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Formel 1: Analyse

Missstimmung im Hause Red Bull Racing

Während Teamchef Horner Ricciardo Angst vor Verstappen nachsagt, soll dieser angeblich ein Vetorecht in Sachen Nachfolger besitzen.

Daniel Ricciardos Entscheidung, RB Racing zu verlassen und ins bislang schwächere Renault-Werksteam zu wechseln, kam durchaus überraschend – offensichtlich auch teamintern, denn Helmut Marko zufolge seien für die Vertragsverlängerung nur noch Details zu klären gewesen. Hatte Daniel Ricciardo Angst, zweite Geige hinter Max Verstappen zu spielen? Darf der Niederländer nun bei der Nachfolgersuche mitreden? Der Weggang des Australiers dürfte tiefere Gräben aufgerissen haben, als bisher bekannt war.

"Daniel hat uns gesagt, dass er sich verändern möchte. Wenn man sich das rational anschaut, ist es schwierig zu verstehen", sagte Teamchef Horner gegenüber der Website der Formel-1-WM. "Er sagte, er brauche eine neue Herausforderung; ich habe das Gefühl, er hat erkannt, dass Max immer stärker wird. Er möchte wohl nicht die zweite Geige spielen, könnte ich mir vorstellen. Es ist nicht so, dass die Fahrer bei uns unterschiedlich behandelt würden, aber ich kann mir nicht helfen: Ich denke, dass so etwas eine große Rolle bei Daniels Entscheidung gespielt hat."

Der teaminterne Wettbewerb sei dem Briten zufolge intensiv – er habe das Gefühl, Ricciardo wollte sich aus dieser Gemengelage befreien. Der Rennstall habe alle Forderungen erfüllt. "Wir haben alles versucht, aber es war so, als wollte man ein schüchternes Mädchen zum Ausgehen überreden", so der Teamchef. "Wir haben Daniel alles gegeben, was er gefordert hat, aber es war nicht genug, um ihn von einem Verbleib zu überzeugen. Als er zu mir kam und meinte, er würde zu Renault wechseln, dachte ich zuerst, er wolle mich verschaukeln, aber es wurde schnell klar, dass er es tatsächlich ernst meint."

Spanische Medienberichte, wonach Verstappen und sein Management per Vetorecht einen Wechsel von Carlos Sainz junior zu RB Racing blockieren könnten, bezeichnete ein erzürnter Helmut Marko indes als "Mist". Gegenüber Diario Sport stellte er klar, das der Rennstall alleine über die Fahrerpaarung entscheide.

Dass Sainz junior und Verstappen nicht die besten Freunde sind, ist nicht von der Hand zu weisen: Als Toro-Rosso-Stallrivalen in den Jahren 2015/16 stritten sie sich wegen angeblich missachteter Teamorder und einiger grenzwertiger Zweikämpfe; überdies war der Spanier über Verstappens rasche Beförderung ins A-Team verständlicherweise alles andere als glücklich.

Mögliche Alternative für das freie Cockpit dürfte der aktuelle Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly zu sein, der zuletzt mit guten Leistungen aufhorchen ließ und Erfahrung mit dem Honda-Aggregat mitbrächte. Sainz junior dürfte außerdem bereits mit McLaren verhandeln, wo er als Nachfolger von Stoffel Vandoorne im Gespräch ist.

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