MOTORSPORT

Jenson Button wird am Monaco-Wochenende (25. bis 28. Mai) im zweiten McLaren-Honda sitzen, wenn Fernando Alonso das Indy 500 für Andretti Autosport anstelle des Rennens im Fürstentum bestreitet. "Ich bin ganz aufgeregt über mein einmaliges Comeback in der Formel-1-WM – und ich hätte mir dafür keinen schöneren Ort aussuchen können als meinen gefühlten Heim-Grand-Prix: Monaco", sagte der 37jährige Brite.

Button hatte im Sommer 2016 seinen Abschied aus der Formel-1-WM erklärt, aber nicht explizit seinen Rücktritt. Bei McLaren steht er immer noch als Ersatzfahrer und Teambotschafter unter Vertrag; insofern war es naheliegend, dass er Alonsos Cockpit übernehmen würde. "Als er unseren Vorschlag angenommen hat, in Monaco anstelle von Fernando zu fahren, war ich sehr erleichtert", sagte Teamchef Éric Boullier – wohl auch, weil vernünftige Alternativen mit genügend Erfahrung rar gesät sind.

Button freut sich jedenfalls auf sein Kurzcomeback: "Ich habe Monaco 2009 schon einmal gewonnen. Es ist eine meiner Lieblingskursenstrecken, ein kniffliger Stadtkurs, auf dem der Fahrer noch einen Unterschied machen kann. Auch wenn der McLaren-Honda MCL32 die Saison nicht gut begonnen hat, glaube ich, dass er in Monaco besser funktionieren könnte als auf den schnelleren Strecken, auf denen Fernando und Stoffel bisher gefahren sind."

Was seine Möglichkeiten angeht, ist Button realistisch: "Mir ist klar, dass ich meinen Sieg von 2009 nicht wiederholen kann, aber ich denke, wir haben eine Chance auf WM-Punkte. Das wäre für das Team im Kampf um die Platzierung in der Konstrukteurs-WM sehr wichtig." Gerade weil Monte Carlo eine Strecke ist, auf der Erfahrung besonders zählt, ist Jenson Button wohl der bessere Alonso-Ersatz als einer der jüngeren McLaren-Junioren.

"Jenson ist absolute Spitze. Er ist ein super Fahrer: schnell, kontrolliert und präzise. Er hat in den vergangenen paar Monaten sicherlich nichts von seinem Ehrgeiz eingebüßt", sagte Boullier. "Seit seinem letzten Grand Prix in Abu Dhabi im November sind erst ein paar Monate vergangen, und er ist fit wie ein Turnschuh. Außerdem war er in Monaco immer stark. Er wird für uns großartige Arbeit leisten, da bin ich mir sicher."

Mangels Testfahrten wird Button den MCL32 erst im freien Training am Donnerstag kennenlernen, seine Vorbereitung wird sich auf den Simulator beschränken. "Danach sollte ich eigentlich bereit sein", so Button. "Ich bin super fit, das ist schon mal keine Sorge, und ich freue mich darauf, meine alten Kollegen und Kumpels wiederzusehen." Am Sonntag Abend werde er sich hinsetzen und sich im Fernsehen anschauen, was Alonso beim berühmten 500-Meilen-Rennen so treibe: "Darauf freue ich mich auch schon!"