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Formel-1-Test: Barcelona II

Erstes halbwegs aussagekräftiges Kräftemessen

Mercedes hat nach zwei Testwochen mit fast 1.000 Test-Kilometern mehr als jedes andere Team - McLaren ohne Fernando Alonso.

Der Formel-1-Gemeinde steht die letzte Testwoche vor dem Auftaktrennen der Saison 2015 ins Haus. Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya, wo bereits in der vergangenen Woche vier Tage lang getestet wurde, wollen acht Teams von Donnerstag bis Sonntag ihre Runden drehen. Force India ist zwar ebenfalls vor Ort, wird mit dem neuen VJM08 aber erst ab Freitag ins Geschehen eingreifen.

Nach den ersten beiden Testwochen dieses Winters in Jerez de la Frontera und eben Barcelona lässt sich festhalten, dass der neue Mercedes F1 W06 Hybrid das mit Abstand lauffreudigste Auto der 2015er-Generation ist. Weltmeister Lewis Hamilton, Vize-Weltmeister Nico Rosberg und der für einen halben Tag eingesprungene Testfahrer Pascal Wehrlein haben dem neuen Silberpfeil bis dato 4.360 Kilometer aufgebrummt.

Damit hat Mercedes fast 1.000 Kilometer mehr zurückgelegt als der erste Verfolger in der Distanzwertung nach acht Testtagen dieses Winters: Toro Rosso mit dem Renault-befeuerten STR10 und seinen 3.476 Kilometern. Der Sauber-Ferrari C34 (3.167 Kilometer) und der Ferrari SF15-T (3.147 Kilometer) folgen in dieser Rangliste - die zum jetzigen Zeitpunkt aussagekräftiger ist als die Rangliste der Rundenzeiten - auf den Plätzen drei und vier. Williams hat es als einziges weiteres Team auf mehr als 3.00 Kilometer gebracht. Der Mercedes-getriebene FW37 steht vor der letzten Testwoche bei 3.079 Kilometern.

Red Bull Racing und Lotus mit Rückstand

Red Bull Racing hat es mit dem Renault-befeuerten RB11 auf zusammengerechnet erst 2.681 Kilometer gebracht. Nach den Startschwierigkeiten beim Jerez-Test geht die Tendenz beim ehemaligen Weltmeisterteam aber in die richtige Richtung. Renault hatte in Vorbereitung auf den ersten Barcelona-Test nachgebessert und bereits weitere Upgrades für seine Antriebseinheit angekündigt.

Lotus steht derzeit bei 2.522 Kilometern mit dem E23 mit Mercedes-Antrieb. Den Jerez-Test hatte das ehemalige Renault-Kundenteam erst mit Verspätung aufgenommen. Force India war bisher nur mit dem Vorjahresmodell VJM07 unterwegs und hat mit diesem an vier Tagen (in Jerez nicht vor Ort) 1.415 Kilometer geschafft. Dabei ging es dem Team in erster Linie um das Evaluieren der 2015er-Reifenmischungen von Pirelli. Wie der neue VJM08 läuft, wird sich ab Freitag zeigen.

Große Sorgen bei McLaren

Die mit Abstand größte Unruhe herrscht aber nicht im Lager von Force India, sondern weiterhin bei McLaren-Honda. Nicht nur die Tatsache, dass man es bei den ersten beiden Tests zusammengerechnet auf gerade einmal 927 Kilometer mit dem MP4-30 gebracht hat, gibt Anlass zur Sorge. Hinzu kommt, dass der ins Team zurückgekehrte zweimalige Weltmeister Fernando Alonso in dieser Woche zuschauen muss.

Zwar befindet sich Alonso seit einigen Stunden nicht mehr im Krankenhaus, sondern wieder zu Hause. Fahren wird der Spanier nach seinem Testunfall vom vergangenen Sonntag aber erst wieder am Freitag, den 13. März, in Melbourne. Testfahrer Kevin Magnussen teilt sich in dieser Woche die Arbeit mit Alonsos Teamkollegen Jenson Button.

Gelingt es McLaren und Honda unter diesen schwierigen Voraussetzungen, etwas Boden aufzuholen oder steht auch die dritte Testwoche mit dem MP4-30 vordergründig im Zeichen von Defekten? Für die zuletzt wiederholt streikende Dichtung an der MGU-K von Honda wurde inzwischen notdürftig Ersatz produziert - allerdings nicht von Honda, sondern von McLaren.

Erster Stichtag Sonntagabend

Neben dem weiteren Sammeln von Kilometern werden beim Barcelona-Test in dieser Woche endlich auch die ersten echten Performance-Runs erwartet. Schließlich ist es die letzte Gelegenheit vor dem ersten Freien Training in Melbourne, um neue Teile auf ihre Wirkung zu testen. So wurde von Williams und Toro Rosso in diesen Tagen schon ein Aero-Upgrade angekündigt. Auch andere Teams werden das eine oder andere neue Teil im Gepäck haben.

Die mit Vorsicht zu genießenden Bestzeiten an den ersten acht Testtagen dieses Winters gingen dreimal an Ferrari, dreimal an Lotus sowie je einmal an Sauber und RBR . Nach dem Ende der Wintertestphase am Sonntagabend sollte sich das bisher zuverlässigste Bild in Sachen Kräfteverhältnis für den Saisonauftakt ergeben.

Das geplante Fahreraufgebot von Donnerstag bis Sonntag:
Mercedes: Hamilton - Rosberg - Hamilton - Rosberg
Red Bull Racing: Kwjat - Kwjat - Ricciardo - Ricciardo
Williams: Massa - Bottas - Massa - Bottas
Ferrari: Räikkönen - Vettel - Räikkönen - Vettel
McLaren: Button - TBA - TBA - TBA
Force India (ab Freitag): TBA - TBA - TBA
Toro Rosso: Sainz - Verstappen - Sainz - Verstappen
Lotus: Grosjean - Maldonado - Grosjean - Maldonado
Sauber: Ericsson - Nasr - Ericsson - Nasr

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