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Wolke 7 hat 660 PS – und 1.100 Nm!

Mit dem i7 stellt BMW eine luxuriöse Elektrolimousine für flauschig-weiche Chauffeursfahrten bereit. Aber Achtung, wir haben den M70 xDrive ausgefasst. Dann sollte der Chauffeur gut gebrieft sein – oder besser man tauscht Platz.

Mag. Severin Karl

Bislang galt der xDrive60 als Oberhaupt der i7-Familie bei BMW. Mit 544 PS und 745 Nm liegt er auf Höhe des V8-Modells 760i xDrive und bietet ebenso wie sein Verbrenner-Pendant Allradantrieb. Eh klar, ab einer gewissen Leistung will man – zumindest bei dieser Art von Auto – wissen, dass die Leistung mit möglichst wenig Abstrichen tatsächlich auf die Straße kommt.
Nun klopft der i7 M70 xDrive an der Tür an und sagt in etwa: "Ähem, mit Verlaub, das Oberhaupt, das bin ich." Zur Sicherheit händigt er ein Datenblatt aus, das ihm 116 PS mehr bescheinigt – eh nett – und ein Plus von 355 Nm bestätigt. Boah, ey, bistdunarrisch, man kriegt sich fast nicht ein: 1.100 Nm in einem road legal car. Einer flauschig-weichen Limousine, die eher dann in den Fuhrpark kommt, wenn rechts hinten jemand chauffiert wird. In dem Fall heißt es aber klar: Wer bezahlt wird, steigt aus, der Chef fährt selbst!

Und einen Boost Mode gibt es auch noch

Wir sind auf gewöhnlichen Straßen unterwegs, befinden uns gerade in Kroatien mit Ausgangspunkt Rovinj, und kurz bevor wir losstarten, hat es zu regnen begonnen. Die Straßen sind schmierig, doch der große BMW läuft ruhig und vermittelt absolute Sicherheit. Auch in den ersten flotten Kurven (Allradlenkung, ein Traum) fühlt sich das Leergewicht von 2,77 Tonnen nicht übermäßig an. So weit, so gewohnt. Außerhalb des nächsten Ortes wartet eine übersichtliche Gerade, der Kollege, der gerade das Steuer hat, bleibt kurz stehen und drück den Boost-Knopf. Befehl an den BMW: Zeig mir, wo deine 1.100 Nm versteckt sind! Irrwitzig, was beim Druck auf das Fahrpedal dann abgeht. Der Allradantrieb zeigt, dass ihm die Ingenieure beigebracht haben, jedes noch so kleine Spürchen Grip in absoluten Vortrieb umzusetzen und die "bewässerte" Strecke schont zum Glück die Reifen. Es sind 21-Zöller, die von einem M Sportbremssystem jederzeit wieder unter Kontrolle gebracht werden können. War es die optionale Performance-Bereifung? Wir haben nicht nachgeschaut.

Der Fall von Wolke 7

Das stärkste, rein elektrisch angetriebene BMW-Modell, hebt sich für Auskenner optisch von seinen Brüdern ab. Worauf zu achten ist: Die Frontschürze ist von größeren Luftleitelementen geprägt, Seitenschweller, Außenspiegel und die Heckschürze mit Diffusor sind M-spezifisch gestaltet. Und natürlich prangt in der Niere – gewohnt riesig, gewohnt beleuchtbar – das klassische M. Jene Konturbeleuchtung ist erstmals auch mit einer Einfassung in hochglänzendem Schwarz kombinierbar. Die Farben sind eine Spielwiese für sich: Unsere Bilder zeigen die Kombination aus BMW Individual Liquid Copper metallic und Saphirschwarz metallic, es stehen auch "in innovativem Biomass-Balance-Verfahren erzeugte" Frozen-Lackierungen bereit. Muss man live gesehen haben, um es zu beurteilen, Fotos sagen wenig aus. Am besten ab zum gut sortierten Händler!

Ganz klar: Auch im Innenraum haben sich die Bayern nicht lumpen lassen und das Topmodell der Baureihe entsprechend ausgestattet. Beleuchtete M-Einstiegsleisten, Sportlenkrad und spezifische Anzeigen auf dem gestochen scharfen Curved Display gehören dazu. Apropos Display: Sehr gelungen ist die Bedienung des Großen, was sich per se nicht von anderen i7-Varianten abhebt, aber vom Mitbewerb. Zur Bedienung des Bildschirms kann man sich jederzeit gut abstützen und der iDrive-Controller gehört wie gewohnt zu den intuitivsten Bedienhilfen – Neulinge müssen einmal herausfinden, was Drehen, Drücken und Kippen bewirkt, dannn geht es schnell. Die Sprachsteuerung ist sowieso eine der besten am Markt.

In der gesamten Reihe setzt BMW die 101,7 kWh (netto) große Batterie ein. Und während Käufer eines eDrive50 oder xDrive60 Abstriche bei der Performance machen müssen, liegt es am M70-xDrive-Interessenten, bei der Reichweite ein wenig zu schlucken: Liegen die anderen Modelle beim "Bis"-WLTP-Wert immer über 600 Kilometer, sind es hier 560 Kilometer. Der "Von"-WLTP-Wert beginnt bei 488 Kilometer, rutscht also erstmals unter den psychologisch wichtigen Grenzwert eines derart großen Modells.

Da fällt man dann doch kurz von Wolke 7. Und tritt beherzt das rechte Pedal durch.

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