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DTM: Spielberg

Die DTM zu Gast in Wien

Die DTM-Stars gaben sich heute im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz die Ehre, auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war vor Ort.

Foto: Rene Wallentin & Sandro Zangrando

Die DTM gibt an diesem Wochenende in Österreich Gas: Schauplatz des sechsten Saisonrennens ist der Red Bull Ring in der Steiermark. Seit der Saison 2011 stattet die populäre Tourenwagenmeisterschaft der Alpenrepublik einen Besuch ab. In den vergangenen Jahren war die DTM die größte Rennserie in Spielberg. In diesem Jahr ist auch die Formel 1 wieder nach Österreich zurückgekehrt und das Rennwochenende im Juni wurde zu einem großen Motorsport-Festival. Nun ist die Bühne bereit für die DTM-Stars.

Zur Einstimmung statteten Edoardo Mortara (Audi), Augusto Farfus (BMW) und Christian Vietoris (Mercedes) der Hauptstadt Wien einen Besuch ab. Auf der berühmten Ringstraße besuchten die drei Fahrer das Traditionshaus Cafe Landtmann. Ebenfalls dabei waren Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, ITR-Vorstandsmitglied Jürgen Pippig und die österreichische Formel-3-Hoffnung Lucas Auer. Nach einer Wiener Melange stand auch eine Fiakerfahrt auf dem Programm.

Besonders Wolff freut sich, dass die DTM in seiner Heimat zu Gast ist. "Die DTM war in Spielberg immer erfolgreich und hat immer großartige Rennen gezeigt. Sie war immer ein Zuschauermagnet. Ich denke, es wird wieder eine tolle Veranstaltung", sagt der Mercedes-Motorsportchef. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass auf dem Red Bull Ring viel Action geboten wird. "Spielberg ist eine sensationelle Strecke. Mich verbindet natürlich mit dem Ort eine große Vergangenheit."

"Vor einigen Wochen haben wir dort in der Formel 1 gut performt und müssen natürlich schauen, dass wir jetzt auch mit den Tourenwagen eine gute Performance zeigen", spricht Wolff den Doppelerfolg von Nico Rosberg und Lewis Hamilton an. In der DTM hat Mercedes in dieser Saison schon zwei Rennen gewonnen. In Oschersleben war Vietoris erfolgreich. "Natürlich haben wir uns von dieser Saison mehr erwartet", hält der Deutsche dennoch fest. "Wir hatten schon Ende der vergangenen Saison eine leichte Lücke nach vorne."

"Deshalb haben wir über den Winter hart gearbeitet. Leider haben wir in Hockenheim festgestellt, dass wir nicht ganz dran sind. Derzeit versuchen wir die Lücke zu schließen. Trotzdem sind wir gute Rennen gefahren und haben zwei Siege geholt." Robert Wickens gewann auf dem Norisring. "Natürlich war das unter wechselhaften Bedingungen", hält Vietoris dennoch fest. "Darauf hoffen wir auch hier. Trotzdem versuchen wir das Beste aus dem Paket zu holen und Punkte zu sammeln. Natürlich wollen wir auf das Podium fahren."

2011 und 2012 gewannen Audi-Fahrer in Österreich. Im Vorjahr war es BMW-Pilot Bruno Spengler. Dennoch rechnet sich Vietoris Chancen für Mercedes aus: "Ich glaube schon, dass uns die Strecke in Spielberg besser passt als Moskau. Deswegen gehe ich davon aus, dass die Lücke kleiner sein wird. Dementsprechend sind Punkte das Ziel. Wir müssen aber das Freie Training und das Qualifying abwarten.

"Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir sein wollen. Das Team arbeitet mit Hochdruck, damit wir am Saisonende oder spätestens im nächsten Jahr wieder ein siegfähiges Auto haben. Die Jungs haben in der Formel 1 gezeigt, dass sie es können. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir es in der DTM auch schaffen", ist Vietoris überzeugt. Audi-Pilot Mortara weiß, wie sich ein Sieg auf dem Red-Bull-Ring anfühlt. Im Jahr 2012 gewann er dort sein erstes DTM-Rennen.

