desing-Chef Edgar Heinrich stellte bei der R18-Premiere klar, dass eine klassische offenliegende Kardanwelle nicht nur zu Showzwecken am Prototypen verbaut sei, sondern auch die Hürde zur Serienproduktion nehmen könne. Das dürfte dann auch für die DC Roadster der Fall sein.

Edgar Heinrich ist spürbar begeistert von dem Projekt: "Das Vision-Bike zeigt, wie wir die Identität und das ikonische Aussehen von BMW Motorrad in einer eigenständigen Ausprägung weiter beibehalten können - und gleichzeitig eine aufregend neue Variante von Fahrspaß zeigen." Der Chef-Designer ist leidenschaftlicher Motorradfahrer, und als solcher vom künftigen Fahrvergnügen mit einem Elektro-Roadster überzeugt: "Wer es schon einmal probiert hat, der weiß, wie aufregend es ist, elektrisch auf zwei Rädern zu fahren. Das hohe Drehmoment gleich beim Losfahren sorgt für eine atemberaubende Beschleunigung. Diese fast brachiale Kraftentfaltung schafft ein vollkommen neues Erlebnis von Dynamik."

Genau diesem Erlebnis verleihe laut Heinrich der künftige BMW DC Roadster Gestalt. Neben den charakteristischen Boxer-Merkmalen und dem markentypischen Kardan fallen an BMWs Elektro-Motorrad vor allem die extrem dynamischen Proportionen auf: Eine tiefe Front und ein kurzes, hohes Heck vermitteln schon im Stand Dynamik und Agilität. Das Profil ist vom aus Aluminium gefrästen Rahmen und dem großen Akku geprägt. Dessen seitlich herausragenden Kühlsysteme erzeugen bewusst das traditionelle Boxer-Flair.

Doch damit nicht genug: Startet man den Elektro-Motor, so fahren die beiden Kühlelement seitlich aus und zeigen die Fahrbereitschaft des DC Roadsters an. Mit solchen Kniffen sollte tatsächlich gelingen, was Edgar Heinrich sich und seinem Design-Team ins Lastenheft geschrieben hatte: "Der BMW Vision DC Roadster soll das ikonische Aussehen eines Boxers erhalten und mit neuer Funktion füllen. Das Vision Bike ist daher auf den ersten Blick als BMW Motorrad erkennbar und offenbart bei genauerem Hinsehen seine elektrische Natur."

Wie schon beim Elektro-Roller C evolution, der im Grunde mit Akku- und Motor-Technik aus dem kompakten Stromer BMW i3 lokal emissionsfrei unterwegs ist, wird BMW Motorrad auch beim strombetriebenen Roadster-Motorrad massiv vom Know-how der Autosparte profitieren. Das sollte bis hin zu den Kosten reichen, die man am Ende in den Kaufpreis für ein solches Elektro-Bike einrechnen muss.

Dank solcher kostensparender Synergien könnte BMW gute Karten haben im Wettkampf um die Kundschaft für Elektromotorräder. Direkte Rivalen für eine BMW DC Roadster wären derzeit lediglich die beiden bereits erhältlichen Zero SR/F aus dem kalifornischen Santa Cruz und die Energica Eva aus dem italienischen Modena. Dazu kommt ab Herbst 2019 die Harley-Davidson LiveWire.

Den exakten Fahrplan für die Elektrifizierung des Boxermotorrads hat BMW noch nicht verraten. Allerdings kann man davon ausgehen, dass ein Prototyp im relativ konkreten Stadium der BMW Vision DC Roadster nicht allzu lang vor der Serienreife präsentiert wird. Vielleicht vergehen ja sogar nur 97 Jahre, bis nach der R32 von 1923 wieder ein BMW-Motorrad in ähnlichem Stil die Kühlrippen in den Fahrtwind reckt. Das wäre dann schon 2020. . .

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