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DTM: Hockenheim

Audi bester Hersteller

Zum zweiten Mal hintereinander konnte DTM-Altstar Mattias Ekström das Rennen gewinnen Audi mit Dreifacherfolg Hersteller-Champion.

Foto: DTM

Acht Rennen hechelte Audi in der Saison 2014 dem ersten Sieg hinterher. Am Sonntag auf dem Hockenheimring entschädigten die Ingolstädter beim DTM-Saisonfinale nach dem Platzen des Knotens in Zandvoort für alle Enttäuschungen: Mattias Ekström siegte vor Mike Rockenfeller und Jamie Green. Audi machte damit nicht nur den Dreifach-Erfolg perfekt, sondern auch den Gewinn der Markenwertung. Der Schwede sicherte sich dank furioser Aufholjagd die Vizemeisterschaft, Rockenfeller Gesamtrang drei.

Dabei sah Ekström zunächst aus wie die bemitleidenswerte Figur des Rennens, schließlich musste er auf den harten Pneus die anders bereifte Konkurrenz teilweise sogar vorbeiwinken und fiel vor dem ersten Boxenstopp bis auf Rang neun zurück. Mit den weichen Gummis pflügte der Ex-Champion dann aber durch das Feld und arbeitete sich zehn Runden vor Schluss auf Rang zwei nach vorne. Er schien zunächst nur mit Mühe in der Lage, den weit enteilten Green noch einzuholen.

Ein Abflug von Daniel Juncadella und eine kurze Safety-Car-Phase vier Runden vor dem Ende spielten Ekström jedoch in die Karten. Am Briten auf harten Reifen ging er genau wie Rockenfeller, der im Windschatten des Markenkollegen mit identischer Strategie unterwegs war, ohne Mühe vorbei und fuhr im Spaziergang zu seinem 18. DTM-Erfolg der Karriere. Auch Paul di Resta (4.) und der als Champion feststehende Marco Wittmann (5.) hätten völlig überraschend fast noch von ihrem Option-Vorteil profitiert.

Die Top 10 komplettierten Timo Scheider (6.), Martin Tomczyk (7.), der beste Mercedes von Robert Wickens (8.), Miguel Molina (9.) und Antonio Felix da Costa (10.). Ekström ist nicht erstaunt, dass er nach durchwachsenem Saisonbeginn im Herbst zwei Siege in Serie landet: "Wir hatten nie ein Problem auf die Renndistanz gesehen. Jetzt haben wir aber das im Qualifying gelöst", erklärt der 36-Jährige im 'Ersten' und macht seiner Abt-Mannschaft keinen Vorwurf: "Ich bin nicht traurig - ich gehöre in guten und in schlechten Zeiten mit zur Truppe."

Sein Vorbeiwinken will Ekström nicht als Altersmilde verstanden wissen: "Die Jungs, die nett zu mir sind, zu denen bin ich auch nett. Die, die hart sind, die bekommen das zurück. Mit unterschiedlichen Reifen macht es keinen Sinn, zu kämpfen." Die härteren Bandagen hätte auch Rockenfeller im Audi-internen Duell gerne noch ausgepackt, kam dazu aber nicht mehr: "Die Markenwertung war unser Ziel", meint der entthronte Meister. "Ich hätte das Rennen aber gerne gewonnen."

Doch der Rheinland-Pfälzer hatte Pech: "Ich hatte mir die Reifen eigentlich auch gut eingeteilt, aber dann kam das Safety-Car und hat mir die Chance genommen." Rockenfeller warnt die Konkurrenz: "Es ist ein Fingerzeig auf das nächste Jahr, wenn wir wieder um den Fahrertitel kämpfen wollen." Auch Green wird Juncadella auf der Meisterfeier keine Limo spendieren, nachdem der Spanier indirekt seinen Vorsprung eindampfte: "Das war hart für mich. Ich war das ganze Rennen alleine, habe das Tempo am Anfang kontrolliert und sogar ohne DRS einen Vorsprung herausgefahren."

Green, der seit dem Norisring 2012 auf einen Sieg wartet, hatte in der ersten Runde die Führung übernommen und sich auf den weichen Reifen vom übrigen Feld abgesetzt. Miguel Molina hatte das Feuerwerk beim Überfahren der Saison-Ziellinie als Erster sehen wollen, doch die Hoffnungen des Spaniers zerstreuten sich kurz nach dem Start von der dritten Pole-Position seiner Karriere, die einmal mehr keine Früchte trug.

Nachdem Molina auf Rang zwei zurückgefallen war, versuchte er in der zweiten Kurve, die Führung von Ekström mit einem übermütigen Manöver zurückzuerobern, verbremste sich und schoss in die Auslaufzone - völlig unnötig, da der Schwede auf den härteren Reifen unterwegs war und später leichte Beute gewesen wäre. Die erste Rennphase bestimmte in der Folge ein Quintett auf weichen Reifen, zu dem Green, Pascal Wehrlein, Augusto Farfus, Molina und Scheider zählten.

Der Brasilianer und der Spanier waren die ersten Piloten, deren Pneus einbrachen, was Scheider für Überholmanöver nutzte. Nach dem Boxenstopp verabschiedete sich der beste Mercedes-Pilot: Wehrleins Crew leistete sich ein klares Unsafe Release und gefährdete damit den Audi-Routinier, was die Rennleitung kurze Zeit später mit einer Durchfahrtsstrafe sanktionierte. Er kam als 20. ins Ziel. Weitere Verlierer waren Chrisitan Vietoris (13.) und Edoardo Mortara (ausgefallen), die in der Gesamtwertung auf die Plätze vier und fünf zurückfielen.

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