Noch wartet Audi auf den ersten Saisonsieg. Kann Mortara die Geschichte wiederholen? "Drei der ersten fünf Rennen waren ganz okay. Bei den anderen beiden Rennen hatten wir große Probleme. Ich glaube, dass wir in der Sommerpause die Lösungen gefunden haben. Deshalb bin ich für die nächsten fünf Rennen sehr optimistisch", zeigt sich der Italiener zuversichtlich.

"Ich habe gute Erinnerungen an den Spielberg. Hier habe ich im Jahr 2012 gewonnen. Es war damals ein wichtiger Sieg, denn es war der erste Sieg für den A5 DTM. Damals stand ich hier auch das erste Mal auf der Pole-Position. Mir gefällt die Strecke und ich glaube, dass ich auch diesmal konkurrenzfähig sein werde."

In der Meisterschaft führt BMW-Pilot Marco Wittmann und ist somit Titelfavorit. Dagegen hatte sein Markenkollege Farfus bisher schwierige Rennen. "Diese Saison war bisher nicht wie erwartet", sagt der Brasilianer. "2012 hatten wir einen tollen Start. Im Vorjahr habe ich drei Rennen gewonnen und bis zum Ende um die Meisterschaft gekämpft. In dieser Saison läuft es nicht nach Wunsch, aber das gehört zum Motorsport dazu. Wir haben derzeit Schwierigkeiten, das Auto in das für mich passende Arbeitsfenster zu bringen."

"In Moskau habe ich eine starke Leistung gezeigt, aber leider spielte uns das Safety-Car nicht in die Hände. Das kostete uns viele Punkte", blickt Farfus zurück. Trotzdem weiß er, dass der M4 konkurrenzfähig ist. "Ich werde wieder zurückkommen. Der Meistertitel ist für mich nicht mehr realistisch, obwohl ich mathematisch noch eine Chance habe. Ich möchte gute Leistungen zeigen. Marco und Maxime (Martin; Anm. d. Red.) haben gezeigt, dass man mit unserem Auto Rennen gewinnen kann. Das ist auch mein Ziel."

"Spielberg kann der richtige Ort sein, wo ich mein Auto im Qualifying und im Rennen an die Spitze stellen kann", glaubt Farfus. Der BMW M4 sollte gut zum Streckenlayout passen. "Unser Auto verfügt über viel Abtrieb. Deshalb liegen uns schnelle Kurven", so Farfus. Allerdings gibt er zu bedenken: "Bei der Höchstgeschwindigkeit fehlt etwas und Spielberg ist eine schnelle Strecke. Bisher war unser Auto auf so gut wie allen Strecken konkurrenzfähig. Deswegen sehe ich keinen Grund, warum das nicht auch in Spielberg der Fall sein sollte."

Im Rahmenprogramm der DTM fahren am kommenden Wochenende der Volkswagen Scirocco-Cup, der Porsche Carrera-Cup Deutschland, die KTM X-Bows und die Formel-3-Europameisterschaft. In der stark besetzten Formel 3 liegen die Hoffnungen der heimischen Fans auf Auer, den Neffen von Gerhard Berger. Auer reist als Meisterschaftsdritter zu seinem Heimrennen. In Spielberg will sich der 19-Jährige gegen Gegner wie Esteban Ocon und Max Verstappen in Szene setzen.

"Wir haben hart gearbeitet und ich glaube, für die letzten vier Rennen haben wir noch einen kleinen Joker, den wir einsetzen müssen", zeigt sich Auer optimistisch. "Abgerechnet wird dann am Ende. Als Österreicher ist es immer schön, zuhause zu fahren, die Familie ist vor Ort, die Strecke ist sehr speziell. Ich glaube, es werden tolle Rennen. Ich freue mich!"

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