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Citroën daheim der klare Favorit

Wer kann Citroën beim Heimspiel auf dem Circuit Paul Ricard in Südfrankreich gefährlich werden? Mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand.

Die WTCC spricht Französisch – wie schon beim Saisonauftakt in Marrakesch, so auch beim zweiten Rennwochenende des Jahres in Le Castellet. Dabei handelt es sich nur zum Teil um eine Premiere für die Meisterschaft: Die Rennstrecke bei Marseille ist zwar erstmals Gastgeber für eine Veranstaltung der Tourenwagen-WM, hat 1995 aber den World Touring Car Cup als Einzelevent abgehalten.

Bereits damals am Start: WTCC-Rekordchampion Yvan Muller (Citroën), der im BMW in die Top 5 fuhr. Doch auch vielen anderen Piloten im aktuellen Feld ist der Circuit Paul Ricard ein Begriff – aufgrund der selbst im Winter recht milden Temperaturen ist Le Castellet ein beliebter Ort für Testfahrten, auch die WTCC hat dort unlängst welche absolviert.

Gefahren wird allerdings nicht die komplette Strecke über 5,8 Kilometer, sondern eine der vielen Kurzanbindungen – insgesamt gibt es in Le Castellet über 150 Streckenkombinationen. Die WTCC nutzt die 3,841 km lange Variante, die eine Verkürzung der langen Mistral-Gerade inkludiert. Nach der Zielgeraden geht es nach rechts auf eben diese Kurzanbindung und damit zurück auf den großen Kurs.

Die WTCC kehrt zurück nach Frankreich

1969 erbaut, 1970 eingeweiht und nach dem Verkauf an Formel-1-Chef Ecclestone ab 1999 umfangreich modernisiert, stellt der Circuit Paul Ricard eine perfekte Bühne für die Erprobung neuer Rennautos dar. Aufgrund der riesigen Auslaufzonen und der dortigen bunten Streifen mit hohen Reibungswerten werden Fahrfehler nicht so hart bestraft wie anderswo.

Auf der ursprünglichen Strecke wurde in der Formel 1 zwischen 1971 und 1990 insgesamt 14 Mal der Große Preis von Frankreich ausgetragen. In den vergangenen Jahren kehrte sie jedoch nur noch für Testfahrten nach Südfrankreich zurück, wo mittlerweile vor allem diverse Langstreckenserien gastieren. Für die Tourenwagen-WM bedeutet Le Castellet indes die Rückkehr nach Frankreich.

2005 und 2006 war die Meisterschaft in Magny-Cours angetreten, von 2007 bis 2009 auf dem Stadtkurs von Pau. Die Wiederaufnahme eines Frankreich-Rennens ist natürlich kein Zufall: Citroën ist zur Saison 2014 in die WTCC eingestiegen, beim Auftakt in Marrakesch erzielte die französische Marke gleich einen Dreifach- sowie einen Doppelsieg – was Citroën beim Heimrennen automatisch zum großen Favoriten macht.

Die Frage ist: Welcher Citroën gewinnt?

Angesichts des großen Vorsprungs der C-Elysée-Rennwagen dürfen sich die weiteren TC1-Marken Chevrolet, Honda und Lada allerhöchstens Außenseiterchancen auf einen Podestplatz ausrechnen. Spannung birgt jedoch die Frage, welcher französische Citroën-Pilot, Sébastien Loeb oder Yvan Muller, beim Citroën-Heimspiel in Südfrankreich die besseren Ergebnisse erzielen wird. In Marrakesch war Loeb der erfolgreichere der beiden gewesen.

Apropos Marrakesch: Weil sein Auto beim Startcrash im zweiten Rennen zu schwer beschädigt wurde und in der kurzen Zeit zwischen den Rennwochenenden nicht repariert werden konnte, wird Tom Coronel (Chevrolet) in der Startaufstellung der beiden Läufe fehlen. Auch Teilzeitstarter Petr Fulin (Seat) ist nicht mit dabei, allerdings planmäßig. Das Feld schrumpft daher auf 18 Autos.

Noch nicht zweifelsfrei gesichert ist die Teilnahme von Gabriele Tarquini (Honda). Sein Fahrzeug war am Samstag bei einem Unfall in Marrakesch ebenfalls heftig demoliert worden. Seit Dienstag arbeitet die Honda-Crew am Aufbau des Ersatzchassis, damit Tarquini in Le Castellet starten kann. Bis Freitag muss Honda diese Herkulesaufgabe gestemmt haben.

Zum Schluss noch ein Blick auf die Gesamtwertungen vor dem zweiten Rennwochenende des Jahres: In der Fahrer-WM führt WTCC-Neuling José María López (Citroën, 48 Punkte) vor Loeb (47) und Tom Chilton (Chevrolet/27). Titelverteidiger Muller (17) ist aktuell Fünfter. In der Konstrukteurs-WM hat ebenfalls Citroën die Nase vorn, in der TC2-Kategorie ist Franz Engstler (BMW) Spitzenreiter.

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